Kein Geld! Babelsberg und Unterhaching zittern um Lizenz

Noch genau acht Tage haben die Drittligisten Zeit, ihre Lizenzunterlagen am 1. Juni beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Frankfurt einzureichen. Während Zweitligaabsteiger Hansa Rostock am heutigen Nachmittag die finanzielle Zukunft für die kommende Saison sichern konnte, müssen der SV Babelsberg und die SpVgg Unterhaching weiter zittern. liga3-online.de wirft einen Blick auf beide Clubs und zeigt, warum die Lage bedrohlicher ist, als zunächst angenommen. Für den SV Babelsberg ist die aktuelle Situation nicht neu: bereits im vergangenen Mai fehlten den Filmstädtern 700.000 Euro, um den Etat für die folgende Saison zu stemmen.

Babelsberg fehlen aufgrund von Fehlplanungen 500.000 Euro

Erst in letzter Sekunde gelang den Babelsbergern aufgrund der Hilfe der Fans und einer Bank-Bürgschaft die Rettung. Die aktuelle Lage in Potsdam ist erneut alles andere als positiv. So planten die Nulldreier das Erreichen des DFB-Pokals fest in ihren Etat ein. Da die Mannschaft im Finale allerdings unterlag, fehlen nun etwa 110.000 Euro sicher geglaubte TV-Prämien und zudem eine weitere hohe fünfstellige Summe aus den Einnahmen eines ausverkauften Heimspiels gegen einen Bundesligisten im DFB-Pokal. Darüber hinaus plante der Club nach Informationen der " Ostthüringischen Zeitung " (OTZ) mit einem Transfernachschlag für Daniel Frahn, der im Sommer 2010 für 200.000 Euro zu RB Leipzig gewechselt ist. Weitere 150.000 Euro wären nun fällig gewesen, wenn RBL den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hätte – sie scheiterten allerdings und so fehlt auch dieser Betrag in den Kassen. Weitergehend kommt zu dem bereits vorhanden Fehlbetrag noch die Abfindung für den entlassenen Coach Dietmar Demuth hinzu – nach Informationen von liga3-online.de werden hier weitere 70.000 Euro fällig. Wie die OTZ zudem berichtet, benötigt der Club rund 80.000 Euro für die Fluchtlicht-Reparatur. Insgesamt beläuft sich der Fehlbetrag der Babelsberger auf mehr als 500.000 Euro! Eine stolze Summe, wenn man bedenkt, dass der SVB nur noch etwa eine Woche Zeit hat, um das Geld aufzutreiben. Ob sich die Banken in diesem Jahr erneut so gnädig zeigen, bleibt abzuwarten. Mit SAP zogen die Verantwortlichen unter der Woche aber bereits einen Großsponsor an Land.

„Wir tun wirklich alles, damit die Lichter hier nicht ausgehen“

Auch bei der SpVgg Unterhaching sieht es im finanziellen Bereich alles andere als optimal aus. Wie die SpVgg auf einer Pressekonferenz bekannt gab, fehlen dem Vorortclub etwa 100.000 Euro. „Wir tun wirklich alles, damit die Lichter hier nicht ausgehen“, wird Präsident Engelbert Kupka im Merkur zitiert. Anders als beim SV Babelsberg gelang den Unterhachinger allerdings der Einzug in den DFB-Pokal, was den Fehlbetrag zumindest nicht noch höher ansteigen lässt. Bereits im letzten Jahr musste die SpVgg bis zur letzten Sekunden zittern, da der Hauptsponsor "Generali" wenige Tage vor der Lizenzvergabe abgesprungen war und ein großes Loch in die Kassen gerissen hat – 700.000 Euro fehlten hier.

Jena und Oberhausen hoffen auf ihre Chance

Festzuhalten bleibt bei beiden Vereinen, dass nun möglichst schnell neue Sponsoren oder Kredite an Land gezogen werden, um die Lizenz zu sichern. Am kommenden Freitag (1. Juni) müssen die Papiere um 15.30 Uhr in Frankfurt sein. Dann wird der DFB die Unterlagen prüfen und noch am selben Nachmittag per Fax verkünden, ob der Verein die Lizenz erhält. Sollte dies nicht der Fall sein, würden die sportlichen Absteiger aus der 3. Liga in selbiger Spielklasse bleiben und somit doch noch den Klassenerhalt feiern. Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Oberhausen (in dieser Reihenfolgen) wären die Vereine, die bei einem Lizenzentzug und dem damit verbundenen Zwangsabstieg von Babelsberg und/oder Unterhaching nachrücken würden.

FOTO: Benjamin Feller / bf-photography.de

 

 

   

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