Erfurt: Charakterprüfung zum Auftakt gegen Magdeburg

Nach insgesamt sieben Jahren ist es wieder soweit: Der FC Rot-Weiß Erfurt wird eine Saison Der dritten Liga einleiten. Auf den Drittliga-Dino, der nun in das achte Jahr seit Gründung der Spielklasse geht, wartet jedoch eine alles andere als leichte Aufgabe: Mit dem 1. FC Magdeburg müssen sie am ersten Spieltag gleich zu einem euphorisierten Aufsteiger der letztjährigen Regionalliga-Spielzeit reisen. Das Duell der Thüringer gegen die Sachsen-Anhalter stellt dabei die Neuauflage eines altehrwürdigen Ost-Klassikers dar: In bereits 66 Partien standen sich die Steigerwald-Elf und die Blau-Weißen aus der Magdeburger Börde gegenüber. Die Bilanz spricht jedoch nicht für das Team von Trainer Christian Preußer: 21 Siegen stehen 26 Niederlagen gegenüber, 19 Spiele endeten remis. Zuletzt trafen die beiden Traditionsvereine in der 2007/2008 aufeinander – damals in der noch drittklassigen Regionalliga Nord. Geht man nach diesen Spielen, sind Tore zu erwarten: Während RWE im Hinspiel mit 4:1 souverän die Oberhand behielt, endete das Rückspiel in der MDCC-Arena nach dreimaliger Führung des FC Rot-Weiß vor 12.256 Zuschauern 3:3-Unentschieden.

Letzter Sieg in Magdeburg liegt lange zurück

Neben der TV-Übertragung im MDR wird sicherlich eine stattliche vierstellige Anzahl an Gästefans den nur 173 Kilometer weiten Weg ins benachbarte Land der Frühaufsteher auf sich nehmen und die neue Spielzeit würdig begrüßen: Der Gedanke an ein ausverkauftes Haus im noch immer von Aufstiegsfreude besessenen Magdeburg dürfte nicht unwahrscheinlich sein. Doch Eröffnungsspiel und Ostderby – passt das bei Rot-Weiß? Im allerersten Spiel der eingleisigen Dritten Liga trat Erfurt bereits im heimischen Steigerwaldstadion gegen Dynamo Dresden an – und musste sich nach einem Tor von Halil Savran schlussendlich mit 0:1 geschlagen geben. Auch an den letzten Sieg in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts werden sich wohl nur die Älteren erinnern: 1991 gelang in der letzten Austragungsrunde der DDR-Oberliga ein 2:1-Auswärtssieg.

Mit Erfolgserlebnis in die neue Saison?

Umso mehr werden die Anhänger der Erfurter hoffen, bei den Magdeburger Rivalen nach verkorkster Rückrunde mit einem positiven Erlebnis in die neue Saison zu starten. Doch ob die verjüngte Erfurter Mannschaft, die in der Sommerpause bereits auf einigen Positionen einen personellen Umbruch erlebte, gegen eine eingespielte FCM-Elf um Trainer Jens Härtel bestehen kann, ist fraglich. Eine erste Charakterprüfung steht den Kickern in jedem Fall ins Haus. Insgesamt warten sieben heiße Ostduelle auf Rot-Weiß Erfurt – pro Halbjahr, versteht sich. Unterschätzen darf man den Gegner in jedem Fall nicht: Ein 1. FC Magdeburg mit Aufstiegseuphorie und darüber hinaus einer Mannschaft, die einander kennt und im Kern der Mannschaft kaum verändert wurde, kann insbesondere zu Beginn der Saison ein ganz harter Brocken werden.

   

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