Die Abstiegskandidaten im Check – Spannung bis zum letzten Tag
Der Abstiegskampf in der 3. Liga weckt Spannung, Emotion und Dramatik gleichermaßen. Insgesamt neun Teams kämpfen um den Klassenverbleib, um den Absturz in die viertklassige Regionalliga zu verhindern. Bei Alemannia Aachen deutet in diesen Tagen vieles darauf hin, dass es zu einer Insolvenz kommt. Um Euch einen kleinen Einblick in die Szenerie zu gewähren, gibt liga3-online.de einen Lagebericht in diesem hochinteressanten Tabellenbereich ab.
.
Alemannia Aachen: 26 Punkte Platz 20
Alemannia Aachen steht ein wenig abgeschlagen mit 26 Punkten auf dem 20. und damit letzten Tabellenplatz. Im letzten Heimspiel gegen die zuvor krisengeschüttelten Kicker von Hansa Rostock gab es nach einer scheinbar beruhigenden 3:1-Führung innerhalb von nur sechs Spielminuten drei Gegentreffer, sodass dieser eminent wichtige Abstiegskracher gegen die „Hansa-Kogge“ mit 3:4 verloren wurde. Ein ähnliches Schicksal widerfuhr dem TSV auch am Dienstag, wo sich im Nachholspiel gegen Rot-Weiß Erfurt mit 1:3 geschlagen geben mussten und erneut drei Tore innerhalb von sieben Minuten kassierten. Zwei Heimspiele gegen Heidenheim und den VfB Stuttgart II und drei Auswärtsspiele in Wehen Wiesbaden, Halle und Osnabrück folgen. Es muss bei sechs Punkten Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz schon ein mittelschweres Fußballwunder her, damit der Klassenerhalt noch gelingt.
SV Darmstadt 98: 31 Punkte Platz 19
31 Zähler hat der SV Darmstadt 98 bisher sammeln können und belegt damit den vorletzten Tabellenplatz. Die Schützlinge von Trainer Dirk Schuster haben das jüngste Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund II hochverdient mit 1:0 verloren, das Heimspiel gegen den Chemnitzer endete trotz zum Teil deutlicher Übergewichte nur 0:0. Danach folgen noch weitere Spiele am heimischen „Böllenfalltor“ gegen die Südkonkurrenz aus Saarbrücken, Karlsruhe und Stuttgart. Auswärtspartien in Offenbach und Erfurt komplettieren das Restprogramm. Mit nur einem Zähler Rückstand das rettende Ufer ist der Klassenerhalt für die "Lilien" weiterhin im absolut machbaren Bereich.
Stuttgarter Kickers: 31 Punkte Platz 18
Die Stuttgarter Kickers haben als Drittliga-Aufsteiger absolut damit rechnen können, dass es einen erbitterten Kampf gegen den Abstieg geben wird. Nach dem hochverdienten 4:1-Auswärtssieg bei Wacker Burghausen können die Morales-Kicker sich absolut berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Aufgrund diverser Nachholspiele unter der Woche sind die Kickers zwar auf den ersten Abstiegsplatz abgerutscht, doch die Leistung gegen Burghausen dürfte in den kommenden Wochen sicherlich Auftrieb geben. Drei Auswärtsspiele in Unterhaching, Münster und Darmstadt stehen noch zwei Heimpartien gegen Babelsberg und Chemnitz gegenüber.
Borussia Dortmund II: 32 Punkte Platz 17
Nach dem etwas überraschend anmutenden 1:0-Heimsieg über den direkten Konkurrenten Darmstadt 98 und dem 0:0 gegen Offenbach belegt die Zweitvertretung von Borussia Dortmund erstmals nach ganz langer Zeit wieder einen Nichtabstiegsplatz. Die Hoffnung ist durch diesen Erfolg wieder geweckt worden, nachdem viele schon an einen vorzeitigen Abschied vom Klassenerhalt gedacht haben. In den kommenden Wochen stehen noch Heimspiele gegen Rot-Weiß Erfurt, Wehen Wiesbaden und Halle auf dem Programm. Vier Auswärtsspiele bei Hansa Rostock, Babelsberg, Heidenheim und Stuttgart II müssen ebenfalls noch absolviert werden. Dortmund hat den Mut an den Klassenerhalt zurückgewonnen. Die Aufgaben sind allesamt machbar.
