RWE-Rückstand wächst, Möckel erkennt "noch kein Konzept"
Nach dem 0:0 im Nachholspiel zwischen Osnabrück und Karlsruhe am Mittwochabend ist der Rückstand des FC Rot-Weiß Erfurt zu den Nicht-Abstiegsplätzen auf neun Punkte angewachsen (Punktabzug mit eingerechnet). Die Chancen auf den Klassenerhalt schwinden, RWE-Kapitän Jens Möckel kritisiert unterdessen die Zukunftsplanung des Vereins.
"Was passiert, wenn es in die 4. Liga geht?"
Wie geht es für Rot-Weiß Erfurt weiter? Diese Frage treibt momentan nicht nur die Fans, sondern auch die Spieler um. Ein Konzept erkennt Kapitän Jens Möckel bisher "noch nicht", wie er in einem Interview mit der "Thüringer Allgemeinen" deutlich macht: "Bei welchem sportlichen Abstand würde man eine geordnete Insolvenz angehen? Was passiert, wenn es in die 4. Liga geht?" Antworten darauf wird der 29-Jährige vorerst wohl nicht erhalten – zu unruhig ist die Lage hinter den Kulissen. Mehrfach hatte Möckel zuletzt betont, "dass ich dem Verein verbunden bin und weiter helfen will", doch dafür will der Abwehrspieler erst einen klaren Plan sehen, "wie der Klub wieder in ein ruhigeres Fahrwasser gerät."
Klassenerhalt kaum noch realistisch
Davon ist RWE momentan weit entfernt, es brennt an allen Ecken. Am Dienstag bekamen die Thüringer aufgrund unvollständiger Nachweise einen Punkt abgezogen, ein weiterer Punktabzug könnte noch folgen. Und der Blick auf die Tabelle zeigt: Wirklich realistisch ist der Klassenerhalt angesichts von neun Punkten Rückstand nicht mehr – weiß auch Möckel: "Da müssen wir uns nichts vormachen. Wir bräuchten aus den letzten Spielen zehn Siege, um die Klasse zu halten." Bisher hat RWE jedoch erst vier von 24 Spielen gewonnen, sodass die Chance "wohl bei einem Prozent" liegt, so der 29-Jährige. Aufgeben will Möckel aber natürlich nicht.
RWE schuldet Traub noch 15.000 Euro
Unterdessen wurde bekannt, dass RWE seinem im November freigestellten Manager Torsten Traub noch 15.000 Euro schuldet – das berichtet die "Bild". Demnach gab es bereits ein Gütetermin vor Gericht: "Ich möchte das Kapitel RWE für mich einfach abschließen. Dazu gehört aber auch, dass alle offenen Gehälter gezahlt werden. Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen und erwarte auch einfach, dass man mit einem ehemaligen Mitarbeiter, der viel Herzblut in den Klub gesteckt hat, anders umgeht", fordert Traub und hofft auf eine "einvernehmliche Lösung." Sollte diese nicht gelingen, "trifft man sich vor Gericht wieder", macht der 50-Jährige deutlich. Traub ist damit einer von vielen Gläubigern, denen Rot-Weiß Erfurt noch Geld schuldet. Auch Ex-Trainer Stefan Krämer gehört dazu.