Offiziell! FCM-Derby gegen den Halleschen FC doch mit Fans
Jetzt also doch: Das Derby zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC wird am Samstag mit Zuschauern ausgetragen – das gab der FCM am Freitag bekannt. Demnach haben die Fans erklärt, auf Trommeln und rhythmisches Hüpfen vorerst zu verzichten. Der am Donnerstag verkündete Zuschauer-Ausschluss ist damit vom Tisch.
Spielabbruch bei rhythmischem Hüpfen eine Option
Fanvertreter, Vereins-Verantwortliche und Oberbürgermeister Lutz Trümper haben am Freitag einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der das rhythmische Hüpfen in der MDCC-Arena künftig unterbinden soll – zumindest so lange, bis die Statikprobleme behoben sind. Das Bauordnungsamt hat diesem Papier am Mittag zugestimmt, sodass der am Donnerstag verkündete Zuschauer-Ausschluss für die Partie gegen Halle vom Tisch ist. Welche Punkte der Maßnahmenkatalog konkret umfasst, wollte FCM-Manager Mario Kallnik zwar nicht verraten, klar ist aber: Die Fans werden auf das rhythmische Hüpfen im Stadion in der nächsten Zeit verzichten. Auch Trommeln, die das Hüpfen koordinieren, sollen vorerst nicht mehr zum Einsatz kommen. "Wir sind sehr froh, dass wir dieses Papier gemeinsam erarbeiten konnten", betont Kallnik. Sollten die Fans dennoch rhythmisch hüpfen, sei ein Spielabbruch eine Option, wenngleich man, so Kallnik, nicht direkt zum schärfsten Mittel greifen werde. Heißt: Zunächst würde der Stadionsprecher versuchen, auf die Fans einzuwirken. Oberbürgermeister Lutz Trümper hebt unterdessen hervor: "Mit dem rhythmischen Hüpfen ist nicht der Jubel nach einem Tor, sondern das minutenlange Auf- und Abspringen zu einem bestimmten Takt gemeint – nur das ist problematisch." Der Hintergrund: Die 2006 eröffnete Arena wurde als reines Sitzplatz-Stadion konzipiert und sei nicht auf tausende rhythmisch hüpfende Fans eingestellt.
Panikgrenze bei Messungen deutlich überschritten
Schon in der letzten Saison hatten Messungen ergeben, dass die Tribünen beim gleichzeitigen Hüpfen vieler Fans um bis zu drei Zentimeter mitschwingen. Waren diese Werte zu diesem Zeitpunkt noch "im Bereich der Normen", ergaben erneute Messungen beim Heimspiel gegen Hansa Rostock am 5. November ein anderes Bild. Demnach sei die Panikgrenze, ein subjektives Gefühl, angesichts tatsächlicher oder angenommener Gefahr, fliehen zu müssen, teilweise um das Dreifache überschritten worden. "Da eine bauliche Veränderung der Tribünen nicht in kurzer Zeit möglich ist, kann eine Entlastung der Tribüne nur durch eine Verhaltensänderung der Fans erreicht werden“, hatte Oberbürgermeister Lutz Trümper am Mittwoch gegenüber der "Volksstimme" betont und daher ein striktes Hüpfverbot ausgesprochen. Da der 1. FC Magdeburg dieses zunächst aber nicht für umsetzbar hielt, verkündete Manager Mario Kallnik am Donnerstagmittag einen Zuschauer-Ausschluss. Das Treffen am Freitagvormittag und der angekündigte Hüpfverzicht seitens der Fans haben nun für eine neue Sachlage gesorgt und das Geisterderby damit in letzter Minute abgewendet. Halten sich die Fans an die Vereinbarung, können auch die kommenden Heimspiele in der MDCC-Arena wie geplant stattfinden – mit Zuschauern.