Emmerling: "Die Jungs haben den brutalen Willen"
Im Interview mit liga3-online.de spricht RWE-Trainer Stefan Emmerling über die Vorbereitung, mögliche Transfers, das Ziel Klassenerhalt und das anstehende Spiel gegen Tabellenführer Magdeburg.
[box type="info" size="large"]"Haben einen sehr guten Teamgeist entwickelt"[/box]
Wie fällt Ihr Fazit zur Vorbereitung aus?
Stefan Emmerling: Die Spieler sind in einem guten Zustand aus der Pause wiedergekommen. Das war auch eine Grundvoraussetzung und klare Ansage von uns. Es gab einen straffen Plan mit in den Urlaub. Wir haben keine Zeit, uns mit Grundlagen zu beschäftigen. In der ersten Woche haben wir im läuferischen Bereich gearbeitet, hatten dann einen Stotter-Start gegen Nordhausen, bei dem die Beine auch noch schwer waren.
Welche Erkenntnisse haben Sie aus den Testspielen?
Wir haben uns gegen Meuselwitz und Aue gut präsentiert, haben uns Chancen herausgespielt, Tore erzielt und konnten so Selbstvertrauen tanken.
War das auch der Schwerpunkt in der Vorbereitung?
Nein, es ging uns darum, einen Teamspirit zu erarbeiten, der es möglich macht, den Klassenerhalt zu schaffen. Das ist uns Stand jetzt gelungen. Aber es ist klar, dass man dies aus der Vorbereitung in die Spiele übertagen muss. Dann wird sich zeigen, wie weit wir sind.
Wie ist der Stand bei den Testspielern Nermin Crnkic und Marcel Kaffenberger?
Beiden gefällt es hier. Wenn es eine Möglichkeit gibt, wollen wir die Transfers tätigen. Aber es ist kein Wunschkonzert, mir wurde auch nichts versprochen. Es hängt davon ab, ob die DFB-Auflagen erfüllt werden. Wir haben auch noch ein paar andere Spieler auf dem Zettel, die wir aber nicht testen müssen. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir gegen Magdeburg einen neuen Spieler im Team haben.
Wieso glauben Sie trotz sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer an den Klassenerhalt?
Wir haben einen sehr guten Teamgeist entwickelt, die Jungs haben den brutalen Willen, in jedem Training alles rauszuknallen. Das Gefühl hatte ich im alten Jahr nicht. Die Entwicklung der Jungs stimmt mich positiv, sie haben die Handbremse gelöst, spielen befreiter auf.
[box type="info" size="large"]"Bin optimistisch, dass nach Samstag Ruhe im Verein ist"[/box]
Im ersten Spiel kommt Tabellenführer Magdeburg. Worauf kommt es an, um trotzdem etwas zu holen?
In der Liga kann jeder jeden schlagen. Der FCM hat eine top Mannschaft, einen super Trainer und Kontinuität im Verein. Aber darin liegt die Herausforderung für den Underdog: sich zu beweisen. Ich glaube an die Mannschaft, dass sie dem Top-Team einen harten Fight abliefern wird. Das Spiel geht bei Null los, die Karten werden neu gemischt.
Haben Sie die erste Elf und Formation schon zusammen?
Es sind vielleicht noch zwei bis drei Positionen offen. Es geht darum, wer in der besten Verfassung ist. Aber klar ist, dass wir Carsten Kammlott nicht alleine vorne lassen. Das ist für die gegnerische Abwehr zu einfach. Wir haben es in den Tests mit zwei oder auch drei Spitzen probiert. Das steht für das Spiel am Montag noch nicht fest.
Philipp Klewin fehlt mit Gelbsperre, wer wird ihn im Tor ersetzen?
Wir sind uns noch nicht sicher, wer spielt. Maximilian Engl fehlt wegen einer Angina. Julian Knoll stand gegen Meuselwitz und Aue im Tor, hat seine Sache gut gemacht. Wir müssen abwarten, wie schnell Engl zurück im Training ist, welchen Zustand er hat. Geplant ist, dass er am Freitag wieder da ist. Die Torhüter-Frage wird sich erst kurz vor dem Spiel klären.
Wie ist der Stand bei Berkay Dabanli und Samir Benamar, die sich einen neuen Klub suchen sollen?
Die Spieler und ihre Berater schauen sich um, arbeiten an einer Lösung. Aber auch wenn sie keinen neuen Verein finden, spielen sie keine Rolle mehr.
Ist der Januar mit drei Spielen der entscheidende Monat?
Das ist nicht meine Denkweise. Wir haben noch 19 Spiele, wollen so viele Punkte wie möglich holen. Wir wollen alles in jedem Spiel raushauen. Wenn wir das schaffen, werden wir auch mehr Punkte holen als zuvor.
Bei der Mitgliederversammlung am Samstag gibt es nur eine Liste für die Aufsichtsrat-Kandidaten. Die Machtkämpfe bleiben wohl aus. Hilft Ihnen das im sportlichen Bereich?
Wir sind gespannt, wie es Samstag ausgeht. Ich habe große Hoffnung, dass der Verein im Vordergrund steht, die entsprechenden Leute auch so handeln. Ich bin optimistisch, dass nach Samstag Ruhe im Verein ist. Das kann im Kampf für den Klassenerhalt nur förderlich sein.