Leuchtraketen und Innenraum-Sturm: Krawalle bei FCM-Spiel
Das DFB-Pokalspiel des 1. FC Magdeburg gegen Eintracht Frankfurt (4:5, n.E.) wurde am Sonntagnachmittag von Krawallen überschattet. Kurz nach Beginn der 2. Halbzeit feuerten Frankfurter Anhänger Leuchtraketen in einen angrenzenden Heimblock, woraufhin auf der gegenüberliegenden Seite einige FCM-Fans in den Innenraum stürmten. Die Polizei musste aufmarschieren, um einen Platzsturm zu verhindern. Die Partie stand kurz vor dem Abbruch.
"Seid ihr komplett des Wahnsinns!?"
Es lief die 46. Minute, als im Gästeblock erst Pyrotechnik und dann Böller gezündet wurden – schwarzer Rauch stieg auf. Wenig später feuerten vermeintliche Eintracht-Fans mehrere Leuchtraketen in einen nur durch eine kleine Pufferzone angrenzenden Block der Magdeburger. Stadionsprecher Torsten Rode brüllte über das Stadionmikrofon: "Verdammt nochmal. Da sind Kinder im Block. Seid ihr komplett des Wahnsinns!?"
Schiedsrichter Markus Schmidt unterbrach die Partie, unterdessen stürmten vermummte Fans aus Block U in den Innenraum und traten Werbebanden um. Sofort brachte sich die Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, in Stellung, verhinderte einen Platzsturm und drängte die Chaoten zurück in den Block. Auch einige Spieler eilten herbei, um ihre Anhängerschaft zu beruhigen. Wenig später bat Schiedsrichter Schmidt beide Mannschaften in die Kabinen, auf den Rängen beruhigte sich die Lage derweil nur langsam. "Das ist das, was wir im Stadion nicht sehen wollen. Keine schönen Bilder. Ich muss den Schiri loben, der mit der Unterbrechung deeskalierend eingewirkt hat", so Frankfurt-Sportvorstand Fredi Bobic gegenüber der "Bild".
Erst nach elf Minuten gab der Unparteiische die Partie wieder frei, machte zuvor aber deutlich, dass er das Spiel beim nächsten Zwischenfall abbrechen würde. Dazu kam es jedoch nicht, fortan blieb es auf beiden Seiten friedlich. Auch die Abreise beider Fanlager verlief anschließend ohne nennenswerte Zwischenfälle.
FCM droht erneut empfindliche Strafe
Dennoch wird die Partie für beide Vereine ein Nachspiel haben. Erst Anfang August verhängte das Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) einen teilweisen Zuschauerausschluss gegen den 1. FC Magdeburg. So müssen beim Heimspiel gegen Bremen II (21. September) die Fanblöcke auf der Nordtribüne geschlossen bleiben. Da der FCM als Wiederholungstäter gilt und ohnehin bereits angezählt ist, müssen die Verantwortlichen auch dieses Mal mit einer empfindlichen Strafe rechnen. Ob der angedrohte zweite Teilausschluss nun in Kraft tritt, bleibt abzuwarten.