Erfurt empfängt vor großer Kulisse Dresdner Pokalhelden
Nach knapp zweieinhalb Wochen rollt im Erfurter Steigerwaldstadion endlich wieder der Ball. Und ein besseres Spiel hätte es nach der Pokal-Pause wohl nicht geben können. Der FC Rot-Weiß Erfurt empfängt die SG Dynamo Dresden (Anstoß 14 Uhr, live im Ticker bei liga3-online.de). Dabei treffen die Thüringer auf die schwarz-gelben Pokalhelden, die den FC Schalke 04 aus dem Wettbewerb geschmissen haben. "Ich war am Montag in Dresden. Die Mannschaft wirkte sehr geschlossen und kompakt auf mich", befand RWE-Trainer Walter Kogler auf der Pressekonferenz im Vorfeld des Spiels seines Teams. Zu großen Respekt hat man aufgrund des Ergebnisses jedoch nicht, wie der Österreicher anfügte: "Wir gehen mit voller Kraft an die Aufgabe heran und wollen dieses prestigeträchtige Duell gerne gewinnen". Insgeheim hofft der 46-Jährige trotz aller Euphorie auf einen kleinen Nachteil beim Team von Trainer Stefan Böger, der übrigens gebürtiger Erfurter ist: "Schalke war ein Spiel auf das Dresden lang hingearbeitet hat. Da fällt es manchmal schwer den alten Rhythmus wiederzufinden."
Menz trifft auf alte Kollegen
Mit einem Sieg könnten die Erfurter mit dann acht Zählern bis auf zwei Punkte an Dresden und auch an das Spitzenfeld der Tabelle heranrücken. "Die nächsten drei Spiele gegen Dresden, Münster und Osnabrück werden schwere Spiele. Danach wird man sehen, wo es in der Liga hingeht", weiß Christoph Menz, für den es ein besonderes Spiel werden wird. Im Sommer wechselte er von der Elbe, wo er ein Jahr das Trikot der SGD trug, an die Gera. "Ich gehe davon aus, dass mich die Dresdner auspfeifen werden. Der Ärger kommt noch aus der letzten Abstiegssaison", sagte der 25-Jährige. Doch er werde dies wegstecken, ließ der gebürtige Magdeburger, dessen Freundin noch in Dresden studiert, wissen. Zu alten Weggefährten hat er noch Kontakt und beglückwünschte diese auch nach dem Pokal-Triumph.
Comeback von Kammlott vor großer Kulisse möglich
Bislang gab es das Duell 78 Mal, die Bilanz spricht mit 40 Siegen für den Gast aus Sachsen. In der Dritten Liga begegneten sich beide Teams bislang sechs Mal. Dabei gelangen den Dresdnern zwei Erfolge, RWE ging drei Mal als Sieger vom Platz. In der Spielzeit 2010/2011, der letzten gemeinsamen in Liga drei, triumphierten die Blumenstädter mit 3:0 und 3:1. So könnte es aus Sicht der Rot-Weißen am Samstag weitergehen. Ob Stürmer Carsten Kammlott, der phasenweise schmerzlich vermisst wird, bei dem traditionsreichen Derby mitwirken kann, entscheidet sich spontan. Der 24-Jährige war am Donnerstag erstmals wieder nach seiner Kapselverletzung voll im Mannschaftstraining und könnte bestenfalls gegen Dresden eine Halbzeit lang spielen. Auch ein Einsatz von Mittelfeldspieler Haris Bukva ist fraglich. Bei einem Freundschaftsspiel am Dienstag verspürte er Schmerzen im Oberschenkel und konnte auch erst am Donnerstag wieder mit dem Team trainieren. Wieder vollkommen fit ist Kevin Möhwald, der beim Spiel in Cottbus noch verletzungsbedingt passen musste. Vor den vom Verein erwarteten 12.000 bis 14.000 Zuschauern wird er aller Voraussicht nach wieder von Beginn an spielen.
FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photographie