Lage der Liga #3: Das hintere Mittelfeld unter der Lupe
Zehn Spieltage sind absolviert, rund ein Viertel der Saison 2016/17 ist absolviert. Zeit, um alle 20 Mannschaften der 3. Liga einem kleinen Zwischenfazit zu unterziehen. Wer überrascht, bei wem hapert es noch und wer zeigte zuletzt ansteigende Formkurven? Im dritten von vier Teilen blicken wir auf das hintere Mittelfeld: Die Plätze 11 bis 15.
Platz 11: Holstein Kiel
„Nur“ Platz 11 für Holstein Kiel – das klingt nach einem verunglückten Start. Dies trifft jedoch nur teilweise zu: Zwar entließ Kiel als erster Verein der 3. Liga mit Karsten Neitzel den Trainer, weist aber dennoch eine ausgeglichene Bilanz auf: Vier Siege, zwei Remis, vier Niederlagen – das reicht, um den Kontakt zu den Spitzenplätzen bei einem Rückstand von nur drei Punkten im Blickfeld zu bewahren. Um die Enge der Liga einzuordnen: Ein Sieg in Magdeburg am vergangenen Wochenende hätte Kiel dank des guten Torverhältnisses auf den zweiten Platz befördert. Verrückte Liga. Prognose: Durch die individuelle Qualität und die zuletzt gezeigten Leistungen scheint ein Durchbruch der Störche bis ins obere Drittel oder gar noch höher jederzeit möglich.
Platz 12: Hallescher FC
Verglichen mit dem Durchschnitt der letzten Spielzeiten verlief der Saisonstart beim Halleschen FC alles andere als übel: Nur zwei von zehn Spielen wurden verloren, mit 14 Punkten ist der HFC ebenso wie Kiel den Aufstiegsrängen aktuell ein ganzes Stück näher als den Abstiegsplätzen. Wirkliche Leistungsaussetzer gab es nur selten, stattdessen dürfen sich die Chemiestädter als Remiskönige der 3. Liga (fünf Punkteteilungen) schmücken. Prognose: Dem Bauchgefühl nach dürfen sich die Anhänger des Halleschen FC auf eine unspektakuläre Spielzeit im Mittelfeld einstellen. Für die Spitze fehlt das gewisse Etwas, die Leistungskonstanz verhindert aber wohl ein Abrutschen in die gefährliche Zone.
Platz 13: FSV Frankfurt
Wie kurios diese Spielklasse sich so manches Mal darstellt, zeigt der FSV Frankfurt: Bis zum siebten Spieltag rutschte der Zweitliga-Absteiger wie auf Seife durch das Tableau, gewann kein einziges Spiel. Seitdem läuft es rund, der FSV ist neben dem 1. FC Magdeburg und Hansa Rostock mit drei Siegen in Serie das Team der Stunde. Die Qualität im Kader war vor der Spielzeit schwer einzuschätzen, klar ist aber: Mit Leuten wie Patrick Ochs oder Yannick Stark darf der FSV eigentlich nicht auf den unteren Plätzen herumtrödeln. Prognose: Der FSV hat in die Spur gefunden, ist aber dadurch noch kein Kandidat für deutlich höhere Ziele. Gelingt die Etablierung im Mittelfeld, dürfen die Bornheimer zufrieden sein.
Platz 14: Chemnitzer FC
Allmählich rutschen wir in die Zone der Unzufriedenheit. Beim Chemnitzer FC ist diese allemal vorhanden, denn die Sachsen bringen einfach keine Konstanz in ihre Auftritte. Angesichts ihrer Möglichkeiten ist das offen gesagt viel zu wenig. Das Potenzial hatten die Himmelblauen mit Auftritten wie etwa dem 3:0 über den VfL Osnabrück angedeutet, verfügen darüber hinaus mit Anton Fink über einen Stürmer, der seine Form über fünf Jahre hinweg konservieren konnte. Schwer nachzuvollziehen, warum Chemnitz seinen Ansprüchen nicht gerecht werden kann. Prognose: Die obere Tabellenhälfte muss das Minimalziel sein – die ist ebenso wie die ersten vier Plätze noch lange nicht aus der Reichweite. Chemnitz ist ein Team, dass mit einer Serie bis nach vorne durchmarschieren kann.
Platz 15: Rot-Weiß Erfurt
Zwölf Punkte hat RW Erfurt auf dem Konto. Ein mäßiger bis durchschnittlicher Start, der vor allem durch die letzten vier Partien abgewertet worden ist: Einen Zähler holten die Thüringer nur, die damit vorerst kleine Brötchen backen müssen. „Wir sind eine durchschnittliche Drittligamannschaft“, sagte Trainer Stefan Krämer zuletzt. Wenn diese nur mit 80 bis 90 Prozent Leistungsvermögen auftritt, kann es in der 3. Liga schnell eng werden. Prognose: Eine ruhige Saison ist in Erfurt gewünscht, aber kann die Mannschaft diese liefern? Realistisch ist wohl ein Platz in der unteren Tabellenhälfte, ein Abrutschen ist nie völlig auszuschließen.