FCM und Paderborn gewinnen erneut – Erfurt siegt im Derby
Nach drei Auswärtserfolgen in Serie musste sich Hansa Rostock im Ost-Schlager gegen den 1. FC Magdeburg mit 0:2 geschlagen geben – der FCM verbuchte damit den sechsten Sieg in Folge. Paderborn holte sich mit einem 3:2 bei den Würzburger Kickers derweil die Tabellenführung zurück, Erfurt feierte beim 1:0 im Derby gegen Jena den ersten Saisonsieg. Zudem spielten Chemnitz-Karlsruhe (0:0), Halle-Wiesbaden (2:1), Großaspach-Osnabrück (0:1) und Lotte-Unterhaching (2:1).
Magdeburg 2:0 Rostock: FCM-Serie hält
Nachdem zunächst beide Mannschaften darauf bedacht waren, hinten sicher zu stehen und in die Partie zu finden, hätte die erste nennenswerte Situation nach einer Viertelstunde beinahe für die Führung der Hausherren gesorgt. Aber Rostocks Holthaus hatte Glück, dass eine missglückte Kopfballabwehr von ihm nach einem Magdeburger Freistoß noch knapp über den eigenen Kasten flog (16.). Bei der anschließenden Ecke parierte Blaswich dann stark gegen Handke (17.), der aus fünf Metern zum Schuss kam. Auf der anderen Seite hatte Benyamina dann die Chance für Rostock zu treffen, sein Abschluss war aber eine leichte Beute für Glinker (21.). Das Spiel verlief anschließend hektisch aber bis zur 39. Minute ohne weitere Großchance. Dann aber fand sich Türpitz nach einer Flanke von rechts völlig alleingelassen vor Blaswich wieder, der erneut stark hielt. Vier Minuten später war aber auch Blaswich machtlos. Niemeyer spielte Türpitz mit einem starken Pass auf der rechten Seite frei und der ließ Blaswich mit einem strammen Schuss unter den Querbalken keine Chance (43.). Die 1:0-Führung für Magdeburg, die sich mit diesem Spielstand in die Pause verabschiedeten.
In der zweiten Halbzeit mussten sich die stimmungsgewaltigen Fans in Magdeburg zunächst mit viel Leerlauf begnügen. Die erste große Chance führte dann aber sofort zum 2:0. Einen Freistoß von Niemeyer wehrte der bis dahin so starke Blaswich per Faust zu kurz ab und der eben erst eingewechselte Lohkemper traf per Dropkick von der Strafraumkante (68). Damit war die Begegnung entschieden. Von den Rostockern kam nicht mehr besonders viel und die Magdeburger selber spielten ihre Konterchancen nicht konsequent genug aus, um vielleicht sogar noch das 3:0 zu erzielen. Mit dem sechsten Sieg in Folge bleibt der FCM in der Tabelle auf Platz zwei, Hansa rutscht auf Platz sechs ab.
Erfurt 1:0 Jena: RWE feiert im Derby ersten Saisonsieg
Das Thüringer Derby zwischen Rot-Weiß Erfurt und dem FC Carl-Zeiss Jena war zunächst geprägt durch viele kleine Unsicherheiten auf beiden Seiten, die keinen gescheiten Spielfluss aufkommen ließen. Und so dauerte es 25 Minuten, bis mit einem Schuss von Erfurts Biankiadi überhaupt einmal so etwas wie Gefahr aufkam, da Jenas Torhüter Koczor nur abprallen lassen konnte. Der Aufsteiger selber kam in der 33. Minute durch Brügmann zu seiner einzigen Torgelegenheit in den ersten 45 Minuten, doch dessen Schlenzer vom rechten Eck des Sechzehnmeterraumes verfehlte das Tor doch deutlich und so gingen die beiden torungefährlichsten Mannschaften der Liga mit einem 0:0 in die Pause.
Mit den Gedanken in der Pause war Erfurts Keeper Klewin auch noch in der 48. Minute. Ein Pass des Torhüters landete direkt im Fuß eines Jenaers, der den Ball auf Brügmann weitergab. Dessen Torschussversuch war aber zu harmlos, sodass Klewin seinen Patzer wieder gut machen konnte. Da anschließend aber weiter nichts passierte, reagierte Krämer und brachte Bieber nach einer Stunde für die Offensive. Und der Joker stach per Kopf. Einen Eckball von Menz nutzte Bieber zur Führung für den Gastgeber (68.). Dabei sollte es auch bleiben, womit Erfurt sich am Ende über den ersten Saisonsieg freuen durfte. In der Tabelle verlässt RWE damit die Abstiegszone und gibt die Rote Laterne an den FCC weiter.
