Erfurter Sicherheitschef befürwortet Stehplatzverbot
Der verfrühte Platzsturm der Fans von Zweitligist Fortuna Düsseldorf beim Relegationsrückspiel gegen Hertha BSC Berlin am 15. Mai hat eine bundesweite Diskussion über die Sicherheit in den Deutschen Stadien ausgelöst. In den letzten Wochen meldeten sich immer wieder Experten zu Wort und forderten unter anderem die Abschaffung der Stehplätze in den Stadien. Dies hat Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball allerdings entschieden zurückgewiesen. “Wir werden auch weiterhin für den Verbleib von Stehplätzen in deutschen Stadien kämpfen. Diesbezüglich gibt es auch keine Verhandlungsbasis", erklärte er in der ARD-Sendung “Hart aber fair”.
"Es wird einen schweren Unfall geben"
Andreas Nichelmann, Sicherheitschef von Rot-Weiß Erfurt sieht dies allerdings anders. Auf die Frage, ob man die Stehplätze abschaffen sollte, erklärte er der "Bild"-Zeitung: "Es würde unsere Arbeit erleichtern. Die Fans stehen nicht mehr so gedrängt, könnten nicht mehr so einfach etwas inszenieren.“ Der 39-jährige befürchtet, dass es in absehbarer Zeit zu einem schweren Unfall kommen werde. "Diese Leute sagen immer, dass sie den Verein lieben. Aber wer dem jeweiligen Klub vorsätzlich schadet, wer seinem Verein soviel Geld kostet, der liebt nicht seinen Klub – der liebt nur sich selbst", wird er in der "Bild" zitiert. Darüber hinaus erklärt, wie pyrotechnische Gegenstände eigentlich ins Stadion gelangen: "Wir tasten bei Risikospielen auch den Intimbereich ab. Allerdings ist es mittlerweile so, dass sich einige Fans ihre Pyrotechnik in alle nur möglichen Körperöffnungen stecken – auch die Frauen! Dahin kann man nicht tasten."
FOTO: Marvin Wellhausen