Duell der Sieglosen: Rot-Weiß Erfurt empfängt Stuttgart II
Zwar wartet der FC Rot-Weiß Erfurt noch immer auf den ersten Sieg in der noch sehr jungen Saison, doch waren Spieler und Verantwortliche nach dem 1:1-Unentschieden in Rostock mit dem Punktgewinn an sich nicht unzufrieden. Aber selbstverständlich hatte der späte Gegentreffer, den sich die Thüringer in Person von Verteidiger Stefan Kleineheismann sogar selbst eingeschenkt hatten, einen sehr faden Beigeschmack. "Solche Tore wie von Kleineheismann passieren immer wieder. Es zählt jetzt den Mund abzuputzen und weiter geht’s", trauerte Walter Kogler auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen die U23 des VfB Stuttgart dem Spiel am vergangenen Samstag nicht lange nach. "Ich bin der Meinung man kann alles verteidigen. Aber solche Sachen passieren und machen den Fußball aus. Wir machen Kleine keinen Vorwurf", fügte der Österreicher an.
Defensiv verbessert
Mit einem Punkt stehen die Thüringer auf dem siebzehnten Platz der Tabelle, aber zumindest defensiv zeigte die Formkurve nach oben. Dafür drückte offensiv der Schuh, Chancen konnten sich die Rot-Weißen kaum herausspielen, was jedoch auch der defensiven Grundordnung geschuldet war, die dafür beinahe aufgegangen und mit dem erste Sieg belohnt worden wäre. "Wir sind mit dem Druck, vor der großen Kulisse zu spielen, gut klargekommen. Wir haben aus dem ersten Spiel unsere Erkenntnisse gezogen und umgestellt. Das zahlte sich aus", sagte Kogler unmittelbar nach der Partie gegenüber der "Thüringer Allgemeine" (TA). Immerhin kann der Fußballlehrer wieder auf Simon Brandstetter setzen, der nach überstandenen Oberschenkelproblemen und Erkrankung bei der Kogge eingewechselt wurde und bereits nach wenigen Augenblicken für das Führungstor verantwortlich zeichnete. "Als Spieler wünscht man sich, dass man als Einwechsler das entscheidende Tor macht. Eigentlich hätten wir auch gewinnen müssen", sagte er zur "TA". Er war somit seit 1991 der erste Erfurter Spieler, der im Stadion der Hanseaten einen Treffer erzielen konnte.
Kapitän Laurito fällt mehrere Wochen aus
Nun erwarten die Blumenstädter mit dem VfB Stuttgart ein Team, das sogar noch ohne Punktgewinn ist und so den letzten Platz der Tabelle belegt. "Stuttgart ist mit zwei Niederlagen gestartet. Sie werden versuchen hier defensiv sicher zu stehen. Das wird morgen die Herausforderung", weiß Kogler und wird vor allem an die Geduld seiner Spieler appellieren, um nicht die Nerven zu verlieren und sich der Gefahr gefährlicher Gegenangriffe auszusetzen. Worauf er sich fast immer verlassen kann, ist das Verletzungspech seiner Spieler. Neben dem langzeitverletzten Verteidiger Luka Odak und Angreifer Carsten Kammlott, der immerhin wieder mit dem Ball trainiert und in der Reha Fortschritte macht, wird auch Kapitän André Laurito gegen die Schwaben fehlen. Der 30-jährige Verteidiger musste am Samstag bereits nach 36 Minuten ausgewechselt werden. Er zog sich einen Innenbandriss am linken Knie zu und wird wohl vier bis sechs Wochen ausfallen. Nichtsdestotrotz wollen die Rot-Weißen am Dienstag (Anstoß 19 Uhr, live im Ticker bei liga3-online.de) den ersten Sieg der Saison einfahren, um sich aus dem Tabellenkeller der Liga befreien zu können und den Druck nicht weiter wachsen zu lassen.
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