Ein echter Typ geht verloren
Der Name Orlando Smeekes steht beim FC Carl Zeiss für zwei komplett verschiedene Gesichter. Sein Weg beginnt im Sommer 2009, als der Holländer vom Drittligaabsteiger Stuttgarter Kickers zum FCC wechselt. Direkt in den ersten Spielen zeigt er, dass er eine echte Verstärkung für den Sturm war: vier Tore in drei Spielen zu Beginn sprechen da eine eindeutige Sprache. Schnell findet er viele Freunde in der Mannschaft und überzeugt auch weiterhin mit einer nahezu perfekten sportlichen Bilanz. Bis hin zum 37. Spieltag wuchs sein Torkonto auf insgesamt 17 Treffer an.
Rote Karte in der 90. Minute
Doch an diesem vorletzten Spieltag der Saison 2009/2010 fand sein sportlicher Erfolg ein jähes Ende: der Holländer bekam nämlich in der 90. Minute eine rote Karte, wegen einer Tätlichkeit gegenüber einem Gegenspieler. Daraufhin sperrte ihn der DFB für vier Spiele. Das erste Spiel konnte er gleich im letzten Spiel der Jenaer in der vergangenen Saison absitzen; die anderen drei zu Beginn dieser Saison. Normalerweise hätte man davon ausgehen können, dass die ganze Sache damit vergessen wäre – es kam dann allerdings komplett anders. Weil Smeekes in den ersten Partien dieser Saison nicht auf der Spielberechtigungsliste des DFB auftauchte, sperrte der DFB ihn für zwei weitere Spiele.
Erster Saisontreffer ließ lange auf sich warten
Bei Fans und Verantwortlichen war der jetzt 29-jährige Holländer erst ein Mal unten durch. Erst am siebten Spieltag dieser Saison konnte er ins Geschehen eingreifen. Doch nichts war mehr wie vohrer: Trainer René van Eck, mit dem er sich gut verstand, räumte seinen Posten für Jürgen Raab. Auch seine Freunde innerhalb der Mannschaft verließen den Verein. Smeekes war von nun an also praktisch auf sich alleine gestellt. Mit dieser Situation kam er aber überhaupt nicht zu Recht. Erst am 27. Spieltag konnte er vor einigen Wochen seine ersten beiden Saisontreffer erzielen. Viel zu wenig für den ehemaligen Top-Goalgetter.
"Ich gebe alles für den FC Carl Zeiss Jena"
Wie nun am Montag bekannt geworden ist, wird Smeekes die Thüringer am Ende dieser Saison verlassen und sich dem Ligakonkurrenten Wehen Wiesbaden anschließen. Doch bis dahin verspricht er: "Ich werde in den noch verbleibenden Saisonspielen für Jena, die Mannschaft und die Fans alles geben. Bis zum 30. Juni zählt für mich nur der FC Carl Zeiss Jena". Dennoch geht dem FCC ein echter Typ verloren. Oft eckte er zwar bei den Fans und Mitspielern an, sorgte aber auch für wichtige Tore. Gerade solche Typen braucht eine Mannschaft. Besonders wenn man im Abstiegskampf steckt, sind klare Anweisungen nötig. Es wird sich nun zeigen, ob Smeekes diese Rolle wenigsten bis zum Saisonende ausfüllen kann.
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