Erfurt sendet wichtiges Lebenszeichen, muss aber bangen

Was für ein beeindruckender Sieg! Gegen den 1. FC Magdeburg lag Schlusslicht Rot-Weiß Erfurt am Montagabend zunächst mit 0:1 in Rückstand, drehte die Partie dann aber innerhalb von nur fünf Minuten und ging als Gewinner vom Platz. Es war ein wichtiges Lebenszeichen der Thüringer, die nun aber bangen müssen.

"Wir haben daran geglaubt"

Zunächst lief das Heimspiel gegen den Tabellenzweiten aus Sicht des FC Rot-Weiß Erfurt wie es zu erwarten war. Magdeburg war die bessere Mannschaft und ging nach 66 Minuten verdient durch Christian Beck in Führung. Was dann folgte, hätte aber wohl niemand der 7.231 Zuschauer erwartet. Trotz des Rückschlags gab sich RWE nicht auf und drehte die Partie nach Toren von Florian Neuhold (70.) und André Laurito (74.) binnen kürzester Zeit. "Das ist der Lohn für die harte Winterpause", jubelte Elias Huth, der Torschütze zum späteren 3:1, im "MDR"-Interview. Erstmals seit April 2016 (4:2 in Osnabrück) holte RWE nach einem Rückstand noch alle drei Punkte. "Wir haben daran geglaubt und verdient gewonnen", analysierte Huth.

RWE ist wieder da

Stefan Emmerling, der seinen ersten Sieg als RWE-Trainer feierte, lobte unterdessen vor allem das Auftreten seiner Mannschaft: "Wir haben heute einen tollen Kampf abgeliefert." Dabei bestätigte der Sieg gegen Magdeburg das, was Emmerling im Interview mit liga3-online.de in der vergangenen Woche bereits angedeutet hatte: "Die Jungs haben einen brutalen Willen". In der Winterpause sei die Mannschaft näher zusammengerückt, es sei ein neuer Teamgeist entstanden. Und eben dieser lässt RWE nun wieder auf den Klassenerhalt hoffen. Zwar belegen die Thüringer weiterhin den letzten Tabellenplatz, konnten den Abstand zum rettenden Ufer aber auf drei Punkte verkürzen. Gewinnt Erfurt nächste Woche Dienstag das Nachholspiel in Münster, könnte die Emmerling-Elf mit den Preußen gleichziehen und hätte den Anschluss somit wieder hergestellt.

Jetzt beginnt das Bangen

Zumindest, wenn RWE die gerade gewonnenen Punkte am grünen Tisch nicht wieder verliert. Bis zum heutigen Dienstag müssen die Thüringer im Rahmen der Nachlizenzierung eine Summe von 1,6 Millionen Euro beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) nachweisen. Gelingt das nicht, droht ein Abzug von bis zur vier Punkten. Vor dem Hintergrund der nun erzeugten Aufbruchsstimmung wäre dieses Szenario fatal und ein herber Rückschlag. Noch am Samstag fehlten RWE 600.000 Euro, Präsident Frank Nowag zeigte sich aber optimistisch, die Lücke rechtzeitig schließen zu können. Dennoch beginnt bei den Fans nun das Bangen. Denn sportlich ist RWE plötzlich wieder im Geschäft.

 

   

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