Magdeburg verliert in Zwickau – Erfurt gewinnt nach Blitzstart
Die Erfolgsserie des 1. FC Magdeburg ist gerissen: Nach sechs Siegen in Serie unterlagen die Elbstädter am Freitagabend zum Auftakt des 8. Spieltages mit 1:3 beim FSV Zwickau. Rot-Weiß Erfurt feierte derweil einen wichtigen 1:0-Auswärtssieg in Osnabrück, Wiesbaden drehte das Spiel gegen Chemnitz spät und gewann 2:1.
3:1! Zwickau schockt den FCM und feiert ersten Heimsieg
Bei toller Flutlichtatmosphäre machte Zwickau in den ersten Minuten den besseren Eindruck und näherte sich dem Tor des FCM gleich mehrmals. Erstmals gefährlich wurde es nach neun Minuten aber auf der anderen Seite, als Schröter in höchster Not einen Kopfball von Weil klären musste – das hätte das 1:0 für die formstarken Gäste sein können. In der Folge drückte Zwickau aber wieder aufs Gas und ging nach 22 Minuten durchaus verdient in Führung. Nach einem Freistoß bekam Magdeburg den Ball nicht geklärt, sodass das Leder bei Davy Frick landete. Dieser ließ sich nicht zwei Mal bitten und netzte aus kurzer Distanz ein – das Stadion bebte. Mit der Führung im Rücken agierte der FSV nun noch selbstbewusster, Magdeburg war unterdessen um eine schnelle Antwort bemüht. Nach 35 Minuten stand das Stadion ein zweites Mal Kopf – Könnecke beförderte den Ball über die Linie. Doch die Zwickauer Anhänger jubelten zu früh. In Rücksprache mit seinem Assistenten nahm Schiedsrichter Tobias Fritsch den Treffer mit einigen Sekunden Verzögerung zurück. Der Grund: Beim Schuss von Könnecke stand Frick im Abseits und zeitgleich im Sichtfeld von FCM-Keeper Jan Glinker. Danach wurde es hektisch: Erst traf Handke auf der Gegenseite den Pfosten (39.), dann brachte Ronny König den Ball nach einer Flanke im Tor unter – und dieses Mal zählte der Treffer (40.). Geschockt zeigte sich Magdeburg aber keineswegs und kam mit dem Pausenpfiff noch zum 1:2-Anschlusstreffer – Marius Sowislo beförderte den Ball im Anschluss an einen Freistoß über die Linie.
Die zweite Halbzeit begann anschließend deutlich gemächlicher, Torchancen gab es zunächst nicht zu verzeichnen. Erst nach 54 Minuten ging wieder ein Raunen durch das mit 7.951 Zuschauern besetzte Zwickauer Stadion: Koch traf aus sieben Metern den Pfosten – die Riesenchance auf das 3:1. Die Partie nahm nun wieder an Fahrt auf, Antonitsch verhinderte nach 58 Minuten den Ausgleich. Auf der anderen Seite verzog König zunächst (61.), kurz danach erhöhte Innenverteidiger Nico Antonitsch im Anschluss an einen Freistoß auf 3:1 (63.). FCM-Coach Jens Härtel reagierte sofort und brachte zwei frische Offensivkräfte – darunter Christian Beck. In der Folge drängte Magdeburg auf den schnellen Anschlusstreffer, sah sich aber kämpfenden Hausherren gegenüber, die keine Anzeichen von Müdigkeit andeutenten – im Gegenteil. Immer wieder machte der FSV das Spiel schnell und ging die Räume. Die besseren Chance aber hatte der FCM: So musste Brinkies im Tor der Hausherren nach 77 Minuten schon alles riskieren, um das 2:3 zu verhindern. In der Schlussphase warfen die Gäste dann alles nach vorne und hatte durch Beck die Riesenchance – der Stürmer scheiterte aus kurzer Distanz jedoch an der Latte (83.). Weitere Möglichkeiten kamen nicht hinzu, sodass Zwickau den Sieg über die Zeit brachte und erstmals in dieser Saison alle drei Punkte im heimischen Stadion behält. In der Tabelle findet sich der FSV jetzt vorerst auf Platz 14 wieder.
