Rot-Weiß Erfurt visiert zweiten Auswärtssieg der Saison an
Bei Rot-Weiß Erfurt mag einfach keine Ruhe einkehren. Nach drei sieglosen Spielen in Folge müssen die Thüringer vor der Auswärtspartie beim Tabellennachbarn Werder Bremen II schon wieder einen vorsorglichen Blick auf die Abstiegsränge werfen. Es gilt nun, sich an der Weser für den Leistungsabfall beim jüngsten 1:1 (1:1)-Remis gegen den Halleschen FC zu revanchieren.
Pfiffe gegen Klewin
Das hatte schon am vergangenen Samstag Folgen, denn auf den Rängen hagelte es wieder Unmut. Wie schon in vorangegangenen Partien, als beispielsweise Sebastian Tyrala nach zwei verschossenen Elfmetern in Folge viel Kritik einstecken musste, gefiel den Anhängern von RWE nicht, was sie sahen: Dieses Mal traf es Philipp Klewin – unter dem neuen Trainer Stefan Krämer hat der Keeper seinen Mitstreiter Eric Domaschke wieder auf die Bank verdrängen können, ist aber in Fankreisen längst nicht unumstritten. "Ich finde es schade, wenn Spieler für einzelne Aktionen ausgepfiffen werden, weil wir den Klassenerhalt ausschließlich gemeinsam erreichen können“, äußerte sich der Torhüter gegenüber der "Thüringer Allgemeinen". Sportmanager Torsten Traub bekräftigte seinen Schützling dabei. Es müsse ein Wir-Gefühl entstehen, anstatt Spieler durch Pfiffe weiter zu verunsichern.
Auswärtsbilanz weiterhin verbesserungswürdig
Es bleibt nur zu hoffen, dass es beim Gastspiel in Bremen nicht erneut zu Pfiffen der Gästeanhänger kommen wird. Spielerisch kann auf Platz 11 am Weserstadion, der nach einem harten und regnerischen Winter weiterhin nicht den besten Drittliga-Rasen aufweisen dürfte, keine positive Offenbarung erwartet werden. Kampfkraft, Leidenschaft, Wille – im Abstiegskampf zählen für Rot-Weiß Erfurt am Samstag vor allem die Grundtugenden, die selbst in den untersten Spielklassen des Fußballs gezeigt werden. Mit einem Auswärtssieg rangieren die Steigerwäldler dabei weiterhin in der Auswärtsbilanz auf einem Abstiegsrang.
Krämer stehen fast alle Spieler zur Verfügung
Und passt die Krämer-Elf nicht auf und läuft es unglücklich, kann auch die Gesamttabelle innerhalb kürzester Zeit alles andere als rosig aussehen. Im Hinspiel zeigte RWE übrigens eine starke moralische Leistung und steckte eine verkorkste erste Halbzeit weg: 2:1 (0:1) hieß es am Ende. Eine Wiederholung dessen in Bremen, und Erfurt könnte durchatmen. Personell sah die Lage jedenfalls schon deutlich schlimmer aus, denn einzig Fabian Hergesell laboriert an einem hartnäckigen Muskelfaserriss. In der Theorie kann Stefan Krämer ansonsten auf alle Spieler zurückgreifen, sofern sich bis zum Spieltag niemand mehr kurzfristig verletzt. Die Gäste müssen hingegen auf den gelbgesperrten Mohamed Aidara verzichten. Doch wer auch immer aufläuft: Erfurt braucht wieder einmal Punkte. Eine Niederlage bei der Werder-Reserve würde möglicherweise eine neuerliche, ernstzunehmende Krise auslösen.