Spieltag 36 im Rückblick: Endet in zwei Wochen eine Ära?
Zwei Spieltage sind in der 3. Liga noch zu gehen – und endlich, möchte man meinen, reduziert sich das Teilnehmerfeld im Aufstiegs- und Abstiegskampf ein wenig. Klubs wie Chemnitz und Halle haben auch ihre allerletzte Chance verspielt, andere den Klassenerhalt vorzeitig gefeiert. Die Spannung aber bleibt – und unter anderem könnte in knapp zwei Wochen eine Drittliga-Ära enden.
Ein Trio verbleibt – einen wird es erwischen…
Schon am Freitagabend atmeten diverse Klubs tief durch. Hansa Rostock, der SV Wehen Wiesbaden, die Sportfreunde Lotte: Sie alle feierten den sicheren Klassenerhalt, weil Werder Bremen II nicht gegen den Halleschen FC gewinnen konnte. Einen Tag später folgte Fortuna Köln – die sich zuletzt noch in beängstigender Form befanden – mit einem souveränen Auswärtssieg beim VfL Osnabrück, der die Drittliga-Berechtigung der Domstädter eindrucksvoll untermauerte. Es verbleiben Werder Bremen II auf dem Abstiegsrang, einen Punkt davor der SC Paderborn und einen weiteren davor Rot-Weiß Erfurt. Ja, auch der Drittliga-Dinosaurier aus Thüringen, der bisher keine der zehn Auflagen verpasste, muss mehr denn je zittern. Vielmehr hat er sich durch die deutliche 1:4-Schlappe zu einem heißen Anwärter befördert – RWE wartet seit Wochen auf ein Erfolgserlebnis. Das Ende einer kleinen Ära ist ein mehr als realistisches Szenario.
Fast vergessen: Die Aufholjagd der Mainzer Reserve
Nicht zu vergessen ist im Übrigen ein unscheinbarer Klub, der sich ebenfalls nochmals herankämpfen könnte: Der FSV Mainz 05 II war fast eine komplette Saison lang totgesagt, mit drei Erfolgen in Serie hangelt sich die Truppe um Coach Sandro Schwarz aber fröhlich am berühmten letzten Strohhalm entlang und hat den Rückstand auf das rettende Ufer auf vier Zähler verkürzt. Es wäre im Erfolgsfall die vielleicht spektakulärste Aufholjagd der Drittliga-Geschichte, die aber durch das eher triste Reserven-Dasein nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. Erfurt, Paderborn und Bremen sollten in jedem Fall gewarnt sein! Zumal Mainz mit den Sportfreunden Lotte und Fortuna Köln zwei schon gerettete Gegner im Endspurt anvisiert, von keinem dieser Gegner kann der letzte Biss noch erwartet werden.
Wer holt sich den Relegationsplatz?
Abschließend ein Blick ins Aufstiegsrennen, das zumindest auf den direkten Plätzen eine Vorentscheidung erfahren hat: Holstein Kiel und der MSV Duisburg dürften das Rennen machen – und wieder einmal haben sich die Zebras zu einem moralischen Erfolg gezittert. Es bleibt dennoch die Erkenntnis, dass in der 2. Bundesliga in allen Mannschaftsteilen aufgerüstet werden muss, wollen die Meidericher nicht zu einer Fahrstuhlmannschaft verkommen. Um den dritten Rang streiten sich Regensburg und Magdeburg, obgleich die Elbstädter mehr und mehr mit stumpfen Waffen zu kämpfen scheinen: Das 1:1 gegen den FSV Frankfurt stellte sich als ziemlich schmeichelhaft heraus, die Aufstiegsform der Hinrunde hat der FCM längst verloren. Ist das vielleicht sogar die Chance für einen Nachrücker? Eher nicht. Großaspach und das Team der Stunde aus Münster sind zu weit entfernt, der VfL Osnabrück hat mit anderen Sorgen zu kämpfen. Klar ist: Der Jahn und der 1. FC Magdeburg werden diesen dritten Platz unter sich ausspielen – und trotz des schlechteren Torverhältnisses kann sich Regensburg in aktueller Form beste Chancen ausrechnen.