"Pfefferspray sorgte für schlimme Verletzungen"

Nach den Vorkommnissen beim Auswärtsspiel der Lilien in Erfurt hat Klaus Rüdiger Fritsch, Vize-Präsident des SV Darmstadt 98, für das Vereinspräsidium jetzt eine Bewertung der Ereignisse vorgenommen. Diese kann jedoch nicht abschließend sein, da dem Verein bislang seitens der Polizei noch kein Videomaterial der entsprechenden Szenen zur Verfügung gestellt wurde. liga3-online.de dokumentiert an dieser Stelle die vollständige Stellnungnahme:

Aggressionen und Pöbeleien von beiden Seiten

"Wir bedauern sehr, dass es in Erfurt trotz aller getroffenen Vorsorgemaßnahmen zu diesen Zwischenfällen gekommen ist. Es hat in Erfurt Aggressionen und Pöbeleien von Lilien-Fans gegeben. Als Verein werden wir die Beweisführung in den laufenden Ermittlungsverfahren der Thüringer Polizei nach besten Kräften unterstützen. Es bleibt dabei: Der SV 98 wird Aggression und Gewalt durch seine Anhänger nicht tolerieren", so der Jurist Fritsch nach einer Auswertung der dem Verein vorliegenden Fotos, Berichte und Bewertungen.

Bauliche Maßnahmen im Stadion am Böllenfalltor

Das Präsidium des SV 98 ist unmittelbar nach Ereignissen in Erfurt in einen engen Dialog mit den Fangruppen und der Polizei getreten. Der übermächtige Großteil der Lilienfans unterstützt den Verein friedlich, mit dem Fanverein (Vertretung der Fanclubs des SV 98) wurde jetzt eine Intensivierung des Fanordner-Projekts vereinbart. So sollen schon zum Heimspiel gegen Preußen Münster klar gekennzeichnete Fanordner dafür sorgen, dass jegliche Aggression bereits im Ansatz aus der Gruppe der Fans heraus unterbunden wird. Auch bei Auswärtsspielen sollen die Fanordner zukünftig zum Einsatz kommen. Weiterhin wurden im Stadion am Böllenfalltor bauliche Maßnahmen vorgenommen, um die Fangruppen besser voneinander trennen zu können.

"Es gab in Erfurt keine direkt durch Darmstädter Fans verletzten Personen"

Der Vize-Präsident weiter: "Im Sinne einer differenzierten Bewertung der Zwischenfälle in Erfurt weisen wir aber auch darauf hin, dass ursprüngliche Darstellungen zu Ausmaß und Zahl der Verletzten offensichtlich unzutreffend waren." Fritsch: "Es gab in Erfurt keine direkt durch Darmstädter Fans verletzten Personen. Die Verletzungen der Polizisten stammen nach uns vorliegenden, übereinstimmenden Berichten, ausschließlich vom durch die Polizei eingesetzten Pfefferspray."

"Werden alle Mittel ausschöpfen"

Rüdiger Fritsch: "Wir setzen uns hiermit für eine differenzierte Bewertung der Ereignisse und einen Dialog mit den Fans ein. Es muss jedoch allen Beteiligten klar sein, dass es keinerlei Toleranz bei zukünftigen Ereignissen gibt. Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen und nach der Identifizierung möglicher Täter in enger Absprache mit den Sicherheitsbehörden drastische Sanktionen ergreifen. Hier geht es in erster Linie um die Sicherheit der Besucher, hier stehen aber auch das bundesweit positive Image des SV Darmstadt 98 und die gesamte Arbeit der letzten Jahre auf dem Spiel."

Für das Präsidium
Klaus Rüdiger Fritsch

FOTO: www.horda-azzuro.de

   

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