Rot-Weiß Erfurt lehnt Konzept "Sicheres Stadionerlebnis" ab

Wie Rot-Weiß Erfurt auf seiner Homepage bekannt gab, hat man sich nach intensiven internen Beratungen und einem sachlichen Dialog mit den Vertretern der Fanszene Erfurt dazu erklärt, wie auch andere Vereine, das ausgearbeitete Konzept des DFB unter formellen und materiellen Gesichtspunkten abzulehnen. In der Stellungnahme des Präsident Rolf Rombach an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) heißt es unter anderem, dass die „Solidargemeinschaft Fußball“ einer „sehr ernsten Bewährungsprobe ins Auge sieht.“

 

"Verhältnis Verband-Verein-Fans ist empfindlich gestört"

Es dürfen nun keine weiteren Fehler gemacht werden, da sonst ein nachhaltiger Schaden entstehen könne, welcher unbedingt zu vermeiden ist. Rombach meint, das Verhältnis zwischen Verband, den Vereinen, sowie den Fans, sei schon länger gestört,da die Verantwortlichen des DFB „schon lange eine zu große Distanz zu den Geschehnissen „vor Ort und an der Basis“ haben. Des Weiteren weist der Präsident daraufhin, dass der FC Rot-Weiß Erfurt „vor einem Jahr eine vom DFB nicht tolerierte Interessenvertretung 3.Liga ins Leben rufen [wollte], die in enger Abstimmung mit dem DFB für entstehende Probleme Lösungen erarbeiten wollte.“ Die Idee wurde von den Vereinen gut aufgenommen, der Verband aber sah sie als eine Revolution an – der gute Wille blieb auf der Strecke.

 

Falsche Denkweise des DFB

Bezugnehmend auf die schwere Lage der Vereine zwischen Verbandsloyalität und Fanpflege, in der die Vereine zumeist den kürzeren ziehen, meint Rombach, dass es ungeschickt sei, „im Zuge der Erstellung des Arbeitspapiers formell wieder in einer Art „Lagertheorie“ zu denken: Verband und Vereine hier – Fans dort!“. Der Thüringer Verein hält es für einen schweren Fehler, die Fans auszugrenzen. Die Rolle der Fans sei in ihrer Entwicklung die letzten Jahre vom DFB nicht erfasst worden. Weitere Kritikpunkte des Arbeitspapiers „sicheres Stadionerlebnis“ sind die „unzumutbaren Personenkontrollen an den Eingängen und die Abschaffung von Stehplätzen, die zum Kern und Wesen dieses Sports zählen.“ Auf das leidige Thema der Pyrotechnik bezogen, habe der Verein sich mit den Anhängern auf einen Kompromiss eingelassen. So wären die Verantwortlichen des RWE bereit, das Abbrennen von Pyros „unter Aufsicht von entsprechendem Personal in einem geschützten und abgetrennten Bereich vor einem Spiel“ zu genehmigen. Rombach weiter: „Wir setzen in Erfurt auf Dialog und sind nicht der Ansicht, dass Kollektivstrafen den tatsächlichen sachlichen Geschehnissen gerecht wird.“

FOTO: Cello Klettermaxe / fototifosi.de

 

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button