Machtkampf eskaliert: Bei Rot-Weiß Erfurt brennt es
Schon seit Wochen schwelt beim FC Rot-Weiß Erfurt hinter den Kulissen ein Machtkampf, am Mittwochabend ist dieser endgültig eskaliert. Der Aufsichtsrat hat Präsident Rolf Rombach abberufen, das Präsidium will nun juristisch dagegen vorgehen. Es sind Unruhen, die Unzeiten kommen.
Aufsichtsrat will sich am Freitag äußern
Sportlich taumeln die Thüringer durch die Liga, stehen seit Mitte September durchgehend auf einem Abstiegsplatz und warten fast ebenso lange auf einen Sieg. Vor dem Sechs-Punkte-Spiel gegen die Sportfreunde Lotte am Sonntag verschärft sich die Lage mit dem eskalierten Machtkampf hinter den Kulissen nun zusätzlich. Laut dem Aufsichtsrat sei die Abberufung von Rombach "unter Berufung auf die Satzung" gefallen.
Wie Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Peter Kästner der "Thüringer Allgemeinen" sagte, habe der Aufsichtsrat sein satzungsmäßiges Kontrollrecht nicht mehr wahrnehmen können. Am Freitag sollen im Rahmen einer Pressekonferenz weitere Details öffentlich gemacht werden.
Uneinigkeit im Aufsichtsrat
Bereits am Donnerstag will Rombach beim Landgericht Erfurt eine einstweilige Verfügung gegen die Absetzung erwirken. Laut dem Präsidium sein "kein wichtiger Grund erkennbar, der eine Entlassung des Präsidenten rechtfertigt." Ohnehin besteht im Aufsichtsrat offenbar Uneinigkeit über die Abberufung von Rolf Rombach, dessen Mitglied Martin Kolbe soll daher bereits zurückgetreten sein. Wie die Zeitung berichtet, waren er und ein zweites Mitglied aber auch erst gar nicht zur Aufsichtsratssitzung am Mittwoch eingeladen. Die für Samstag geplante außerordentliche Mitgliederversammlung, in der über die Ausgliederung der Profiabteilung informiert werden sollte, ist indes abgesagt worden.
Der Machtkampf hinter den Kulissen nimmt also immer neue Züge an – zulasten der sportlich ohnehin schon prekären Situation. Dabei hatte Rombach bereits im Dezember des vergangenen Jahres gewarnt: "Ein zerstrittener Verein ist das Letzte, was wir in unserer Situation brauchen." Gemeint waren zwar die Fans, doch mittlerweile gilt die Aussage auch generell.