Was aus früheren Drittligisten geworden ist #3: SV Meppen

Insgesamt 67 Mannschaften spielten seit der Saison 2008/2009 in der 3. Liga. Während einige Klubs den Sprung in die Bundesliga geschafft haben, sind andere Vereine vom Radar der breiten Öffentlichkeit verschwunden. liga3-online.de holt diese Klubs nun wieder hervor. Heute: Der SV Meppen, der die Rückkehr in die 3. Liga in der abgelaufenen Saison knapp verpasst hat.

Sechs Jahre drittklassig

Als der SV Meppen 2017 aus der Regionalliga Nord in die 3. Liga aufstieg, war der Jubel groß. Fast 20 Jahre nach der letzten Profisaison (Zweitligasaison 1997/98) kehrten die Emsländer in den Profifußball zurück. Damals war noch nicht absehbar, dass sich der Nord-Klub für eine lange Zeit in der 3. Liga etablieren wird. Aber so kam es. Sechs Jahre kickte der SVM drittklassig – und beendete sogar zwei Spielzeiten auf einem beachtlichen siebten Platz.

Einer der bekanntesten Spieler im damaligen Meppener Drittligakader: Angreifer Deniz Undav, der aktuell mit der deutschen Nationalmannschaft um den Titel bei der Heim-EM spielt. Von 2018 bis 2020 kickte der Torjäger für Meppen und erzielte dabei in 69 Partien 23 Tore. Rückblickend lässt sich heute sagen: Die 3. Liga mit dem SVM war das Sprungbrett für Undav, der anschließend bei Union St. Gilloise in der belgischen 1. Liga endgültig seinen Durchbruch schaffte (43 Treffer in 65 Spielen). Über Brighton & Hove Albion in der Premier League ging es auf Leihbasis zum VfB Stuttgart – mit den Schwaben wurde Undav zuletzt Vizemeister in der Bundesliga. Wie es nun für ihn weitergeht, ist noch unklar.

Auf Abstieg folgt beinahe der direkte Wiederaufstieg

Aber zurück zum SV Meppen: 2023 mussten die Blau-Weißen den Gang in die Regionalliga Nord antreten. Mit 37 Zählern landete der SVM mit Trainer Ernst Middendorp auf Platz 17 – nicht genug für ein weiteres Jahr in der 3. Liga, nachdem die Emsländer bereits 2021 sportlich abgestiegen waren, durch den Lizenzverzicht des KFC Uerdingen aber in der 3. Liga blieben. Vier Punkte fehlten am Ende auf das rettende Ufer, um die siebte Saison in Folge in der 3. Liga anzugehen. Stattdessen war nun wieder Regionalligafußball angesagt. Das bedeutete auch einen radikalen Kaderumbruch.

Mit einem beinahe komplett neu formierten Team startete Meppen die Mission Wiederaufstieg. Middendorp machte zunächst weiter, schmiss nach nur drei Spielen aber hin. Adrian Alipour übernahm. Schlussendlich fehlten nur wenige Zähler, um als Meister die Relegation zu erreichen. 71 Punkte bedeuteten Platz zwei hinter Champion Hannover 96 II (76 Zähler), der sich anschließend in den Aufstiegsspielen gegen Bayern-Meister Würzburger Kickers durchsetzte (0:1/5:4 i.E.) und erstmals in die 3. Liga aufstieg. Zu den Leistungsträgern bei Meppen zählten unter anderem die Angreifer Marek Janssen (20 Tore und acht Assists) und Christopher Schepp (18 Treffer und neun Vorlagen).

Nächster Anlauf ohne Goalgetter Schepp

Im Sommer startet der SV Meppen nun den nächsten Versuch, in die 3. Liga zurückzukehren. Nicht mehr im Kader steht Torjäger Schepp, der nach seinen 27 Torbeteiligungen zu seinem Stammverein Arminia Bielefeld zurückkehrt und damit trotz des verpassten Aufstieges mit Meppen in der bevorstehenden Spielzeit auf seine ersten Einsätze in der 3. Liga hoffen darf. Auch Innenverteidiger Yigit Karademir läuft nicht mehr für den SVM auf, weil er nach abgelaufener Leihe wieder für den Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück die Schuhe schnürt. Auch der 20-jährige Karademir könnte also in der Drittliga-Saison 2024/25 auf sich aufmerksam machen. Das Gleiche gilt für Mittelfeldspieler Fynn Seidel (20), der nach einem Jahr in Meppen zur SpVgg Unterhaching zurückkehrt.

Für Ersatz wurde bereits gesorgt: Mit Stürmer Leon Demaj (26) kommt ein alter Bekannter von Fortuna Köln aus der Regionalliga West. Nach drei Jahren in der Domstadt wechselt Demaj zurück zu seinem Ausbildungsverein, bei dem er bereits sechs Jahre gekickt hatte. Weitere Neuzugänge sind unter anderem die Innenverteidiger Nikell Touglo (22/Viktoria Berlin) und Felix Lange (20/VfL Wolfsburg) sowie Mittelfeldspieler Mika Stuhlmacher (21/TSV Havelse). Dem SVM treu bleibt Stürmer und Top-Scorer Marek Janssen. "Für die Vertragsverlängerung von Marek gibt es nur ein Wort: Überragend!”, so Meppens Coach Adrian Alipour: "Er ist unser Torjäger und ein echter Anführer. Es ist extrem wichtig, dass er sich für uns entschieden hat."

Am 18. August kommt der HSV

Ein großes Highlight in der Saison 2024/25 wurde bereits terminiert. Weil der SVM neben der erreichten Vizemeisterschaft in der Regionalliga Nord auch den Landespokal Niedersachsen gewann – 2:0 im Endspiel gegen Blau-Weiß Lohne vor mehr als 13.000 Zuschauern – qualifizierten sich die Emsländer für den DFB-Pokal. Meppen bekam ein Hammer-Los – am 18. August ist Zweitligist Hamburger SV zu Gast in der Hänsch-Arena.

Side Fact: Das letzte Mal überstand der SV Meppen die 1. Runde des DFB-Pokals in der Saison 1999/2000 – damals war in der 3. Runde gegen den FC Bayern Schluss (1:4). Danach folgten zwei Erstrunden-Niederlagen (2016 beim 0:4 gegen den 1. FC Köln und 2022 beim 0:1 gegen Hertha BSC). Jetzt peilt der SVM eine Pokal-Sensation gegen den HSV an. Dass Meppen darüber hinaus in der Regionalliga Nord wieder oben angreifen will, erklärt sich von selbst.

 

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