CFC legt Zahlen auf den Tisch: 1,2 Millionen Euro Verlust

Die Messehalle Chemnitz war mit 1.300 Sitzplätzen bestuhlt und bis auf den letzten Platz gefüllt. Noch nie in der jüngeren Vergangenheit war eine Mitgliederversammlung des Chemnitzer FC so stark besucht. Dass verdeutlicht, wie groß die Sorge der Mitglieder vor dem finanziellen Kollaps des Vereins ist. Und diese Sorgen sind begründet.

Schuldenberg wächst rapide an

Die Himmelblauen schlossen das Geschäftsjahr 2015/16 mit einem Verlust in Höhe von 1,217 Millionen Euro ab, sodass der Schuldenstand nun 1,464 Millionen beträgt – im laufenden Geschäftsjahr wird mit einem weiteren Fehlbetrag in Höhe von 820.000 Euro gerechnet. Erträgen in Höhe von 6,917 Mio. Euro standen Aufwendungen in Höhe von 8,134 Mio. Euro gegenüber. Die Aufwendungen stiegen binnen Jahresfrist um 1,171 Mio. Euro. Hauptausgabeposten: Die Spielergehälter für Anton Fink, Daniel Frahn und Co. Für das Personal im Spielbetrieb gaben die Himmelblauen 3,572 Mio. Euro aus. "Damit bewegen wir uns gerade einmal im Mittelfeld der 3. Liga“, beschwichtigte CFC-Präsident Dr. Mathias Hänel.

"Wir haben Fehler gemacht"

Trotzdem gab der CFC-Boss kleinlaut zu: "Der Verein ist existenziell gefährdet. Wir haben Fehler gemacht.“ Fehler räumte auch der Aufsichtsrat ein. "Ich möchte mich entschuldigen, dass wir die Fehlentwicklungen nicht eher erkannt haben", sagte Aufsichtsratsvize Erwin Trageser. Zugleich bat er den Chemnitzer Stadtrat: "Geben Sie dem CFC noch eine letzte Chance!" Pikant: Sowohl Aufsichtsratschef Uwe Reißmann sowie die Vorstände für Finanzen (Rico Weiße) und Vertrieb (Eberhard Wiosna) blieben der Veranstaltung fern. Auf der wurde auch beschlossen, Vorstand und Aufsichtsrat für das defizitäre Geschäftsjahr 2015/16 nicht zu entlasten. Zumindest bis zur kommenden ordentlichen Mitgliederversammlung 2017 verbleiben die Vereinsbosse damit in der Haftung. Und dass, obwohl sie ihre Ämter bereits Mitte Januar zur Verfügung stellen werden.

Vieles bleibt offen

Auf die Nachfrage, ob es einen Plan B gäbe, wenn der Chemnitzer Stadtrat am Freitag nicht die dringend benötigten 1,26 Mio. Euro freigibt, hatte Vereinsboss Hänel keine Antwort: "Es ist nicht die Zeit, öffentlich über einen Plan B zu reden.“ Auch auf die Frage, ob dem Verein von Seiten des DFB Sanktionen wie ein Punktabzug drohen, gab es mit Verweis auf das laufende Nachlizenzierungsverfahren keine Antwort. Nun blicken Verein und Mitglieder mit Spannung auf die Abstimmung im Stadtrat.

   

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