Transfer-Check Rot-Weiß Erfurt: Tyrala und Menz überzeugen
Zwar läuft es auswärts alles andere als rund, doch dank der enormen Heimstärke findet sich der FC Rot-Weiß Erfurt nach 17 Spieltagen mit 28 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz wieder. Die Länderspielpause nutzt liga3-online.de, um die Sommer-Neuzugänge der Thüringer einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wer überzeugte, wer enttäuschte und wo besteht noch Handlungsbedarf?
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Köningstransfer
Hier sah die Redaktion die Nennung mindestens eines Spielers vor, doch bei den Thüringern konnte sich bislang niemand für diese Kategorie empfehlen.
Guter Griff
Vor allem mit den Verpflichtungen von Sebastian Tyrala und Christoph Menz können die Verantwortlichen der Blumenstädter zufrieden sein. Tyrala, der sich von Greuther Fürth kommend dem Verein anschloss, absolvierte nach Keeper Philipp Klewin und Verteidiger Rafael Czichos die meisten Spielminuten. Mit seiner Erfahrung von 45 Bundesliga-Spielen war er die erhoffte Verstärkung Stabilität im Mittelfeld. Jedoch ist seine Bilanz von einem Treffer und einer Vorlage noch ausbaufähig.
Der 25-jährige Menz kam vom jetzigen Ligakonkurrenten Dynamo Dresden an den Steigerwald und war von Beginn an gesetzt. Er absolvierte bislang 16 Partien und war bereits an zwei Toren direkt beteiligt. Seine Aufgaben in der Verteidigung meisterte er im Großteil der Fälle zur vollen Zufriedenheit seines Trainers Walter Kogler.
Trotz seiner erst 19 Jahre konnte Amer Kadric auf sich aufmerksam machen. Der Bosnier war einer der Gewinner der Vorbereitung, kam zuletzt jedoch nicht mehr so häufig zum Zug. Neben Spielen für die U23 in der Oberliga brachte er es auch auf acht Spiele in der Dritten Liga (ein Tor). Das Potential für einen Stammspieler ist beim Mittelfeldspieler vorhanden.
Mitläufer
Von den Sportfreunden Siegen kam Sascha Eichmeier nach Thüringen. Der 24-Jährige war einer der torgefährlichsten Spieler der Regionalliga und erzielte bereits in seinem ersten Drittliga-Spiel für Erfurt ein Tor. Doch es sollte bislang das letzte des Linksverteidigers sein. An den Spieltagen zwei, drei und sieben spielte er durch. Doch in den vergangenen zehn Partien kam er acht Minuten zum Einsatz. Gegen die Konkurrenz im Kader konnte er sich nicht durchsetzen und Walter Kogler aufdrängen.
Mit Haris Bukva gelang es RWE, einen auch international erfahrenen Spieler zu verpflichten. Der Österreicher spielte bereits in der Champions-League und der Europa League. In der Dritten Liga verpasste er verletzungsbedingt vier Partien, war ansonsten aber immer im Einsatz. Bislang bereitete er drei Treffer vor, einen erzielte er selber. Die Statistiken lesen sich nicht schlecht, doch ist von einem Spieler wie ihm in gewissen Phasen mehr zu erwarten. Vor allem in Sachen Schnelligkeit hat der 26-Jährige noch Nachholbedarf.
Bei Bayer Leverkusen ausgebildet, zog es Okan Aydin in der vergangenen Spielzeit zum Eskisehirspor in die Türkei. Durch seine späte Verpflichtung der Erfurter verpasste der 20-Jährige die ersten sieben Spieltage. Sein Start in der Dritten Liga hätte besser kaum verlaufen können. Ein Treffer und vier Vorlagen standen nach sechs Partien zu Buche. In den vergangenen drei Partien war er jedoch an keinem Tor beteiligt. Es fiel zuletzt auf, dass der gebürtige Leverkusener die Defensivwege scheut und auf seine genialen Momente in der Offensive wartet. Doch diese blieben wie erwähnt aus. Eine Entwicklung, die auch Walter Kogler registriert haben und nicht gefallen wird.
Flop
Auf 144 Spiele in der ersten und zweiten Liga hat es Juri Judt gebracht. Doch von dieser Erfahrung merkte man über weite Strecken nicht viel beim 28-Jährigen. Viele Fehler, fehlende Schnelligkeit, zwei verschuldete Elfmeter, eine rote Karte und eine Gelbsperre stehen nach elf Partien beim Rechtsverteidiger zu Buche. Seitdem mit Luka Odak der Stammspieler der vergangenen Saison wieder fit ist, sitzt der gebürtige Kasache nur noch auf der Bank. Aufgrund seiner Erfahrung hatten sich Verantwortliche und Fans mehr von ihm versprochen.
Mit der Empfehlung von 78 Toren in 195 Spielen in Österreich wechselte Christian Falk im Sommer nach Erfurt. Mit seiner bisherigen Saison kann der 27-Jährige jedoch nicht zufrieden sein. Hinter Carsten Kammlott und Simon Brandstetter ist er nur Stürmer Nummer drei. Wenn er zum Einsatz kommt, agiert der Rechtsfuß meist unglücklich. Trotz seiner 1,94 Meter Körpergröße wirkt er körperlich unterlegen und geht in der Offensive der Erfurter unter.
Fazit
Nicht jeder Neuzugang in Erfurt schlug ein, doch alles in allem können die Verantwortlichen um Sportvorstand Alfred Hörtnagl und Trainer Walter Kogler mit den Neuen zufrieden sein. Die wichtigsten Positionen im Mittelfeld sind gut besetzt, die bislang eher enttäuschenden Transfers können durch die bereits vorhandenen Spieler ersetzt werden.
Ausblick
Nach dem Spiel beim MSV Duisburg sagte Hörtnagl, dass man aktuell keine festen Pläne habe, sich im Winter zu verstärken. Aber Augen und Ohren seien natürlich offen, um sich – falls es die Situation später ergeben würde – zu verstärken. Doch bleibt das Team von Verletzungen verschont, sind Neuzugänge im Winter auch nicht zwingend nötig.
FOTO: Flohre Fotografie