Cottbus: Verletzte nach Pyro-Vorfall bei Spiel gegen Köln
Das Heimspiel des FC Energie Cottbus gegen Fortuna Köln ist am Sonntag von einem unschönen Vorfall überschattet worden: Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit wurde im Oberrang der Osttribüne Pyrotechnik abgebrannt, wodurch mehrere Personen im Unterrang verletzt worden sind. Da die Partie zudem für knapp zwei Minuten unterbrochen werden musste, droht dem FC Energie eine empfindliche Geldstrafe seitens des DFB. Der Verein reagiert empört und spricht von einem Vertrauensmissbrauch.
"Eine Katastrophe"
Begonnen hatte der Nachmittag zunächst mit positiven Schlagzeilen: Vor Anpfiff begeisterten die Anhänger anlässlich des 50. Vereins-Geburtstages mit einer mehrteiligen Choreo über die komplette Osttribüne – die Stimmung im mit 12.600 Zuschauer besetzten Stadion der Freundschaft war bestens. Nach der Pause änderte sich dieses Bild: In der 52. Minute zündeten einige Anhänger im Oberrang Pyrotechnik, brennende Überreste tropften auf die unteren Tribünen, mehrere Personen wurden nach Vereinsangaben verletzt. Auch Sachbeschädigungen seien mehrfach gemeldet worden. "Es ist nicht nur schade und bedauerlich, dass die überragende Choreografie vor Spielbeginn in der zweiten Halbzeit durch den verantwortungslosen Einsatz von Pyrotechnik überschattet wurde. Sondern eine Katastrophe", findet FCE-Geschäftsführer Norman Kothe auf der Vereinshomepage der Lausitzer deutliche Worte. Nach knapp zwei Minuten konnte der Ball zwar wieder rollen, das Unverständnis über die Aktion blieb jedoch: "Da gibt es weder etwas zu verharmlosen noch zu relativieren", macht Präsident Wolfgang Neubert deutlich.
Empfindliche DFB-Strafe droht
Da der Pyro-Vorfall beim Spiel gegen Fortuna Köln nicht der erste seiner Art in dieser Saison war, droht den Lausitzern eine neuerliche Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB). 11.750 Euro musste Cottbus bereits an den Verband zahlen, weitere 26.000 Euro mussten in die Stadionsicherheit investiert werden. Darüber hinaus blieb beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II (7. November) die Fantribüne geschlossen. Längst sind die Lausitzer vom DFB angezählt worden und müssen bei weiteren Vorfällen sogar mit einem Geisterspiel rechnen. Für Neubert zählt aber noch ein weiterer Punkt: "Ganz abgesehen von der Strafe, die uns nun durch das Sportgericht erwartet und erneut finanziell erschüttert. Mindestens genauso schlimm ist jedoch der Vertrauensmissbrauch, denn es gab im Vorfeld klare Absprachen und Regelungen mit den Choreo-Verantwortlichen. Wir müssen nun genau überlegen, welche Rückschlüsse und Konsequenzen wir als Verein daraus zu ziehen haben."
Verein will Täter ermitteln
Klar ist bereits, dass die Täter ermittelt werden sollen, "auch wenn das den unfassbaren Vorfall nicht ungeschehen macht." Um einen Überblick über das gesamte Ausmaß zu bekommen, ruft der FC Energie die geschädigte Personen dazu auf, sich unter der E-Mailadresse s.scharfenberg@fcenergie.com an den Verein zu wenden.