5:0-Heimsieg! Münster schießt überforderte Erfurter ab

Im Nachholspiel des 20. Spieltages setzte sich Preußen Münster am Dienstag daheim vor 6.009 Zuschauern gegen Rot-Weiß Erfurt ungefährdet mit 5:0 (2:0) durch. Während die Thüringer bereits sieben Punkte hinter den Nicht-Abstiegsplätzen liegen und sich immer mehr mit dem Abstieg in die Regionalliga beschäftigen müssen, kann Münster nach dem zweiten Sieg in Serie etwas durchatmen. 

Blitzstart für Münster

Den ersten Schock für die RWE-Fans gab es schon vor dem Anpfiff: Kapitän Jens Möckel fiel wegen einer Rückenblockade kurzfristig aus. Für ihn rückte André Laurito nach überstandener Verletzung in die Startelf. Bei Münster gab es eine Änderung: Ole Kittner musste auf die Bank, dafür kam Moritz Heinrich.

Münster war von Beginn an im Spiel und ging folgerichtig nach sechs Minuten in Führung. Nach einem Fehler von Erfurts Wilfried Sarr war Philipp Hoffmann auf der rechten Seite frei, passte in den Strafraum zu Tobias Rühle, der nur noch seinen Fuß hinhalten musste. Die Gäste aus Thüringen waren komplett überfordert, liefen nur hinterher. Und das Pech der Thüringer ging weiter: Zuerst verletzte sich Florian Neuhold bei einem Zusammenprall, dann gab es einen strittigen Elfmeter: Bastian Kurz soll Fabian Menig gefoult haben. Martin Kobylanski waren die Diskussionen egal, er traf nach 15 Minuten zum 2:0. Neuhold musste anschließend ausgewechselt werden. Seine Position nahm Marius Wegmann ein. Schlimmer hätte die Partie für Erfurt nicht losgehen können!

Erfurter Defensive enttäuscht wieder

Und die Preußen hätten schnell für die Entscheidung sorgen können, doch RWE-Keeper Philipp Klewin reagierte stark gegen Rühle, der Nachschuss ging über das Tor. Die darauffolgende Ecke sorgte für Gefahr, wieder war Klewin zur Stelle. Die Erfurter knüpften in der Defensive an die schlechte Leistung in Rostock an, waren immer zu weit vom Gegner weg. Münster nutzte die Chancen aus, zeigte sich sehr spielfreudig. Gegen Ende des ersten Durchgangs konnte sich RWE etwas befreien, ohne jedoch zu guten Möglichkeiten zu kommen. Münster musste nicht das komplette Potential abrufen, ging hochverdient mit einer 2:0-Führung in die Pause. Erfurts Co-Trainer Patrick Helmes in der Halbzeitpause bei der "Telekom Sport": "Wir liegen völlig verdient zurück, haben vieles nicht richtig gemacht. Das einzig Gute ist, dass wir noch eine Halbzeit vor uns haben. Wenn du nach 15 Minuten 0:2 hinten liegst, fehlt dir auch der Glaube."

Kobylanski macht alles klar

Die Gäste reagierten in der Pause, Waseem Razeek kam für den schwachen Daniel Brückner. Doch es brachte nichts! Danilo Wiebe konnte sich problemlos im Mittelfeld durchsetzen, legte auf Kobylanski, der von der Strafraumgrenze aus auf 3:0 erhöhte (50.). Es war die Entscheidung, Erfurt drohte nun sogar ein Debakel. Münster ließ auch in der Folge nicht locker, spielte die Gäste phasenweise schwindlig. Die wussten sich fast nur mit Fouls zu helfen. Nach 61 Minuten lag der Ball in Folge eines Freistoßes im Tor – doch es lag vorher eine Abseitsposition vor. Ein richtig langweiliger Abend war es indes für Preußen-Keeper Schulze Niehues, der überhaupt nicht gefordert wurde. Stattdessen kamen die Gastgeber immer wieder zu gefährlichen Szenen, verpassten es aber vorerst, das Ergebnis deutlicher zu gestalten.

Grimaldi kommt und schnürt den Doppelpack 

Das änderte sich nach der Einwechslung von Adriano Grimaldi, der für Philipp Hoffmann kam. Nach Vorarbeit erzielte der Knipser mit seiner ersten Aktion im Strafraum das 4:0 (74.). Die Westfalen verwalteten Spiel und Ergebnis in der Folge, hatten gegen den Tabellenletzten keine Probleme. Sogar die Möglichkeiten, auf 5:0 zu erhöhen, waren da. Und als wäre das für die Gäste nicht schon schlimm genug, sah Mittelfeldspieler Merveille Biankadi nach 85 Minuten die glatt rote Karte, nachdem er im Mittelfeld rüde gegen Rühle eingestiegen war.

Dennoch hatte RWE-Stürmer Lion Lauberbach die Chance auf den Ehrentreffer, Schulze Niehues war trotz akuter Erkältungsgefahr zur Stelle und parierte mit dem Fuß. Im Gegenzug gab es dann das verdiente 5:0 für Münster. Bei einem Schuss von Grimaldi wirkte Klewin unglücklich, der Ball kullerte anschließend ins Tor (86.). Der Abend des Grauens für Rot-Weiß war perfekt! Für Münster war es der höchste Sieg in der Drittliga-Geschichte. Erfurt taumelt unterdessen der Regionalliga entgegen.

   

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