"Die Lage ist heikel": Rot-Weiß Erfurt in Rostock unter Druck

Zwei Punkte trennen Rot-Weiß Erfurt noch von den Abstiegsplätzen – trotz des klaren 1:4 gegen Jahn Regensburg ist RWE damit am Worst Case vorbeigeschrammt und besitzt den Klassenerhalt weiterhin voll und ganz in den eigenen Händen. Am Samstag folgt die Reise nach Rostock, ein Gegner, für den es um nichts mehr geht. Spätestens dort muss die Negativserie ihr Ende finden.

Neun Spiele ohne Sieg

Mittlerweile hat RW Erfurt bereits neun sieglose Partien in Folge angehäuft, eine Schwächephase zur absoluten Unzeit: Während die Thüringer nun bei Hansa Rostock gastieren, steht Kontrahent Werder Bremen II die vermeintlich leichtere Auswärtsaufgabe FSV Frankfurt ins Haus. Der SC Paderborn empfängt schließlich Preußen Münster zum Heimspiel, auch dort ist eine mehr als realistische Siegchance gegeben. Heißt für Erfurt: Mit 41 Punkten darf sich nicht mehr auf die Konkurrenz verlassen werden. "Die Lage ist heikel und das lässt sich nicht mehr kleinreden“, redet Coach Stefan Krämer nicht mehr groß um den heißen Brei herum, stellt aber gleichzeitig klar: "Es hätte zwar nicht so weit kommen müssen, aber ich war auf diese Situation von Beginn an vorbereitet. Es ist eine Herausforderung, aber letztendlich auch Tagesgeschäft und normaler Fußball.“ Ganz kalt lasse ihn das Schicksal des Vereins, der ihm viel bedeute, aber natürlich nicht.

Tyrala fehlt, Aydin wahrscheinlich auch  

Personell sah die Lage am Steigerwald schon bedeutend besser aus: Zwar wurde Sebastian Tyrala nach seinem Schaden am Meniskus problemlos operiert, "es konnten sogar noch ein paar andere Kriegsschäden aus dem Knie entfernt werden“, schmunzelte Trainer Krämer auf der Pressekonferenz. Nichtsdestotrotz blühen ihm vier bis sechs Wochen Pause, sodass er erst zum Trainingsstart in die Saison 2017/18 wieder eine Option sein wird – in welcher Liga auch immer er dann kickt, in welcher Liga auch immer Rot-Weiß Erfurt dann auflaufen wird. Zusätzlich hat sich Okan Aydin das Knie im Mannschaftstraining verdreht, strukturelle Schäden traten zwar nicht auf, "doch Okan hat immer noch starke Schmerzen. Mein Gefühl sagt mir, dass es am Samstag eng werden wird“, ahnt Krämer. Auch Samir Benamar klagte über Schmerzen im Adduktorenbereich, musste am Donnerstag das Training abbrechen.

Krämer will keine Schützenhilfe aus Rostock

Was kann in Rostock erwartet werden? Die Kogge kassierte zuletzt ein 1:3 vor heimischem Publikum gegen den SV Wehen Wiesbaden, musste sich zudem beim Aufstiegsfavoriten Holstein Kiel mit 1:2 geschlagen geben. Nur durch eine kurze Erfolgsphase in der Rückrunde wurde der Klassenerhalt frühzeitig geschafft, nichtsdestotrotz verlief die Spielzeit alles andere als zufriedenstellend – vor allem vor dem heimischen Publikum. Zusätzlich fällt das Team ein Stück weit auseinander, mit mehreren Leistungsträgern wird der FCH aller Voraussicht nach nicht verlängern. "Wir müssen dort auf den Punkt funktionieren, wir erwarten keine Gefälligkeiten“, so Krämer in Hinblick auf den Schlussspurt im Jahr 2015, als Rostock dank Erfurt die Klasse hielt. "Wir geben uns keinen Illusionen hin, darüber denken wir überhaupt nicht nach“, erwartet Krämer keine Schützenhilfe und stellt klar: "Wir wollen auch kein Geschenk. Wir müssen alles selbst regeln.“

   

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