Am längeren Hebel #6: Die Masken werden nun fallen
„Ich bringe etwas Licht ins Nebel – wer sitzt denn da am läng´ren Hebel?“ Ich habe überlegt meine Kolumne diese Woche als Büttenrede zu präsentieren, habe aber entschieden dies zur Schonung meiner Leser zu unterlassen. Die närrische Zeit ist ja ohnehin vorbei und ich möchte, dass meine Leser (ganz im Sinne von SV Wacker Geschäftsführer Florian Hahn) die „Faschingstage mit einem positiven Gefühl beenden“. Wir blicken zurück auf Spieltag 25. Scheint als habe ich es verschrien, beklagen wir doch diesmal wieder drei Spielausfälle. Den einen beleuchten wir später noch etwas genauer. Aber nun: Pappnase drauf und ab dafür.
Hallescher FC: The trend is your friend
Die Spitzengruppe spielte nicht den Clown und punktete humorlos. Einzig Münster musste sich im direkten Duell dem FC Heidenheim geschlagen geben. Der Gewinner des Spieltages ist für mich aber diesmal der Hallescher FC. Der FC machte gegen den direkten Konkurrenten Babelsberg drei Big-Points und verkleidet sich faschingsgetreu als Mannschaft des gesicherten Mittelfeldes. Es war außerdem der erste Heimsieg seit 189 Tagen. Keine Schnapszahl, aber jenen wird man wohl zur Feier des Tages getrunken haben. Olle Kamelle, dass ein Sieg im Abstiegskampf schön sein muss wird man sich Samstag in Halle gedacht haben. „Wir haben nicht gut gespielt – aber wir haben die drei Punkte!“, sagte HFC Trainer Köhler. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ziemer auf Eis gelegt
Kurioses ereignete sich in Saarbrücken. Marcel Ziemer, seines Zeichens dreifacher Torschütze am vergangenen Spieltag – und nebenbei liga3-online.de Spieler des Spieltages, stand nicht im Kader im Auswärtsspiel gegen den SV Wacker Burghausen. Disziplinarische Gründe wurden als Begründung genannt. Die Quittung und zwei Krapfen gab es prompt. Ich habe noch geschrieben Ziemer sei „on fire“. FCS Coach Jürgen Luginger hat ihn „on ice“ gelegt – und sich damit auch?
Fans werden zum Narren gehalten
Der Verlierer des Spieltages lässt sich hier (noch) nicht so ganz genau ermitteln. Zwei hab ich aber noch: Die Fans die aus Darmstadt nach Rostock anreisen mussten um dreieinhalb Stunden vor Spielbeginn die Hiobsbotschaft der Spielabsage ertragen mussten. Seit 7 Uhr morgens haben 50 Menschen vergebens versucht das Spielfeld in der Rostocker DKB-Arena spieltauglich zu bekommen. Etwa drei Stunden später entschied die Platzkomission dann, dass heute kein Fußball in Rostock gespielt wird. Die vergebens angereisten Fans aus Darmstadt hatten doppelte Anfahrtszeit. Da bekam der Begriff „Fast-nacht“ eine ganz neue Bedeutung für die früh-angereisten Darmstädter Anhänger. Ein ähnliches Schicksal ereilte gestern auch die Fans von Alemannia. Da wurden die wohl schön zum Narren gehalten.
Einen Vorteil haben die unzähligen Spielabsagen: Die sogenannten englischen Wochen, d.h Drittliga-Fußball satt. Kann es denn etwas schöneres geben? Für die Teams wird es jetzt ernst. Da nun auch der Karneval vorbei ist, heißt es nun Masken fallen lassen und punkten. Eine Tabelle lässt nicht definitiv nicht zum Narren machen.
„stay tuned“ und eine spannende Woche wünscht
Uli Hebel
Folgt ihm auf Twitter: @ulihebel
FOTO: Flohre Fotografie