Drittliga-Absteiger Alemannia Aachen ist wieder schuldenfrei

Der Tiefpunkt scheint überschritten und der Weg in eine bessere Zeit ist zumindest nicht mehr ganz so steinig. Im freien Fall fiel der Traditionsverein aus der Bundesliga herunter bis in die Regionalliga und das in einer Zeitspanne von nicht einmal 7 Jahren. Dazu kam es durch eine fehlerhafte Finanzpolitik bei den Aachenern sowie einem überteuerten Stadion und daran anschließende Verbindlichkeiten. Während man aktuell in der Regionalliga um den Verbleib in der Klasse kämpft, konnte die Geschäftsführung erstmals wieder wirklich positive Meldungen verbreiten.

"Alemannia Aachen ist entschuldet und saniert"

Nach insgesamt 14 Monaten Insolvenzverfahren und einer acht monatigen Sanierung stimmten die Gläubiger auf Versammlung am Dienstag dem von Insolvenzverwalter Professor Dr. Rolf-Dieter Mönning und Sanierungs-Geschäftsführer Michael Mönig vorgelegten Insolvenzplan mit mehr als 99 Prozent der Stimmen  zu. "Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft bei der Alemannia sind gestellt, nun müssen neue Verantwortliche auf die Lokomotive und die Führung übernehmen." Alemannia ist von seinen finanziellen Altlastenbefreit, kann weiter auf dem Tivoli spielen und hat so gute Voraussetzungen, auch sportlich wieder höhere Ziele realisieren zu können. „Voraussetzung aber muss sein, dass hier künftig seriös und wirtschaftlich realistisch gearbeitet wird", so Mönning. Ebenfalls wichtig für die Fans und den Verein: Es kann weiterhin auf dem Tivoli gespielt werden.

Gläubigerverzicht macht es möglich

Von den 10.500 Gläubigern, die Ansprüche an den Verein hätten stellen könnten, verzichteten über 8.000 gänzlich auf ihre Forderungen. Von den übrigen Forderungen der Anleger, die in etwa 69 Millionen Euro entsprochen haben sollen, können pro Anleger zwischen 1  und 25 Prozent zurückgezahlt werden. "Hier wurde viel Geld verbrannt. Die Gläubiger mussten auf viel angelegtes Geld verzichten. Jetzt müssen neue Förderer und Sponsoren ran, damit der Klub endlich wieder um den Aufstieg kämpfen kann", so Insolvenzverwalter Mönning. Weiter sprechen die Verantwortlichen, in Person von Sanierungs-Geschäftsführer Michael Mönig davon, dass " sich ein Kern von Persönlichkeiten gebildet hat, die bereit seien Funktionen in den verschiedenen Gremien des Vereins zu übernehmen und sich auch finanziell engagieren werden“. Man baue auf die Unterstützung der Fans um mittelfristig wieder höheren Fußball anbieten zu können.

Den Kollaps vermieden, die Rettung geschafft

Nachdem der Verein im November 2012 die Insolvenz anmelden musste, sah es sehr danach aus, dass ein Absturz in den Amateurbereich nicht mehr zu vermeiden sei. Doch über sieben Monate konnte der Verein den Spielbetrieb in der 3. Liga aufrecht erhalten, um eben nicht bis in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Am 1. Juni 2013 wurde dann das Insolvenzverfahren eröffnet und der Verein startete in der Regionalliga, mit dem Ziel nicht noch weiter abzustürzen. Durch zahlreiche neue Investoren, eine deutlich kapitalsparende Geschäftsführung und das Beibehalten von Spielbetrieb und Jugendmannschaft ist der Verein Alemannia Aachen nun zwar noch nicht wieder zurück im Profifußball, aber er steht wieder in den Startlöchern, um irgendwann dorthin wieder zurückzukehren.

   

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