Szimayer: "Dürfen uns natürlich nicht darauf ausruhen"

Wer hätte das gedacht! Nach nur drei Punkten aus den ersten fünf Spielen musste man sich in Erfurt auf schwere Zeiten einstellen, nur wenig deutete auf eine schnelle Besserung hin. Doch beim 3:0 (2:0)-Erfolg über Schlusslicht VfB Stuttgart II zeigten sich die Rot-Weißen um Christian Preußer nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch reifer als die jungen Schwaben und fuhren vollkommen verdient ihren ersten Saisonsieg ein.

Eine geschlossene Mannschaftsleistung war der Kern des 3:0-Erfolges gegen einen über weite Strecken enttäuschenden VfB Stuttgart II, der nach fünf Niederlagen aus den ersten sechs Spielen weiter in der Krise steckt. Insbesondere Sebastian Szimayer und Carsten Kammlott, die die zwei Stürmer im System von Preußer darstellten, überzeugten mit Toren: Neuzugang Szimayer gelang die Führung nach 32 Minuten, während Kammlott vor (40.) wie nach der Pause (62.) erhöhte und so früh die Zweifel über den Sieger der Partie im Keim erstickte. "Uns ist allen ein großer Stein vom Herzen gefallen“, gab Szimayer in der "Thüringer Allgemeinen" preis, blickte aber auch gleich nach vorn: "Wir dürfen uns natürlich nicht darauf ausruhen und weiter hart an uns arbeiten“.

Kammlott unterstreicht seine Qualitäten

Sowohl in der Offensive, wo sich die Rot-Weißen speziell über Flanken gefährlich präsentierten, als auch in der Defensive stimmte die Leistung im Steigerwaldstadion am sechsten Spieltag zum ersten Mal über 90 Minuten: Beiden Kammlott-Toren ging eine Flanke von Außenverteidiger Fabian Hergesell voraus, in der Mitte bewies Kammlott zweimal seinen unwiderstehlichen Riecher für gefährliche Situationen. Insbesondere beim 3:0 war er in echter Torjägermanier zur Stelle, als VfB-Keeper Marius Funk patzte und die Flanke nicht festhalten konnte. Doch die 4.298 Zuschauer am Steigerwald durften sich ebenfalls über eine geordnete Defensivleistung freuen, denn lediglich kurz nach der Pause entwickelte die VfB-Reserve einen Hauch von Torgefahr. Torhüter Philipp Klewin wurde vom Schlusslicht aus dem Schwabenland jedoch kaum vor ernsthafte Herausforderungen gestellt.

Preußer: "Haben Reaktion gezeigt“

"Damit sollte jetzt etwas Ruhe ins Umfeld gelangen“, hofft Trainer Christian Preußer auf die erste ruhige Phase im Verein seit März dieses Jahres. In der Tat lässt der Auftritt der Erfurter auf bessere Zeiten hoffen, der auch in der Höhe verdiente Heimsieg begleitete alle Zuschauer versöhnlich in den Abend. Mit nunmehr sechs Punkten aus sechs Spielen befindet sich Rot-Weiß Erfurt jedoch weiterhin nur im hinteren Mittelfeld, muss weiter um den Anschluss an gesicherte Regionen kämpfen. "Wir haben die Leistung aus der zweiten Halbzeit in Großaspach mitgenommen und eine Reaktion gezeigt“, hofft auch Preußer auf einen Schub an Motivation und Selbstvertrauen. Schon am kommenden Wochenende wird das Selbstbewusstsein mehr denn je benötigt: Die Erfurter reisen zum Aufsteiger Würzburger Kickers, der nach einem mäßigen Saisonstart zuletzt mit zwei Siegen ebenfalls ordentlich Selbstvertrauen getankt hat.

   

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