Dauerpatient Jena weiter auf der Intensivstation
Dass die derzeitige sportliche Bilanz beim FC Carl Zeiss Jena alles andere als positiv ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle: Mit nur 21 Punkten aus 21 Spielen befindet sich das Team von Trainer Wolfgang Frank am unteren Tabellenende auf Platz 17. Magere fünf Siege konnte der FCC bisher nur einfahren. Außerdem stellen die Thüringer mit 37 Gegentoren die schlechteste Defensive der 3. Liga. Neben der schlechten sportlichen Bilanz läuft es aber vor allem finanziell überhaupt nicht gut. In den letzten Jahren musste der Verein immer wieder um die Erteilung der Spiellizenz zittern, denn im Saisonetat klaffte oft eine riesige Lücke, die immer wieder nur kurzfristig geschlossen werden konnte.
Finanzielle Spielräume sehr eng
Und so ist es auch in diesem Jahr, dass sich Dauerpatient Carl Zeiss Jena weiter auf der Intensivstation befindet. Zwar ist die Lage dieses Mal nicht ganz so ernst, wie noch vor ein paar Jahren, aber große Spielräume im finanziellen Bereich sind trotzdem nicht drin. Dies trifft natürlich vor allem die Personalabteilung. Um am Ende der Saison den Klassenerhalt auch wirklich schaffen zu können, muss die Qualität im Kader des FCC deutlich erhöht werden.
Sparkassen-Kredit für neue Spieler?
Doch dies ist alles andere als einfach, denn gute Spieler für kleines Geld lassen sich nur ganz schwer finden. Derzeit befinden sich insgesamt drei Testspieler im Training beim FC Carl Zeiss Jena. Stürmer Mario Konrad, Stürmer Nils Pichinot und Matthias Cuntz für das rechte Mittelfeld. Um aber überhaupt neue Spieler finanzieren zu können, müssten die Thüringer erst ein Mal einen Sparkassen-Kredit von 70.000 Euro aufnehmen. Die Frage ist nur: Wie will der Verein das überhaupt bezahlen? Geld dafür ist – wie bereits erwähnt – nicht vorhanden.
"Wir haben die Wahl zwischen Pest und Cholera"
Wird der FCC also die Lizenz aufgrund des erneuten finanziellen Kraftaktes gefährden um die sportliche Qualität des Kaders zu heben? In einem Fan-Forum der Jenenser sehen die Fans der Sache mit gemischten Gefühlen entgegen: "Wenn wir es nicht durchziehen, dann droht der Supergau. Wir haben die Wahl: Pest oder Cholera". Es wird also sehr interessant sein, für welche Alternative sich der Club am Ende entscheiden wird.
Bei Abstieg gehen die Lichter aus
Nur wenn der Kader die maximale Leistung abrufen kann und zudem noch etwas Glück hat, ist der Klassenerhalt für den FC Carl Zeiss Jena in dieser Saison machbar. Sollte dies aber nicht gelingen, wird es um die Thüringer wohl geschehen sein. Denn wenn schon in der 3. Liga mit TV- und einigermaßen hohen Sponsorengeldern die finanzielle Zukunft nicht gesichert werden kann, wie soll das dann erst in der Regionalliga ohne diese Gelder funktionieren?