Vierter Sieg in Folge: Wiesbaden wahrt Kontakt zum Spitzentrio
Mit dem vierten Ligasieg in Folge geht der SV Wehen Wiesbaden in die anstehende Länderspielpause. Nach torloser erster Hälfte leitete Manuel Schäffler mit seinem Doppelpack bei Rot-Weiß Erfurt den 3:1 (0:0)-Auswärtserfolg für die Hessen ein. Das Spiel schien schon entschieden, als es nach einer Unachtsamkeit in der Defensive und einer gelb-roten Karte in der Schlussviertelstunde nochmal eng wurde.
Schäffler legt Grundstein zum Sieg
Im Vergleich zum überzeugenden 5:0-(4:0)-Heimsieg gegen die SG Sonnenhof Großaspach am vorherigen Spieltag änderte SVWW-Trainer Rüdiger Rehm seine Anfangself nur auf einer Position. Fehlte Sebastian Mrowca letzte Woche noch gelbgesperrt, rückte er diesmal für Patrick Breitkreuz wieder in die Startelf. Schon früh ergab sich für die Gäste eine Riesenmöglichkeit zur Führung. Bei einem schnellen Konter war Stephan Andrist auf der rechten Seite durch. Sein zu unplatzierter Schuss aus halbrechter Position wurde von Erfurts Torhüter Philipp Klewin abgewehrt, der Abpraller landete erneut bei Andrist, den der Schweizer eigensinnig auf das Tor schoss, aber wieder an Klewin scheiterte. Den dritten Versuch setzte Rechtsverteidiger Moritz Kuhn per Direktabnahme knapp am Tor vorbei (6. Minute). Nach der turbulenten Anfangsphase ergaben sich dann aber erst mal wenig klare Offensivaktionen. Bis dann Erfurt in der 26. Minute auf einmal eine hundert prozentige Chance zur Führung hat. Merveille Biankadi spielt den Ball nach links zum völlig freistehenden Samir Benamar. Dessen Schuss aus 15 Metern konnte SVWW-Torhüter Markus Kolke per Glanztat zur Ecke lenken. Auf der Gegenseite geriet ein Querpass von Manuel Schäffler allein vor dem Erfurter Tor auf Andrist zu kurz, Erfurt-Verteidiger Andre Laurito konnte klären (37.).
Kurz nach der Pause nutzte der SVWW eine Schlafmützigkeit der Erfurter aus. Robert Andrich führte einen Freistoß schnell aus, bediente Andrist, der seinen Bewachern mühelos davonsprintete und in die Mitte zu Schäffler ablegte. Der Stürmer hatte keine Probleme zu treffen (51.). Der Führungstreffer verfehlte seine Wirkung nicht. Die Erfurter schienen geschockt und defensiv ungeordnet. Erst vergaben der eingewechselte Patrick Breitkreuz und Philipp Müller, bevor Schäffler nach Vorarbeit von Andrich nur wenige Sekunden später den Ball zum 2:0 ins Tor beförderte (62.). Kurze Zeit hätte Schäffler sogar einen lupenreinen Hattrick schnüren können. Nach einem Freistoß von Innenverteidiger Steven Ruprecht war Schäffler alleine durch, scheiterte aber an der Fußabwehr von Klewin (69.). Erfurt schien nichts mehr zusetzen zu können, kam aber durch ein Zufallsprodukt zum Ausgleich. Ein Pass von Erfurts Christopher Bieber wurde von Steven Ruprecht und Sascha Mockenhaupt so abgefälscht, dass Elias Huth frei durch war und nur noch einschieben musste (75.). Sekunden später hatten die Hausherren plötzlich wieder Hoffnung, doch noch punkten zu können. Steven Ruprecht konnte Elias Huth nur mit einem taktischen Foul stoppen. Weil der Innenverteidiger zuvor bereits für eine Rudelbildung mit Ahmed Waseem Razeek die gelbe Karte gesehen und musste mit Gelb-Rot vorzeitig vom Feld (77.). Den anschließenden Freistoß köpfte Bieber knapp vorbei (78.). Danach kam von Erfurt aber trotz Überzahl keine zwingende Torchance mehr. Stattdessen machten die Hessen den Deckel drauf. Einen Abstoß von Markus Kolke verlängerte der Erfurter Samir Benamar in den Lauf des eingewechselten Agyemang Diawusie. Der 19-Jährige ließ Laurito an der Torauslinie stehen und bediente Sebastian Mrowca, der zur Entscheidung traf (86.). Schäffler verpasste ein noch höheres Ergebnis (89.).
Schäffler: "Woche für Woche versuchen, eine Topleistung abzurufen"
„Wir sind natürlich sehr, sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Bis zur 75. auch mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben“, so SVWW-Trainer Rüdiger Rehm auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Wir hätten sicherlich endgültig den Deckel draufmachen können. Das ist uns nicht gelungen und dann kam Rot-Weiß Erfurt natürlich nach dem Anschlusstreffer und dem Platzverweis nochmal zu ein, zwei ganz, ganz gefährlichen Situationen, wo auch der Ausgleich hätte passieren können. Wir sind natürlich sehr froh, dass wir dann doch noch das 3:1 gemacht und Erfurt den Zahn gezogen haben." Sebastian Mrowca sah beim Vereins-TV einen Grund für den Sieg in der guten Defensivarbeit. "Ich denke, wir standen hinten sehr gut. Wir haben dann die eine oder andere Chance kreiert und dann eiskalt zugeschlagen. Und so haben wir das dann auch verdient gewonnen.“ Nach dem ligafreien Wochenende empfängt der SV Wehen Wiesbaden den Aufsteiger SV Meppen. "Wir haben zwei Ausfälle mit Andrich, der heute seine fünfte Gelbe gekriegt hat und Steven Ruprecht mit Gelb-Rot, die wir übernächste Woche nach der Länderspielpause kompensieren müssen. Das kriegen wir hin, weil wir eine ziemlich hohe Qualität im Kader haben. Und dann heißt es aufs Neue Woche für Woche versuchen, eine Topleistung abzurufen“, ist Manuel Schäffler optimistisch.