Erfurt: Später Gegentreffer erneut der Knackpunkt

Bereits am gestrigen Donnerstag hat Rot-Weiß Erfurt mit dem Gastspiel bei Dynamo Dresden den dritten Spieltag eröffnet – und musste im zweiten Auswärtsspiel zum zweiten Mal ohne Punkte die Heimreise antreten. 1:3 (0:0) hieß das ernüchternde Ergebnis aus Erfurter Sicht. Dabei hatte die Elf um Trainer Christian Preußer nicht nur in Person von Carsten Kammlott ein Traumtor erzielt, sondern das Spiel zudem über weite Strecken offen halten können.

Wiederum entschied sich das Spiel durch eine Unaufmerksamkeit, die zusammen mit einer gehörigen Portion Pech den Punktgewinn in Dresden kostete: Ein abgefälschter Pass landete plötzlich vor den Füßen des völlig freistehenden Aias Aosman, der das Leder unbedrängt in den linken Torwinkel schlenzte (87.). Es ist nicht das erste Mal, dass sich Erfurt spät um den Lohn der Arbeit bringt: Auch im Eröffnungsspiel beim 1. FC Magdeburg entschied der Gastgeber den Vergleich erst in den Schlussminuten vor sich, auch dort war dem Siegtreffer eine Unkonzentriertheit der Erfurter Defensive vorausgegangen.

Erfurt leidenschaftlich und mit Nadelstichen

Und auch wenn Dynamo Dresden ohne Frage das Zepter von Beginn an in die Hand nahm und durch einen Lattentreffer Sinan Tekercis sowie einen Pfostenschuss Marco Hartmanns bereits in den ersten 45 Minuten in Führung hätte gehen müssen, bewies Erfurt Leidenschaft und Kampfgeist. Unermüdlich stellte sich Rot-Weiß dem Gegner in den Weg, vereitelte viele weitere Chancen im Ansatz und setzte vorne selbst wenige, aber effektive Nadelstiche: Einen dieser Stiche verwertete Carsten Kammlott artistisch mit der Hacke in den Torwinkel (67.) – ein Traumtor zum Ausgleich. Zuvor hatten die Dresdener den Gästen in der 48. Minute durch einen präzisen Flachschuss Pascal Testroets bereits einen Treffer eingeschenkt. Weitere Großchancen besaßen Andre Laurito, der in der Anfangsphase per Kopf knapp vorbei zielte, sowie Sascha Eichmeier, der nach dem Aosman-Treffer im direkten Gegenzug den abermaligen Ausgleich auf dem Fuß hatte. Doch auch er sollte am Aluminium scheitern.

Preußer: „Dynamo-Sieg ist verdient“

"Wir haben Dynamo früh attackiert und versucht, den Spielfluss der Dresdner zu stoppen. Das ist uns leider nur eine Halbzeit lang gelungen. Am Ende wäre mir ein Punkt lieber gewesen als die Gewissheit, dass wir hier das schönste Tor des Tages geschossen haben“, konstatierte ein enttäuschter Christian Preußer nach Abpfiff und gab zu: "Nach der reinen Anzahl der Chancen geht der Sieg für Dresden in Ordnung.“ Es bleibt die Frage: Wie ist dieser Saisonstart in Erfurt einzuordnen? Ein Punkt aus drei Spielen ist sachlich betrachtet einem Fehlstart gleichzusetzen, auch wenn das Auftaktprogramm mit Aufsteiger Magdeburg, dem SV Wehen Wiesbaden sowie Dresden gleich drei harte Brocken beinhaltete. Wie schnell ein derartiges Ergebnis-Tief jedoch in eine echte Negativserie ausarten kann, haben nicht zuletzt die Erfurter erst in der abgelaufenen Saison miterleben dürfen. Schon der kommende Vergleich mit dem SC Preußen Münster mutiert so zu einem echten Wegweiser der kommenden Wochen.

   

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