Bewaffnete Zivilpolizistin bei FCM gegen Hansa im Fanblock
Ein Vorfall beim Duell zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem F.C. Hansa Rostock im vergangenen September sorgt derzeit für Diskussionen. Wie jetzt bekannt wurde, soll bei der Partie eine bewaffnete Zivilpolizistin im Stadion gewesen sein – im Fanblock.
Innenministerium verteidigt Maßnahme
Die "Mitteldeutsche Zeitung" hat am Montag ein entsprechend Foto veröffentlicht. Darauf ist eine in Zivil gekleidete Person zu sehen, die am Gürtel deutlich sichtbar einen Waffenholster inklusive Pistole trägt. Auf Anfrage der Zeitung beim Innenministerium hieß es, dass schon seit längerer Zeit bewaffnete Zivilbeamte bei Risikospielen eingesetzt würden. Dies habe sich seit Jahren bewährt, insbesondere für Aufklärungsmaßnahmen, heißt es. Allerdings, so das Ministerium weiter, soll die Schusswaffe verdeckt getragen werden. Der Einsatz nicht-uniformierter Polizisten sei aber "aus fachlicher Sicht erforderlich, um unterschiedliche, einsatzabhängige Aufgaben im Zusammenhang von Fußballspielen zu erfüllen."
Kritik von Fanforscher Gunther Pilz
Außerdem bestehe grundsätzlich Pflicht zur Bewaffnung, etwa bei unvorhergesehene Fällen, etwa Amokläufe oder Terroranschläge. Es wäre "fährlässig", wenn Beamte "nicht entsprechend handlungsfähig" seien, zitiert die "MZ" das Innenministerium. Dass jedoch die Schusswaffe – wie beim Duell zwischen Magdeburg und Rostock – zu sehen ist, "sollte peinlichst vermieden werden", betont Fanforscher Gunther Pilz. "Ist die Waffe zu sehen, ist das ein schwerer Fehler der Polizei, der durchaus zu emotionalen Wallungen führen kann." Beim Derby Magdeburg gegen Hansa waren im September 38 Zivilpolizisten im Einsatz – 31 von ihnen trugen eine Schusswaffe.