Karlsruhe gewinnt gegen Babelsberg und schielt Richtung Aufstieg
In einem zum Ende hin stark umkämpften Spiel konnte sich letztendlich der Karlsruher SC verdient mit 2:1 gegen den abstiegsbedrohten SV Babelsberg 03 durchsetzten. Der KSC dominierte die gesamte erste Halbzeit ohne größeren Aufwand und konnte in der 35. Spielminute durch den fast zwei Meter großen Dominic Peitz das 1:0 erzielen. Insgesamt war das Spiel der Karlsruher aber über 75. Minuten von zu vielen individuellen Fehlern geprägt, bei dem besonders die zahlreichen Fehlpässe auffielen. Der SVB dagegen konnte sich im gesamten Spielverlauf gerade einmal eine einzige Torchance erarbeiten, die aber nach einem Konter von Philipp Kreuels eiskalt zum 1:1 Ausgleichstreffer ausgenutzt wurde (79.). Erst danach zeigte der KSC wieder, warum er nicht umsonst auf dem ersten Tabellenrang der 3. Liga steht und markierte so durch Joker Patrick Dulleck das 2:1, sechs Minuten vor dem regulären Ende (84.).
1. Halbzeit: Ein Spiel auf ein Tor
15 Minuten mussten die Zuschauer im Karlsruher Wildparkstadion auf die erste nennenswerte Chance des Spiels warten. Dominic Peitz war es letztendlich, der den Ball gefährlich knapp am Babelsberger Kasten vorbeiköpfte. Zehn Minuten später scheiterte auch der KSC-Verteidiger Klingmann, nachdem er den Ball im 16-Meterraum von Hakan Calhanoglu zugespielt kam. Sein Ball rollte nur um wenige Zentimeter am linken Außenpfosten vorbei (25.). Der KSC wurde nun stärker und arbeitete sich immer weiter in Richtung Babelsberger Tor vor. Unnötigerweise scheiterte man aber immer wieder an Fehlpässen und zu ungenauen Flanken, dessen Optimismus das Ziel zu erreichen gleich wieder von der Realität eingeholt wurde. Kurze Zeit später landete Alibaz' Freistoß nur knapp neben dem Tor (38.). In der 35. Spielminute sollte es dann aber passieren: Dominic Peitz fasste sich ein Herz und zog aus circa 18 Metern ab, ehe er jubelnd die Arme in den Blau-Weisen Karlsruher Himmel streckten durfte. SVB-Kepper Frederic Löhne traf dabei keine Schuld, denn ein Nulldreier fälschte den Ball letztendlich unangenehm in das eigene Gehäuse zum 1:0-Halbzeitstand ab.
KSC zeigt erst nach dem Ausgleichstreffer warum er die Tabelle dirigiert
Die zweite Halbzeit begann wie schon der erste Abschnitt. Einziger Unterschied hierbei war, dass man gleich bis zur 77. Spielminute auf die erste Chance warten musste. Patrick Dulleck, der für den im nächsten Spiel gelbgesperrten Koen van der Biezen kam, traf gleich zehn Minuten nach seiner Einwechslung ins Tor. Das einzige Manko hierbei war, dass der Treffer aufgrund einer Abseitssituation aberkannt wurde, zum Ärgernis des Stürmers, der wohl nächste Woche Koen van der Biezen vertreten wird. Zwei Minuten später folgte dann die Strafe für die schläfrige Leistung der Fächerstädter: Phillip Kreuels markierte nach einem schön anzusehenden Sprint über das ganze Spielfeld seines Kollegen den 1:1-Ausgleichtreffer (79.). Erst jetzt, elf Minuten vor dem Ende, erkannten die Badener, dass auch mit nur einem einzigen Torschuss ein Gegentor möglich ist. Angetrieben von einer nach dem Ausgleich unglaublich starken Karlsruher-Kulisse zeigte die Mannschaft des KSC endlich ihre Klasse. Die Karlsruher drückten nun mit allen Kräften auf den Führungstreffer und bekamen nach einem Schuss den entscheidenden Eckball zugesprochen. Nach einer Art von „Ramba-Zamba“ landete der Ball letztendlich nach Kopfballverlängerung von Kempe und einer eher ungewollten Vorlage Mauersbergers im Fünfmeterraum auf Dullecks Fuß, der zum erneuten Führungstreffer verwandelte (84.).
Dulleck: „Ein absolutes Traumtor“ nach seinen 2:1 Siegtreffer
"Ein absolutes Traumtor", gab Joker Dulleck nach dem Spiel grinsend zu und freute sich über den Sieg seiner Mannschaft. Danach passierte trotz des weiter andauernden Druckes nicht mehr viel, sodass die Badener einen insgesamt verdienten Sieg feiern durften. Der KSC kann sich damit in der Tabelle weiterhin von der Konkurrenz ein wenig absetzen und den Vorsprung bereits nächste Woche um einige Zähler im Spitzenspiel gegen den neuen Drittplatzierten Preußen Münster ausbauen. Die Nulldreier hingegen rutschten heute gleich um zwei Positionen ab und sind somit auf den vorletzten Tabellenplatz.
Stimmen der Trainer
Markus Kauczinski (Karlsruher SC): „In der ersten Halbzeit haben wir heute gefährlich nach vorne gespielt und keine Torchance der Babelsberger zugelassen. In der zweiten Hälfte aber haben wir das Spiel komplett aus der Hand gegeben. Wir haben es heute nicht geschafft über 90 Minuten konstant unsere Leistung zu zeigen. Insgesamt sind wir gerade so noch dank des 2:1 mit einem blauen Auge davon gekommen. In Münster muss sich das aber ändern, da müssen wir uns besser präsentieren als heute.“
Cam Efe (SV Babelsberg 03): „Erstmals Glückwunsch an den KSC, ich bin mir schon jetzt sicher das die Jungs nächstes Jahr in der 2. Liga spielen werden. Zum Spiel: In der 2. Halbzeit haben wir mindestens 3. Liga reif gespielt aber insgesamt zu viel durch die Mitte gespielt. Das sieht dann zwar schön aus doch letztendlich bringt das uns dann auch nicht weiter. Mit der Mannschaftsleistung war ich heute zufrieden aufgrund dessen dass wir alles gegeben haben. Daher wäre heute ein Punkt vielleicht verdient gewesen.“
Aufstellungen
Karlsruher SC: Orlishausen – Klingmann, Gordon, Mauersberger, Kempe – Peitz, Varnhagen (67. Schwertfeger) – Calhanoglu (87. Krebs), Alibaz – Hennings, van der Biezen (67. Dulleck)
SV Babelsberg 03: Löhe – Kühne, Hebib, Reiche, Toure (46. Kragl) – Evljuskin, Groß – Berzel (46. Prochnow), Kreuels, Essig (83. Göttel) – Müller
Zuschauer: 12.102 (davon 30 Babelsberger)
Schiedsrichter: Hartmann (Wangen)
Tore: 1:0 Peitz (35.), 1:1 Kreuels (79.), 2:1 Dulleck (84.)
Gelbe Karten: Essig (40.), Prochnow (58.), van der Biezen (59.), Hebib (88.)
FOTO: FU Sportfotografie