Regionalliga-Report: Wer steigt in die 3. Liga auf?
Die Länderspielpause in den Profiligen nimmt liga3-online.de zum Anlass und schaut sich die möglichen neuen Drittliga-Mannschaften der Saison 2013/2014 an. Heute werfen wir einen Blick auf den Aufstiegskampf in der vierten Liga. In den fünf Regionalligen Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern ist der Saisonendspurt so langsam eingeleitet worden. Der Aufstiegskampf in den Ligen verspricht Spannung, Emotionen und ein gehöriges Stück Dramatik. Die drei begehrten Tickets für die 3. Liga müssen jedoch erst in einer speziellen Relegation ermittelt werden, wo es drei Duelle mit Hin- und Rückspiel geben wird. Jeweils die Spitzenreiter und die beiden Erstplatzierten aus der Südwest-Staffel sind zu diesem ganz besonderen Ausscheidungskampf berechtigt.
Regionalliga Nord: Spannender Dreikampf
In der Regionalliga Nord entwickelt sich ein echter Dreikampf zwischen Holstein Kiel, Hannover 96 II und dem DFB-Pokal-Überraschungsteam TSV Havelse. Die „Störche“ aus Kiel führen die Spielklasse mit 46 Punkten an und haben sogar noch zwei Partien weniger als der Zweitplatzierte. Drei Zähler dahinter folgt die Reserve von Hannover 96, während Havelse (zwei Spiele weniger als Hannover II) 41 Punkte auf dem Konto hat. Die Qualität im Kader spricht für den Traditionsverein von der Ostsee, der sich auch einer treuen und zahlreichen Zuschauerunterstützung sicher sein darf. Bereits in der Saison 2009/2010 spielten die Kieler in der 3. Liga und galten sogar als Geheimfavorit auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Sie wurden ihren Ansprüchen allerdings nicht gerecht und stiegen als vorletzter wieder ab.
Regionalliga Nordost: RB Leipzig als gefühlter Aufsteiger
Prinzipiell gilt das hochfavorisierte Team von RB Leipzig in der Regionalliga Nord ein „gefühlter Aufsteiger.“ Das Team von Trainer Alexander Zorniger belegt mit 46 Punkten äußerst souverän den Platz an der Tabellenspitze in der Regionalliga Nordost. Damit hat das vom österreichischen Energydrink-Hersteller Red Bull finanziell unterstützte Team einen komfortablen 16 Punkte Vorsprung vor den beiden Traditionsvereinen FSV Zwickau und FC Carl Zeiss Jena, die jeweils 30 Punkte auf ihrem Punktekonto haben. Zuletzt scheiterte RBL zwei Mal in Folge am Aufstieg in die 3. Liga, dieses Jahr sind sie scheinbar nicht aufzuhalten.
Regionalliga West: Wird Lotte vom „Kölner-Duo“ noch eingeholt?
Etwas anders gestaltet sich die Situation in der nominell interessantesten Spielklasse, in der Regionalliga West. Die Sportfreunde Lotte stehen mit 63 Punkten und damit zehn Punkte vor den Mannschaften von Fortuna und Viktoria Köln an der Tabellenspitze, haben allerdings auch drei Spiele mehr absolviert als die direkte Aufstiegskonkurrenz. Dahinter folgen mit jeweils 51 Punkten der FC Schalke 04 II und das traditionsreiche Team von Rot Weiß Essen. Der aktuelle Tabellenführer aus Lotte stand bereits in der vergangenen Spielzeit kurz vor dem Sprung in die 3. Liga, scheiterte aber denkbar knapp.
Regionalliga Südwest: Spannung ist garantiert
Sehr spannend gestaltet sich die Situation in der Regionalliga Südwest, die als einzige Spielklasse zwei Teams in das Aufstiegsrennen entlassen kann. Die besten Chancen besitzt dafür die TSG 1899 Hoffenheim II, die mit 43 Zählern die Spielklasse anführt. Zwei Punkte dahinter lauert der SV Elversberg, der mit 41 Punkten ebenfalls einen Relegationsberechtigten Platz einnehmen kann. Zudem hat das Team noch drei Nachholspiele zu absolvieren. Auch Hessen Kassel mit 40 Punkten und Eintracht Trier mit 37 Punkten dürfen sich noch Hoffnungen machen.
Problemfall Regionalliga Bayern
In der vielleicht schwächsten Spielklasse, der Regionalliga Bayern, steht mit dem FV Illertissen ein Neuling zwar mit 48 Punkten auf dem zweiten Platz, ist aber nicht aufstiegsberechtigt. Wie liga3-online.de bereits Ende Februar berichtete, haben der FV Illertissen, der TSV Buchbach und der SV Seligenporten, die derzeit auf den ersten Plätzen in der Regionalliga Bayern stehen und eigentlich das Aufstiegsrennen untereinander ausmachen sollten, freiwillig auf einen Aufstieg in die 3. Liga verzichtet und haben beim DFB lediglich Lizenzen für die Regionalliga beantragt. “Wir haben nicht die nötige Unterstützung der Stadt” erklärt Illertissens 1. Vorstand Kränzle gegenüber fupa.net, das Vöhlin-Stadion (Kapazität 3.000) entspricht nicht den Auflagen des DFB und der 3. Liga, die Stadt Illertissen hat sich allerdings gegen einen nötigen Ausbau entschieden. Die 3. Liga rentiere sich nicht, ein Umbau wäre nur sinnvoll, wenn sich der FVI dauerhaft in der Liga halten könnte. Das ist bei der aktuellen Situation in der Liga aber nicht kalkulierbar.
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