Steve Gohouri: "Bin sehr dankbar, wieder spielen zu dürfen"
Am Sonntagnachmittag setzte sich der FC Rot-Weiß Erfurt mit 2:0 im Landespokal gegen den Sechstligisten BSG Wismut Gera durch und machte es spannender als nötig. Das entscheidende Tor erzielte der eingewechselte Amer Kadric erst in der Nachspielzeit. "Wir haben zu viele Möglichkeiten ungenutzt gelassen und haben zu lange gebraucht, um das zweite Tor zu erzielen", sagte Rechtsverteidiger Luka Odak nach der Partie. Rundum zufrieden war dagegen Neuzugang Steve Gohouri. Sichtlich gut gelaunt verließ der 33-Jährige den Platz. Bereits in seinem ersten Pflichtspiel für die Thüringer kam der Ivorer über 90 Minuten zum Einsatz. Nach dem Abpfiff hatte liga3-online.de die Möglichkeit, mit dem 29-maligen Bundesliga-Spieler zu reden. "Es war ein gutes Gefühl, nach so langer Zeit wieder auf dem Platz zu stehen, einfach dabei zu sein und mit einer Mannschaft Fußball zu spielen – das hat auf jeden Fall gut getan", freute sich der einstige Nationalspieler der Elfenbeinküste, der mit seinem Team im Jahr 2008 den vierten Platz des Afrika-Cups erreichte.
"Ich brauche wieder Spielpraxis"
Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit war Gohouri der fehlende Wettkampf anzumerken. Zwar hielt er sich mit Hilfe von Personal-Trainern in Düsseldorf fit, doch wurde in einigen Laufduellen die fehlende Antrittskraft und auch die Schnelligkeit in Zweikämpfen deutlich. "Es ist nicht das gleiche, wie so ein Spiel heute. Du bist in kein Team integriert und Sonntagsspiele kennt man dann auch nicht mehr. Ich brauche einfach mehr Spielpraxis und dann werdet ihr den alten Steve wieder sehen", schmunzelte der Rechtsfuß, der seine Leistung als "okay" einstufte. Dass der ehemalige Spieler von Borussia Mönchengladbach, der auch schon in England Griechenland, Italien und der Schweiz spielte, nicht in der ersten oder zweiten Liga unterkam, ist für ihn nicht schlimm. "Ich bin einfach sehr dankbar, dass ich wieder weiterspielen darf. Es ist nach einem Jahr nicht leicht, wieder einen Verein in Deutschland zu finden. Ich danke Erfurt vielmals, dass sie mir diese Chance gegeben haben, mich zu beweisen", zeigte sich der 42-malige Premier-League-Spieler glücklich.
Vertrag zunächst bis Ende des Jahres
Auch wie der Kontakt nach Erfurt hergestellt wurde, verriet Gohouri: Ein ehemaliger Trainer nahm den Kontakt zu seinem neuen Verein auf. "Dann wurde ich gefragt, ob ich mittrainieren möchte. Das habe ich natürlich gerne angenommen und das Probetraining sowie das Zusammensein mit den Jungs hat gut gepasst", erklärte er. Sein Vertrag in Erfurt ist zunächst bis Ende des Jahres gültig. Danach setzen sich Spieler und Verein zusammen, um über die Zukunft zu reden. Bereits in Gera war zu beobachten, dass der 1,90-Meter-Mann oft das Gespräch mit seinen Kollegen suchte und diese immer wieder anfeuerte und motivierte. "Ich möchte den jungen Spielern helfen, sich weiter zu entwickeln und möchte, dass wir unser gestecktes Ziel mit dem Team erreichen", sieht der Neuzugang seine Rolle im Team. In den nächsten Wochen sei es sein Ziel, so schnell wie möglich wieder bei voller Kraft zu sein und so dem Team weiter zu helfen.
FOTO: Marcel Junghanns