Alles oder nichts !? TV-Geld-Aufstockung bedroht die 3. Liga
Mit großer Begeisterung wurden am heutigen Nachmittag die TV-Rechte für die beiden Bundesligen ab der Saison 2013/2014 bekannt gegen. Wie bereits im Vorfeld erwartet, bleibt es beim Alten. Der Pay-TV-Sender "Sky" wird also auch in Zukunft alle Spiele der ersten und zweiten Bundesliga live und in der Konferenz zeigen. Verbunden mit einer Neu-Ausgabe der TV-Rechte ist eine satte finanzielle Aufstockung: so generiert die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ab 2013 aus den TV-Verträgen nicht mehr "nur" 412 Millionen Euro sondern gleich 628 Millionen Euro (!). Das Gesamtpaket für die vier Jahre wird der DFL insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro in die Kassen spülen. Eine deutliche Einnahmensteigerung für die 36 Profivereine ist somit in Sicht. Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball erklärt im "Kicker:
TV-Geld-Kluft zwischen der zweiten und dritten Liga
"Das ist ein Quantensprung. Das ist ein guter Tag für den deutschen Fußball. Wir hatten drei Punkte zu betrachten: Die Interessen der Profivereine, die Sehgewohnheiten der Fans und die Wünsche der Medienpartner. Ich denke, dass uns das gelungen ist". Für die beiden Bundesligen wird dies sicher stimmen, doch für die 3. Liga bedeutet das eine echte Gefahr. Denn die Zweitligisten werdem ab der Saison 2013/2014 dann nicht mir nur 4,3 Millionen Euro an TV-Geld pro Spielzeit kassieren, sondern etwa 6,0 Millionen Euro. Ein gewaltiger Sprung, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei nur um den Grundbetrag handelt und Platzierungsprämien noch nicht mit einberechnet sind (bei der aktuellen Rechenweise etwa 100.000 bis 400.000 Euro pro Platz). Es darf davon ausgegangen werden, dass die Kluft zur 3. Liga, wo das TV-Geld gerade ein Mal rund 800.000 Euro beträgt, noch größer wird. Es liegt auf der Hand, dass ein Abstieg aus der zweiten in die dritte Liga für jeden Club finanziell dramatische Folgen haben kann. In der 3. Liga werden die Teams mit einem finanziellen Risiko versuchen, sich qualitativ so gut verstärken, dass am Ende der Saison der Aufstieg zu Buche steht. Klappt dieser einmalige Versuch nicht, dürfte der Verein in große finanzielle Schwierigkeiten geraten. Doch wer kann es den Vereinen verdenken, wenn die 2. Bundesliga immer attraktiver wird (aus finanzieller Sicht) und die 3. Liga dauerhaft nicht für eine gesunde Basis der Clubs reichen wird?
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