Vierkampf um Platz 4: Was für wen spricht
Wer zieht neben Ulm, Münster und Regensburg direkt in den DFB-Pokal ein? Mit Dynamo Dresden, Rot-Weiss Essen, dem 1. FC Saarbrücken und Erzgebirge Aue sind vor dem letzten Spieltag noch vier Klubs im Rennen. liga3-online.de analysiert, was für wen spricht.
Ausgangslage: Von allen vier Teams, die noch im Rennen um Platz 4 sind, hat Dynamo die beste Ausgangslage. Schließlich haben die Sachsen den direkten Einzug in den DFB-Pokal in eigener Hand und wären bei einem Sieg gegen den bereits abgestiegenen MSV Duisburg sicher qualifiziert. Für drei Punkte gegen die Zebras wiederum spricht vor allem die Bilanz. Von 23 Partien gegen Duisburg konnte Dynamo zwölf gewinnen, darunter die letzten sieben (!) Spiele – bei 15:3 Toren.
Vertrauen zurück: Rechtzeitig zum Saisonfinale ist zudem das Vertrauen zurück. Nach zuvor sieben sieglosen Partien war der SGD am vergangenen Samstag beim Auswärtsspiel in Unterhaching mal wieder ein Sieg gelungen – noch dazu mit zwei frühen Toren. Weil der Aufstieg durch das Remis von Regensburg nun endgültig verspielt ist, können die Sachsen im letzten Liga-Heimspiel der Saison befreit aufspielen.
Riesige Fan-Unterstützung: Auch, wenn es "nur" noch um Platz 4 geht, kann sich RWE beim Auswärtsspiel in Lübeck auf eine riesige Fan-Unterstützung freuen. Bis Mittwochvormittag waren bereits 2.800 Karten verkauft, am Ende dürften es rund 3.000 Anhänger werden, die sich auf die Reise in den hohen Norden machen. Um der großen Nachfrage der RWE-Fans gerecht zu werden, hatten die Lübecker das Kontingent zuletzt sogar noch aufgestockt.
Dynamo schwächelt zuhause: Zwar sind die Essener bei einem Sieg in Lübeck darauf angewiesen, dass Dresden nicht gegen Duisburg gewinnt, doch das erscheint nicht abwegig. Schließlich sind die Sachsen vor heimischer Kulisse bereits seit zwei Monaten sieglos, ohnehin konnte Dresden in diesem Jahr erst zweimal vor eigener Kulisse jubeln. Sollte sich das Bild der letzten Wochen fortsetzen, dass Dynamo vor dem Tor die Kaltschnäuzigkeit fehlt, dürfte es auch gegen Absteiger Duisburg schwierig werden, alle drei Punkte mitzunehmen.
Tordifferenz: Mit +16 weist der FCS von allen vier Kontrahenten im Rennen um Platz 4 dank der starken Offensive (59 Treffer) die beste Tordifferenz auf, die am Ende durchaus entscheidend sein könnte. Denn sollte Saarbrücken in Regensburg gewinnen, während Essen in Lübeck maximal einen Punkt holt, Dresden gegen Duisburg Remis spielt und Aue nicht mit 15 Treffern Differenz gegen Mannheim gewinnen, würde der FCS aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Dynamo und Aue Vierter werden.
Kein Druck: Während der Aufstiegszug für Dresden, Essen und Aue erst am letzten Wochenende endgültig abgefahren ist, weiß der 1. FC Saarbrücken schon länger, dass es in eine weitere Drittliga-Saison geht. Entsprechend konnten sich die Saarländer besser darauf einstellen und sind – mit Blick auf den Kopf – leicht im Vorteil. Druck hatte der FCS schon gegen Freiburg II am letzten Sonntag nicht mehr, in Regensburg können die Blau-Schwarzen nun ebenfalls völlig befreit aufspielen.
Form: Während Dynamo nur eine der letzten acht Partien gewinnen konnte, Essen zuletzt zweimal unterlag und Saarbrücken in den vergangenen vier Partien nur drei Zähler holte, sind die Veilchen seit vier Spielen ungeschlagen und gingen seit Mitte März in acht Partien nur einmal als Verlierer vom Platz. Keine schlechten Voraussetzungen also, um trotz der schlechtesten Ausgangslage aller Klubs am letzten Spieltag noch auf Platz 4 zu springen.
Verrückte 3. Liga: Zugegeben, es muss schon viel zusammenkommen, damit die Veilchen noch Vierter werden. Ein Sieg gegen Mannheim, eine Niederlage von Dresden und maximal Unentschieden von Saarbrücken und Essen. Doch wenn die 3. Liga in den letzten Jahren eines gezeigt hat, dann dass sie unberechenbar ist. Man denke nur an das letzte Jahr, als Osnabrück mit zwei Toren in der Nachspielzeit aufgestiegen ist. Warum sollte es ein ähnliches verrücktes Finish nicht auch jetzt wieder geben?