Chemnitzer FC: Bergner tritt gegen RWE-Präsident Nowag nach
Am Sonntag gastiert David Bergner mit dem Chemnitzer FC bei Rot-Weiß Erfurt. Noch im vergangenen Herbst stand Bergner bei RWE an der Seitenlinie, nun tritt er öffentlich gegen Präsident Frank Nowag nach.
"Nowag hat den Verein innerhalb von drei Monaten zerstört"
Bergners Amtszeit als RWE-Trainer dauerte zwar nur 49 Tage, dennoch kennt sich der 44-Jährige bestens im Verein aus, war er doch zuvor im Nachwuchs der Thüringer tätig. "Ich habe da mit dem ehemaligen Präsidenten Rolf Rombach und mit Sportchef Torsten Traub sehr gern und gut zusammen gearbeitet", blickt Bergner in der "Bild" zurück und spricht von einem "guten Klima." Doch als Frank Nowag Anfang November den Machtkampf gegen Rolf Rombach gewonnen hat, habe er den "Verein innerhalb von drei Monaten zerstört", findet der CFC-Coach deutliche Worte.
Was Bergner meint: Unter Nowag besserte sich die Lage hinter den Kulissen nicht – im Gegenteil. Nacheinander wurden Geschäftsstellenleiter Konstantin Krause, Bergner selbst und Manager Torsten Traub beurlaubt. Auch beim neugewählten Aufsichtsrat stand Nowag innerhalb weniger Wochen in der Kritik, kurz nach der Insolvenz-Anmeldung erklärte dieser seinen geschlossenen Rücktritt. Auch der Hauptsponsor kündigte an, nicht mehr mit Nowag zusammenarbeiten zu wollen.
Bergner will Platz 18 verteidigen
Unterdessen laufen beim Chemnitzer FC bereits die Planungen für die Regionalliga. Dass die Himmelblauen den Rückstand von neun Punkten zum rettenden Ufer in sechs Spielen noch aufholen können, daran glaubt auch Bergner mittlerweile nicht mehr so richtig. Stattdessen will er Platz 18 verteidigen: "Vielleicht ergibt sich ja auf Umwegen noch eine Chance für den Verbleib in der 3. Liga." Der CFC-Coach hofft, möglicherweise von seinem Lizenzentzug bei der Konkurrenz profitieren zu können. Dafür müssten die Himmelblauen jedoch selbst die Zulassung für die 3. Liga erhalten. Ob das gelingt, ist ungewiss. Zuletzt machten Insolvenz-Gerüchte die Runde.