Carl Zeiss Jena: Heiko Weber steht vor dem Aus
Mit finsterer Miene und bösem Blick trat Dr. Reinhardt Töpel, Aufsichtsratsvorsitzender von Carl Zeiss Jena, am gestrigen Nachmittag nach der Heimniederlage gegen den SV Babelsberg (1:2) vor die Kameras. Und das ließ nichts Gutes verlaufen. "Meine Meinung steht fest. Mit mir geht das nicht. Noch an diesem Wochenende fällt die Entscheidung. Geben Sie uns die Nacht noch Zeit", erklärte er im Hinblick auf die Trainer-Frage gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Man kann also davon ausgehen, dass man unter die Akte Heiko Weber in den kommenden Tagen einen Schlussstrich ziehen wird.
Jena weiterhin nicht Drittligatauglich
Das Präsidium wird im Endeffekt auch keine andere Entscheidung haben, denn was die Mannschaft aus Thüringen gestern auf dem Platz angeboten hat, war fern ab von jeglicher Drittliga-Tauglichkeit. Vor allem die Abwehr präsentierte sich überhaupt nicht als feste Einheit sondern mehr als vier zusammengewürfelte Akteure. Mit dieser Einstellung wird der FCC den Abstiegskampf in jedem Fall nicht überstehen. Doch eine mögliche Entlassung von Weber würde vor allem finanzielle Probleme mit sich ziehen. Geld für einen neuen Mann an der Seitenlinie hat der Verein nicht.
Hoher Trainer-Verschleiß
Es war ohnehin schon ein immenser Kraftakt, überhaupt die Lizenz für diese Spielzeit zu erhalten und darüber hinaus eine schlagfertige Truppe aufzustellen. Der 46-jährige Heiko Weber übernahm erst im vergangenen April das Amt des Cheftrainers von Wolfgang Frank. Er ist damit bereits der 16. Trainer in den letzten zehn Jahren. Überhaupt blieben in letzten 20 (!) Jahren erst drei der 27 Trainer länger als ein Jahr. In den letzten Jahren wechselte der FCC im Schnitt zwei bis drei den Trainer pro Jahr. Diese Bilanz deutet auf keine große Kontinuität hin.