Erfurt gewinnt nach Blitzstart in Osnabrück
Die Partie an der Bremer Brücke begann mit einem Paukenschlag: Bereits nach zwei Minuten markierte Ahmed Waseem Razeek das 1:0 für die Gäste aus Erfurt – vorausgegangen war ein Angriff über die rechte Seite und eine Vorlage von Kammlott. RWE riss die Partie in der Folge auch spielerisch an sich und überraschte mit stürmischem Anlaufen. Von den Hausherren war zunächst nichts zu sehen, erst nach knapp 15 Minuten tauchte die Enochs-Elf erstmals vor dem Erfurter Tor auf, gefährlich wurde es aber nicht. Besser war da schon die Chance von Menz, der drei Zeigerumdrehungen später über den Kasten zielte. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit verflachte die Partie. Für einen Wachmacher sorgte unterdessen VfL-Coach Joe Enochs, der bereits nach 32 Minuten erstmals wechselte und Alvarez für Reimerink brachte – und das machte sich sofort auf dem Platz bemerkbar. Osnabrück war nun besser im Spiel und erhöhte das Tempo, konnte sich bis zur Pause aber keine nennenswerte Chance erarbeiten.
Auch mit Beginn des zweiten Durchgangs rannten die Hausherren an, Erfurt verteidigte aber geschickt und ließ kaum etwas zu. Hitzig wurde es dann in Minute 57: Nachdem Marcos Alvarez im Strafraum nach einem Kontakt von Christoph Menz zu Boden gegangen war, forderten die VfL-Fans einen Elfmeter – die Pfeife von Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck blieb jedoch stumm. Wohl eine Fehlentscheidung. Osnabrück reagierte mit wütenden Angriffen, hatte aber Glück, dass Biankadi nach 60 Minuten nur den Pfosten traf. Auch neun Minuten später hielt der Mittelfeldspieler der Thüringer einfach mal drauf, dieses Mal war Gersbeck gefragt. Nun ging es hin und her, in Minute 75 ließ Alvarez die Riesenchance auf das 1:1 liegen. Die Hausherren erhöhten nun nochmals den Druck, erspielten sich aber keine gefährliche Torchancen mehr und gingen am Ende einer fünfminütigen Nachspielzeit, in der Odak das 2:0 verpasste, als Verlierer vom Platz. Erfurt feierte unterdessen den zweiten Sieg in Folge und schiebt sich in der Tabelle an Osnabrück vorbei.
Wiesbaden dreht Spiel gegen Chemnitz spät
In den ersten Minuten gab Wiesbaden den Ton an, einen Schuss von Mintzel musste Kunz aus spitzem Winkel parieren (4.). Richtig gefährlich wurde es kurz danach auf der anderen Seite, als Frahn eine Direktabnahme nur um Zentimeter vorbeisetzte. Chemnitz fand nun besser in die Partie, schwächte sich nach 25 Minuten aber selbst: Laurin von Piechowski ging, nachdem er bereits in der ersten Minute für einen Ellenbogenschlag die gelbe Karte gesehen hatte, zu ungestüm in ein Laufduell und wurde mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. CFC-Trainer Horst Steffen stellte um und ließ nur noch mit einer Spitze spielen. Auf dem Platz machte sich die Unterzahl aber nicht wirklich bemerkbar – im Gegenteil: Nach einem Steilpass von Dennis Grote, der erst kurz zuvor eingewechselt worden war, kam Björn Kluft an den Ball und brachte das Leder aus rund 20 Metern sehenswert im Tor unter – 1:0 für Chemnitz (35.). Wiesbaden war geschockt und ging trotz Überzahl mit dem 0:1 in die Pause.
Zurück aus den Kabinen tat sich zunächst nicht viel: Chemnitz war auf Defensivarbeit bedacht, dem SVWW fehlten die Ideen, um gefährliche Angriffe aufzuziehen. Und wenn es dann mal in Richtung des Chemnitzer Tores ging, kam der letzte Ball nicht an oder wurde knapp verpasst. Richtig gefährlich wurde es erst in Minute 73, als der CFC das Spielgerät mit vereinten Kräften von der Linie kratzen musste. In der Schlussphase zogen sich die Himmelblauen dann endgültig zurück und versuchten den knappen Vorsprung irgendwie ins Ziel zu bringen. Ein Unterfangen, das mit Pauken und Trompeten misslang: Drei Minuten vor dem Ende war Philipp Müller nach einem Zuspiel von Mintzel frei durch und netzte zum 1:1 ein. Der SVWW war nun am Drücker und ging in der Nachspielzeit tatsächlich noch in Führung: Manuel Schäffler war nach einer Flanke von Diawusie zur Stelle und drehte damit das Spiel. Es war der Knock-Out für den CFC, kurz danach beendete Schiedsrichter Michael Bacher die Partie.