Würzburg 3:2 Paderborn: Später Krimi
Mit dem 1:0 beim FSV Zwickau hatten die Würzburger Kickers vor der Länderspielpause ihren ersten Sieg in der 3. Liga eingefahren und wollten nun gegen den Spitzenreiter aus Paderborn nachlegen. Die Aufbruchstimmung der Unterfranken nahm aber bereits nach neun Minuten ein jähes Ende. Bei dem Versuch im Mittelfeld an den Ball zu kommen, traf der Würzburger Dennis Mast seinen Gegenspieler Robin Krauße mit dem Fuß am Kopf und sah dafür die rote Karte (8.). Für Mast ging es somit frühzeitig zum Duschen, während Krauße nach kurzer Behandlungspause weiterspielen konnte. Würzburg fortan in Unterzahl und kurz darauf auch schon in Rückstand. Srbeny schickte Michel mit einem feinen Pass auf die Reise und der Paderborner Toptorschütze ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen, umkurvte Würzburgs Torwart Hesl und schloss zum 1:0 für die Gäste ab (14.). Paderborn hatte nun alle Trümpfe in der Hand und zog sich zunehmend zurück, um den Gegner zu locken und dann immer wieder Nadelstiche zu setzen. Herzenbruch, im Anschluss an einen Freistoß von Wassey (34.), und Srbeny (43., Latte) hätten in der Folge noch einen zweiten Treffer drauflegen können, zielten aber zu ungenau. Die 1:0-Führung zur Pause war für die Gäste aber verdient, auch weil Würzburg offensiv nur nach Standards so etwas wie Gefahr aufkommen ließ.
Im zweiten Abschnitt suchte Paderborn dann die Entscheidung und wäre nach 57 Minuten beinahe erneut in Person von Michel fündig geworden. Zolinski brachte von der rechten Seite eine Flanke vor das Würzburger Tor, wo Hesl den Kopfball von Michel mit einem starken Reflex von der Linie kratzte. Aber Paderborn musste dennoch nicht lange auf den zweiten Treffer warten. Nach einem Zweikampf mit Syhre ging Srbeny im Strafraum zu Boden. Schiedsrichter Welz zeigte auf den Punkt und der Gefoulte verwandelte halbhoch in die linke Ecke (65.). Würzburg gab aber nicht auf und kam überraschend noch einmal heran. Müller nutzte einen Steilpass von Skarlatidis und vollendete zum 1:2 (82.). Jetzt wurde es hektisch. Zunächst schafften die Würzburger durch Neumann nach einer Ecke den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich (84.), doch Paderborn schlug sofort zurück. Michel verlor im direkten Gegenzug im Würzburger Strafraum zwar zunächst den Ball, doch der mit aufgerückte Ritter stand optimal zum Ball und wuchtete den Ball aus sechs Metern in die Maschen (85.). Srbeny hätte anschließend alles klar machen können (88.), scheiterte aber an Hesl. Die Erlösung für die Paderborner Fans kam daher erst mit dem Schlusspfiff. Mit dem sechsten Liga-Sieg in Folge ist Paderborn damit wieder Tabellenführer.
Halle 2:1 Wiesbaden: HFC gelingt erster Saisonsieg
Zu Beginn nahm die Partie zunächst keine Fahrt auf, niemand wollte den ersten Fehler machen und in Rückstand geraten. Mit der ersten Chance ging der HFC nach 32 Minuten dann aber in Führung: Nach einer flachen Hereingabe lief Martin Röser in Position und brachte das Leder aus spitzem Winkel im Tor unter. Der SVWW wurde nun aktiver und erhielt sieben Zeigerumdrehungen nach dem 0:1 einen Elfmeter – Schäffler war von Starostzik gehalten worden. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte sicher zum 1:1-Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel drängte Wiesbaden auf die Führung: Erst flog eine lange Hereingabe von Blacha nur knapp vorbei (49.), dann traf der SVWW-Kapitän den Pfosten (55.). Die Einschläge kamen nun näher, das Tor fiel nach 66 Minuten aber auf der anderen Seite. Petar Sliskovic stand an der Strafraumgrenze genau richtig und netzte zur erneuten Führung der Hausherren ein. Mit dem 2:1 im Rücken zogen sich die Hallenser nun wieder etwas zurück, Wiesbaden machte das Spiel, war aber nicht mehr zwingend genug. So blieb es am Ende 2:1 für den HFC, der damit den ersten Saisonsieg und den ersten Heimdreier nach acht Monaten feierte.
Lotte 2:1 Unterhaching: Sportfreunde feiern verdienten Sieg
Vor heimischen Publikum begannen die Hausherren stark, Heyer vergab nach zwei Minuten freistehend vor Haching-Keeper Müller. Kurz danach hatte Wendel die nächste Chance für Lotte, die Führung fiel schließlich nach 21 Minuten: Nach einem Schuss von Piossek konnte Müller die Kugel nur noch vorne abprallen lassen. Hamadi Al Ghaddioui stand genau richtig und staubte zum 1:0 ab. Unterhaching war um die schnelle Antwort bemüht, Taffertshofer verpasste diese im ersten Angriff nach dem Rückstand nur knapp. Unterdessen drängten die Sportfreunde auf den zweiten Treffer, nahmen nach und nach jedoch das Tempo raus und gingen mit der knappen Führung in die Pause.
