Große Finanzprobleme beim FSV: Droht die Insolvenz?

Mit dem Rücktritt des kompletten Präsidiums wurde beim FSV Frankfurt am Donnerstag ein Beben ausgelöst. Denn offenbar ist die finanzielle Lage weitaus prekärer als bisher angenommen. Laut der "Bild" drücken den FSV rund drei Millionen Euro Schulden, sodass möglicherweise die Insolvenz droht.

Stadt stundet Stadionmiete

Allein um vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Zulassung für die kommende Drittliga-Saison zu erhalten, fehlt dem Zweitliga-Absteiger nach aktuellem Stand wohl eine Summe von etwa 1,6 Millionen Euro. Der Knackpunkt: Einmalige Sonderzahlungen wie aus dem DFL-Rettungsschirm für Zweitliga-Absteiger (500.000 Euro) sowie die DFB-Pokal-Prämien (140.000 Euro) fallen weg. Auch auf das Geld von privaten Gönnern, die im vergangenen Sommer nach "Bild"-Angaben 960.000 Euro zur Verfügung gestellt haben, kann der FSV nun wohl nicht mehr setzen. Dies hat zur Folge, dass die Bornheimer bereits in der laufenden Saison die Miete für das Stadion nicht mehr zahlen können. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Donnerstag berichtete, soll die Stadt Frankfurt dem Club deshalb einen Großteil der Stadionmiete gestundet haben – dabei soll es sich um einen sechsstelligen Betrag handeln. Darüber hinaus läuft am Saisonende der Vertrag mit Namensgeber "Volksbank" aus, zudem hat sich der Zuschauerschnitt im Vergleich zur letzten Saison fast halbiert und liegt nun bei lediglich 3.500.

Lizenzverweigerung? Insolvenz?

Gelingt dem FSV Frankfurt der sportliche Klassenerhalt, stehen die Hessen – wie schon im vergangenen Jahr – vor einer finanziellen Zitterpartie. Die Lizenz ist in Gefahr. "Wenn es zur Lizenzverweigerung käme, wäre die folgerichtige Überlegung, ob das nicht auch ein Insolvenzverfahren nach sich zieht", gibt Ex-Aufsichtsratsmitglied Carlo Kiefer im "HR" zu bedenken. Es könne eine Situation entstehen, "die in fast 118 Jahren Vereinsgeschichte noch nie da war und ich weiß nicht, ob der Verein das auf Dauer überstehen wird", so Kiefer weiter. Auch sportlich stehen die Bornheimer mit dem Rücken zur Wand: Schon seit neun Spielen wartet der FSV auf einen Sieg, in der Tabelle belegt die unter Gino Lettieri noch sieglose Mannschaft den ersten Abstiegsplatz und hat bereits sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Es droht der direkte Durchmarsch in die Regionalliga – sportlich wie finanziell.

   

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