Krämer fordert mannschaftliche Reaktion auf Verletzungen

Sehr ärgerlich – so ließ sich der vergebene Elfmeter von Mario Erb in der Nachspielzeit der Partie Rot-Weiß Erfurt gegen den VfR Aalen wohl am besten beschreiben. Statt sechs Punkten besitzen die Thüringer nun „nur“ vier Zähler auf dem Konto, ein aber immer noch akzeptabler Saisonstart. Gegen die Sportfreunde Lotte soll die Bilanz am Freitagabend weiter aufpoliert werden.

RWE will verlorene Punkte zurückholen

Nein, einfach einzuschätzen war die Begegnung mit dem VfR Aalen am Dienstag nicht. Bis dato hatte Aalen schließlich noch keinen Punkt abgeben müssen, dennoch hatte Erfurt irgendwie doch die Favoritenrolle inne. Die 5.500 Zuschauer sahen allerdings die größeren Möglichkeiten auf Aalener Seite, auch wenn zwei Abseitstreffer nicht anerkannt wurden. RWE lieferte über weite Strecken nur wenige Chancen und hätte sich Sekunden vor dem Abpfiff fast sogar über einen unverhofften Siegtreffer freuen können, hätte Innenverteidiger Erb nicht das Leder an den rechten Pfosten gedonnert. Nun müssen die verlorenen Punkte am Freitag bei den Sportfreunden Lotte geholt werden. Keine leichte Aufgabe beim unbequem zu bespielenden Aufsteiger, zumal Erfurt nun eine neuerliche Hiobsbotschaft ereilte: Auch Jens Möckel wird langfristig ausfallen.

"Eine Katastrophe"

„Das schmerzt uns immens“, ist auch Trainer Stefan Krämer alles andere als begeistert über den akuten Engpass im Defensivzentrum. Nach André Laurito, der mit starken Rückenproblemen durch eine konservative Behandlung mehrere Monate nicht auflaufen wird, müssen die Steigerwälder nun auch auf Möckel verzichten, der gegen Aalen unglücklich auf der Schulter landete und sich dabei eine Gelenkssprengung zugezogen hatte. Auch er muss mit vielen Wochen Pause rechnen. „Er war für uns unglaublich wichtig, das haben wir bei unseren letzten gegentorfreien Spielen gesehen. Für die Mannschaft und für ihn persönlich ist das eine Katastrophe“, sprach Krämer deutliche Worte. Umso größer wird die Personalnot der Erfurter vor der Auswärtspartie in Lotte, Möglichkeit zum Reagieren gibt es wohl erst in der darauffolgenden zweiwöchigen Spielpause – RWE hat die Qualifikation für den DFB-Pokal bekanntermaßen durch eine Niederlage gegen Jena (und damit, wie sich später herausstellte, das Duell mit Bayern München) verpasst.

Rahn verpasst Spiel gegen Heimatverein

Lamentieren gilt jedoch nicht. „Ich möchte in Lotte eine mannschaftliche Reaktion auf die Verletzungen unserer Leistungsträger sehen“, fordert Krämer, der gleichzeitig eine aggressive, laufstarke Heimmannschaft erwartet. Demnach müsste RWE aufpassen, in der Anfangsphase „nicht überrannt zu werden“, dann sei Krämer zufolge auch im Norden Westfalens einiges möglich. Die Sportfreunde haben bisher ebenso viele Punkte geholt wie Rot-Weiß, mussten in Kiel zuletzt eine unglückliche, weil unverdiente 1:3-Niederlage hinnehmen. Besonders traurig verlief das Spiel für einen ehemaligen Erfurter: Matthias Rahn, normalerweise in der Innenverteidigung der Sportfreunde gesetzt, sah die Rote Karte und muss nun beim Spiel gegen seinen Heimatverein zusehen. Der gebürtige Bad Langensalzaer drückte seine Trauer bereits in den sozialen Medien aus und verkündete dort: „Mein Herz schlägt weiterhin rot-weiß, doch die drei Punkte sollten in Lotte bleiben.“ Er wird das Spiel von der Tribüne aus verfolgen – ein weiterer Pechvogel im Vorfeld dieser Partie.

   

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