Marcel Reichwein: Mit voller Kraft zum Tor
Der 25-Jährige Offensivallrounder hat ein ziemlich deutliches Lebensmotto: "Dein Charakter ist dein Schicksal". Kein typischer Profifußballer, der sich auf seinem Talent ausruht und in erster Linie an sich selbst denkt. Leider sind Fußballer, denen die Fans tatsachlich links von der Brust liegen und nicht der Brieftasche wegen wichtig sind, einer aussterbenden Art zugeordnet. Dass er sich um jene kümmert, zeigt "Cello" u.a. in seinem eigenhändig geschriebenen Blog, mit dem er den Fans abseits der Zeitungsberichte persönliche Einblicke in seine Sichtweise (beispielsweise der Spiele) beschert.
In der Jugend bei Bayer Leverkusen
Als er mit gerade 4 Jahren schon die Liebe zum runden Leder erkannte, verweilte er von da an 11 Jahre bei seinem Jugendverein Sportfreunde Eisbachtal, bevor es ihn in die Jugendabteilung von Bayer Leverkusen verschlug. Von dort an führte seine Reise über Wuppertal, Emden, Ahlen und Regensburg bis hin nach Erfurt. Mit den rot-weißen belegt er momentan den 12. Tabellenrang, übrigens gleichauf mit dem Spitzenaufstiegsaspiranten Wehen Wiesbaden.
"Warum hat er noch einen Stammplatz?"
Der beidfüßig begabte Schütze – der für die Thüringer auf Torjagd geht – war an 6 der bisher 10 Treffer direkt beteiligt. Doch das ist aktuell wohl eine zu kümmerliche Ausbeute, zumindest wenn es nach Pressesprecher Mohren geht. So legte zwar Trainer Emmerling noch seine schützende Hand über den gebürtigen Hessen aus dem Westerwald, was Mohren jedoch zur unliebsamen Aussage trieb: "Er, wie auch die Zuschauer könnten nicht verstehen, warum er trotz mehrerer torloser Spiele infolge seinen Stammplatz verteidigen könne und wies noch im selben Atemzug auf eine angebliche Sympathie seitens Emmerling hin."
Tore, Tore und nochmals Tore
Den bis Sommer 2012 laufenden Vertrag mit dem – nicht nur etatmäßig – wertvollsten Spieler sollten die RWE-Verantwortlichen lieber spät als früh verlängern, wenn sie nicht ab der kommenden Saison auf einen ihrer vielversprechendsten Offensivkräfte verzichten wollen. Die momentanen Unstimmigkeiten in der Blumenstadt plädieren allerdings eher auf frischen Wind in seinem Lebenslauf als einen Verbleib um 1 oder 2 weitere Jahre. Die beste Antwort auf niederträchtiges Geplänkel seitens der Presseabteilung liegt aber auf der Hand: Tore, Tore und nochmals Tore. Bestenfalls gleich im nächsten Ligaspiel am 1.Oktober, wenn man die wackeren Burghauser empfängt.
FOTO: Flohre Fotografie