SV Babelsberg: 32 Punkte Platz 16
Mit 32 Punkten und damit einem Zähler vor der Abstiegszone können die Filmstädter derzeit etwas entspannter in die Zukunft blicken. Wichtig war vor allem der 2:1-Heimerfolg gegen Hansa Rostock am vergangenen Dienstag. Zuvor hat das Team von Interimstrainer Almedin Civa gegen den Aufstiegskandidaten Karlsruher SC nur äußerst knapp nach einer ansprechenden Vorstellung mit 1:2 das Nachsehen gehabt. Ein Punktgewinn wäre beim hohen Favoriten durchaus möglich gewesen. Diese Vorstellung darf jedoch Mut machen. In den nächsten Wochen stehen noch vier weitere Heimspiele gegen Rot-Weiß Erfurt, Borussia Dortmund II, SpVgg Unterhaching und Wacker Burghausen an. Auswärts muss man nur noch bei den Stuttgarter Kickers und Preußen Münster ran.
FC Hansa Rostock: 37 Punkte Platz 15
Der FC Hansa Rostock hat beim 4:3-Sieg in Aachen einen Sieg der Moral erringen, als innerhalb von nur sechs Minuten aus einem 1:3-Rückstand ein grandioser Auswärtssieg erzielt werden konnte. Am Dienstag musste man sich allerdings dem SV Babelsberg geschlagen geben. Damit beträgt der Abstand auf einen Abstiegsplatz sechs Zähler. Auf die Kogge warten noch Gastspiele in Saarbrücken und Karlsruhe. Dagegen gibt es noch drei Heimspiele gegen Dortmund II, Offenbach und Erfurt.
Kickers Offenbach: 37 Punkte Platz 14
Die Kickers Offenbach haben derzeit finanzielle und sportliche Sorgen gleichermaßen. Das Damoklesschwert der Insolvenz schwebt über den Köpfen des Vereins. Wie gut, dass auf Tabellenplatz 14 stehend der OFC immerhin schon sechs Punkte Abstand auf einen Abstiegsplatz hat. Das jüngste Ligaspiel gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund ging 0:0 aus, wenige Tage zuvor musste man Preußen Münster mit 0:1 geschlagen geben. Es folgen noch Heimspiele gegen Darmstadt und Wiesbaden sowie Auswärtsspiele in Chemnitz, Rostock und Heidenheim.
Rot-Weiß Erfurt: 38 Punkte Platz 13
Schon stattliche sieben Punkte Abstand auf einen Platz, der zur Viertklassigkeit berechtigen würde, hat das Team von Rot-Weiß Erfurt mit einem vollkommen verdienten Heimsieg gegen Alemannia Aachen (3:1) herausgearbeitet. Als kleiner Nachteil könnte gezählt werden, dass den beiden Heimspielen gegen Preußen Münster und Darmstadt noch drei Auswärtspartien in Babelsberg, Chemnitz und Rostock gegenüberstehen. Die beiden Heimpartien sollten gewonnen werden, denn auswärts taten sich die Thüringer nicht unbedingt als extreme Macht hervor.
Hallescher FC: 39 Punkte Platz 12
Der Hallesche FC hat von all den genannten Mannschaften mit nunmehr 39 Punkten die zweifelsfrei besten Möglichkeiten auf den Verbleib in der 3. Liga. Das letzte Heimspiel gegen den Aufstiegskandidaten aus Heidenheim ging 0:0 aus, am vergangenen Wochenende musste man sich dem VfB Stuttgart II mit 0:3 geschlagen geben. Dabei ließ es das Team von Trainer Sven Köhler an vielen wichtigen Tugenden schmerzlichst vermissen. Auch Osnabrück, Aachen und Saarbrücken werden beim HFC zu Gast sein, während die Hallenser noch nach Bielefeld und Dortmund reisen müssen.
FOTO: Flohre Fotografie