Unglaubliches Verletzungspech beim Jahn
Es scheint, als läge ein Fluch auf Jahn Regensburg. Nein, die Rede ist nicht vom „Heimfluch“, der Schuld sein soll, dass die Oberpfälzer seit mehr als zehn Monaten keim Liga-Heimspiel mehr gewonnen haben. Die Rede ist vom „Verletzungsfluch“! Anders lassen sich diese wirklich überdurchschnittlich häufigen Verletzungen nicht erklären.
Der Kader der Regensburger besteht gerade einmal aus 20 Spielern, doch vier davon fallen aktuell für einen längeren Zeitraum aus. Die Rothosen werden also mit nur 14 Feldspielern im Pokal gegen Mönchengladbach auskommen müssen!
Hofmann verletzte sich im ersten Training
Seit November letzten Jahres fehlt bereits Verteidiger Mersad Selimbegovic. Von manchen als einer der besten Innenverteidiger der Liga angesehen, glänzte er schon immer damit mehr verletzt zu sein als auf dem Platz zu stehen. Hielten ihn nun angeblich muskuläre Probleme in Schach, sind es neuerdings Rückenbeschwerden. Fakt ist, keiner weiß was er hat oder wann er zurück kommt. Seit 8 Monaten im Jahn-Lazarett. Wahnsinniges Pech hatte Neuzugang Sebastian Hofmann. Aus Ingolstadt gekommen feierte man ihn als DEN gesuchten Mann im Sturm. In seinem allerersten Training beim Jahn letzte Woche aber knickte er um und erlitt einen Bänderriss am Sprunggelenk. Ausfallzeit: Vier bis sechs Wochen!
Vier bis sechs Wochen Pause für Schlauderer
Die Ausfälle drei und vier in dieser Saison (ein Spieltag alt) heißen Tobias Schlauderer und Sebastian Nachreiner. Schlauderer viel erst letzte Saison in der kompletten Rückrunde wegen eines Kreuzbandrisses aus, den er sich im Training zugezogen hatte – ohne Fremdeinwirkung. Nun hat er sich im Training eine Sprunggelenk-Verletzung zugezogen und wird dem Jahn ebenfalls vier bis sechs Wochen fehlen. Auf seiner Position, dem Defensiven Mittelfeld, gibt es keinen vernünftigen Ersatz. Vier Wochen Pause heißt es für den Innenverteidiger. Nachreiner hat sich – ebenfalls im Training – einen knöchernen Ausriss des Sprunggelenks zugezogen: Vier Wochen Pause!
Bitteres Karriereende für Tobias Zellner
Das wahnsinnige Verletzungspech der letzten Jahre scheint sich also auch dieses Jahr fortzuführen. Nicht nur die Häufigkeit der Verletzungen war schlimm, auch die Ausmaße. Alleine letzte Saison: Tobias Zellner, langjähriger Publikumsliebling und heute Vorstand, hatte die gesamte Vorrunde der letzten Spielzeit mit Schmerzen im Knie spielen und sich schließlich einer OP unterziehen müssen. Nachdem es erst hieß er falle bis zu zwei Monaten aus, sollte das Auswärtsspiel in Rostock Ende November sein letztes Spiel sein. Schlussendlich musste er seine Karriere beenden. Alexander Buch erlitt im Oktober einen Ermüdungsbruch im Fuß. Er sollte nur die restliche Hinrunde ausfallen, am Ende reichte es nur noch zu Kurzeinsätzen in den letzten Saisonspielen.
Wie ein Fluch
Die Liste der verletzten Leistungsträger war noch länger. Stefan Binder mit einem Muskelfaserriss, Mahmut Temür mit einem Innenbandriss, Alexander Maul mit Schleudertrauma nach einem Unfall… Ständig fehlten immer Spieler. Besonders bitter wurde es, als in der Mannschaft auch noch Mumps ausbrach. Tobias Schweinsteiger, Bashiru Gambo und Trainer Weinzierl fehlten einige Zeit. Mittelfeldspieler Andreas Schäffer hatte sich nach einer sehr schweren Knieverletzung und über zwei Jahren Pause wieder in den Kader zurückgekämpft, als ihm erneut eine Entzündung der Achillessehne zum Zuschauen verdammte. Es ist wie ein Fluch. Einfach unglaublich, das Verletzungspech beim Jahn. Den Glauben an eine Sensation gegen Gladbach hat man in Regensburg von jetzt auf gleich verloren. Man hofft nur noch, dass sich am Freitag nicht noch mehr Spieler verletzten…