Nach Wiederanpfiff gab Unterhaching den Ton an, jedoch waren die Angriffe des Aufsteigers nicht zwingend genug. Cheftrainer Claus Schromm reagierte und brachte nach 62 Minuten auf einen Schlag gleich drei neue Spieler – eine Maßnahme, die sich allerdings nicht bezahlt machen sollte. Lotte fand mit zunehmender Dauer wieder besser in die Partie und erhöhte in Minute 74 auf 2:0. Vorausgegangen war ein Fehler von Taffertshofer, der den Ball vor dem eigenen Tor verloren hatte. Einen Schuss von Putze konnte Müller zunächst noch abwehren, beim Nachschuss von Dej hatte er dann jedoch keine Chance mehr. Nur eine Minute später verpasste Wagner das 3:0, kurz vor dem Ende wurde es dann plötzlich nochmal spannend: Tim Wendel brachte den Ball im Anschluss an eine Ecke im eigenen Tor unter. Haching rannte jetzt an und hatte über Schimmer in der 90. Minute die große Chance. Dieser verzog aus halbrechter Position jedoch. Kurz danach war die Partie beendet, es blieb beim knappen aber verdienten Sieg der Hausherren, die die Tabelle auf Platz 13 vorrücken. Unterhaching bleibt Achter.
Chemnitz 0:0 Karlsruhe: Frahn vergibt den Sieg vom Punkt
In Chemnitz trafen zwei Mannschaften aufeinander, die mit ihrem Saisonstart nicht zufrieden sein konnten und einiges gutzumachen hatten. Entsprechend umkämpft und mit einigen harten Zweikämpfen versehen verlief dann auch das Spiel. Nach 14 Minuten hätte Chemnitz beinahe früh mit der Wiedergutmachung angefangen, doch Uphoff parierte Klasse gegen Slavov. Die erste große Chance in der ersten Halbzeit für den Zweitliga-Absteiger aus Baden hatte Schleusener. Nach einer abgefälschten Hereingabe von Lorenz brachte der Angreifer den Ball aber nicht über die Linie.
Im zweiten Abschnitt bekam Frahn früh die Möglichkeit seine Mannschaft in Führung zu bringen. Nach einem Foul von Bülow an Leutenecker ging der Angreifer zum Elfmeterpunkt, brachte aber nur einen ungefährlichen Roller zustande. Kein Problem für Uphoff. Und auch Fink bekam an alter Wirkungsstätte noch seinen Auftritt. Wanitzek fand den ehemaligen Chemnitzer mit einer Flanke von der linken Seite im Zentrum, wo Fink mit einem Dropkick aber an Kunz scheiterte. Am Ende stand somit ein 0:0 in einem abwechslungsreichen Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Große Auswirkungen auf die Tabelle hat das Unentschieden nicht. Chemnitz ist nach sieben Spieltagen 15., während Karlsruhe als 17. nur knapp über den Abstiegsrängen steht.
Großaspach 0:1 Osnabrück: Niedersachsen feiern zweiten Erfolg in Serie
Bereits nach einer Viertelstunde stellte Osnabrück die Weichen auf Sieg und lief fortan dem zweiten Erfolg in Serie entgegen. Nachdem Heider nach einer Minute noch an Broll gescheitert war, machte es Danneberg kurz darauf besser. Von der Grundlinie legte Savran den Ball zurück auf den Mittelfeldspieler, der mit Hilfe des Pfostens zum 1:0 traf (15.). Weil Großaspachs Sané vor VfL-Keeper Gersbeck zu lange zögerte (36.) und Heider auch sein zweites Duell gegen Broll verlor (44.) , blieb es zur Halbzeit bei dem 1:0 für Osnabrück.
Kurz nach der Pause hatte Osnabrück dann Glück, dass Gehring nach einem Freistoß nur den Außenpfosten traf (49.), Gersbeck wäre ohne Chance gewesen. Die Partie blieb aber ausgeglichen. Großaspach drängte auf den Ausgleich und Osnabrück suchte mit Kontern nach der Entscheidung. Nach etwas mehr als einer Stunde prüfte Arslan Broll, doch der Torhüter war wieder auf seinem Posten (62.). In der Schlussphase zielte Tigges zudem zu hoch (82.), um noch einen zweiten Treffer für Osnabrück zu erzielen. Da Großaspach aber trotz Schlussoffensive zu harmlos in den Abschlüssen blieb, durften die Niedersachsen am Ende einen knappen 1:0-Erfolg feiern. Dem VfL gelang dadurch der Sprung auf Rang 10, Großaspach liegt punktgleich auf Platz 9.