"In beiderseitigem Einvernehmen": FCS und Koschinat trennen sich

Jetzt also doch: Uwe Koschinat ist nicht länger Trainer des 1. FC Saarbrücken! Zwei Tage nach der Derby-Niederlage beim SV Waldhof Mannheim haben sich Verein und Trainer darauf geeinigt, "das bestehende Vertragsverhältnis in beiderseitigem Einvernehmen aufzulösen", wie der FCS am Montag bekanntgab. Wer neuer Trainer wird, steht noch nicht fest.

Aus trotz Job-Garantie

Nur ein Sieg aus den letzten acht Spielen und lediglich ein Zähler aus den vergangenen drei Partien: Der Trend beim 1. FC Saarbrücken zeigt derzeit klar nach unten. Vorläufiger Tiefpunkt war die 0:1-Pleite im Derby beim SV Waldhof Mannheim am Samstagnachmittag. Durch die zweite Niederlage in dieser Saison sind die Saarländer auf den achten Tabellenplatz abgerutscht und liegen bereits vier Punkte hinter dem Relegationsrang. Bis zu einem direkten Aufstiegsplatz fehlen schon sechs Zähler, und der vermeintliche kleine Nachbar aus Elversberg ist an der Spitze bereits auf acht Punkte enteilt. Weil der FCS seinen Ambitionen damit hinterherläuft, haben sich Trainer und Verein am Montag darauf verständigt, getrennte Wege zu gehen – dies sei das Ergebnis einer "intensiven Analyse" der aktuellen Situation nach dem Spiel in Mannheim.

Dabei hatte Manager Rüdiger Ziehl dem 54-Jährigen noch am Freitag eine Job-Garantie ausgesprochen und betont: "Uwe Koschinat bleibt unser Trainer – auch wenn wir in Mannheim verlieren." Und auch nach der Partie hatte Ziehl trotz "Uwe raus"-Rufen aus dem Gästeblock betont: "Der Trainer steht nicht zur Disposition!" Nun die Kehrtwende: Eine "gemeinsame Analyse mit Präsidium und Trainer" habe ergeben, "dass es sinnvoll ist, für das Erreichen weiterführender Ziele einen neuen Reizpunkt zu setzen", so Ziehl. "Uwe Koschinat hat in seiner Zeit als Cheftrainer die Basis dafür gelegt, dass wir uns als Traditionsverein im vorderen Drittel der 3. Liga etablieren konnten. Wir danken Uwe für die geleistete Arbeit und wünschen ihm für die weitere Karriere alles Gute."

Koschinat sagt zum Abschied: "Unser erklärtes Ziel war es, oben mitzuspielen. Während der ersten acht Spieltage standen wir stabil auf den ersten vier Tabellenplätzen, leider hat sich kurzfristig ein Negativtrend entwickelt." In dieser Gemengelage sei es für ihn schwierig, den eingeschlagenen Kurs zu halten. "Deshalb akzeptiere ich, dass der Verein einen neuen Weg gehen will und wünsche dem 1. FC Saarbrücken und seinen Anhängern dabei viel Erfolg."

Nur vier Siege seit Anfang April

Der 54-Jährige hatte den Trainerposten im Sommer 2021 von Lukas Kwasniok übernommen und spielte mit den Saarländern in der vergangenen Serie lange um den Aufstieg mit, allerdings reichte es nach sieben sieglosen Spielen zum Saisonende nur zu Platz 7. In der laufenden Spielzeit sollte ein neuer Anlauf gestartet werden, und zunächst war der FCS auch auf Kurs: Die ersten drei Partien konnte Saarbrücken allesamt gewinnen, zudem blieben die Blau-Schwarzen in den ersten fünf Duellen ohne Gegentor. Doch nach dem Sieg-Hattrick zum Auftakt nahm der FCS nur noch in Bayreuth (6:0) alle drei Punkte mit. Saisonübergreifend konnte die Koschinat-Elf nur vier der letzten 18 Partien gewinnen – zu wenig für die Ansprüche.

Für den gebürtigen Koblenzer endet die Zeit beim Bundesliga-Gründungsmitglied nach exakt 50 Pflichtspielen, aus denen Saarbrücken 20 Siege und 16 Unentschieden holte – macht einen Punkteschnitt von 1,52. Wer ihn ersetzen wird, ist noch offen. Vermutlich wird Co-Trainer Bernd Heemsoth zunächst das Training leiten und die Mannschaft auf das Landespokal-Spiel beim FC Noswendel-Wadern am Mittwoch vorbereiten.

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