Wiesbaden baut Druck auf, Köln patzt gegen Großaspach

Am Freitagabend standen in der 3. Liga drei Partien auf dem Programm. Der insolvente FC Rot-Weiß Erfurt unterlag beim Spitzenteam aus Wiesbaden mit 2:4, während Verfolger Fortuna Köln im Aufstiegskampf wichtige Punkte liegen ließ und sich mit 1:3 gegen Großaspach geschlagen geben musste. Im Kellerduell zwischen Halle und Lotte (1:0) erledigte sich der HFC sämtlicher Abstiegssorgen.

Wiesbaden 4:2 Erfurt: Tapfere Erfurter unterliegen SVWW

Das unter der Woche auch durch einen Insolvenzantrag so gut wie abgestiegene Erfurt probierte in Wiesbaden zumindest den eigenen Fans noch etwas zu bieten. Bereits nach sechs Minuten legte Crnkic im Zentrum auf den rechts mitgelaufenen Biankadi. Dieser schloss sofort flach ab und traf mit gütiger Mithilfe von SVWW-Keeper Kolke zum 1:0.  Das Tor war ein massiver Wachrüttler für die Heimelf, die in den Folgeminuten ihre Spitzenposition eindrucksvoll untermauerte. Ein langer Ball von Mockenhaupt fand in der Mitte Schäffler, der nach Brustannahme links unten versenkte (10.). Keine zehn Minuten später setzte sich Diawusie rechts durch und legte wieder auf Schäffler zurück, der erneut links unten zur Führung treffen konnte. Wehen hatte aber noch nicht genug und legte vier Zeigerumdrehungen später noch einmal nach. Diesmal war es Brandstetter, der auf Vorlage von Diawusie zum 3:1 einnetzen durfte. Nach guter Anfangsphase war RWE im Anschluss merklich verunsichert und versuchte sich auf die Verteidigung zu konzentrieren. Trotz der neuen Ausrichtung konnten die Thüringer große Chancen des SVWW nicht verhindern. Andrist nahm in der 35. Minute eine Kerze aus der Luft direkt und verfehlte das Tor nur knapp. Zwei Minuten später versuchte es Schäffler auf ähnliche Art und weise, verzog aber deutlich. Es blieb beim 3:1 zur Pause.

Das Spielniveau nahm nach dem Pausentee immer weiter ab. Während sich RWE ein wenig in sein Schicksal ergab und ein Debakel verhindern wollte, tat Wiesbaden in der Offensive nicht mehr als nötig. Mitten in die Lethargie holten sich die Gäste zurück ins Leben. Bergmann setzte Lauterbach in Szene, der gleich mal Pezzoni aussteigen ließ und in die lange Ecke traf (68.). Dennoch schien der Sieg des SVWW weiterhin nicht in Gefahr zu sein, da die Rehm-Elf gefällig in der Offensive kombinierte. Fünf Minuten vor dem Ende musste Klewin einen Distanzschuss von Blacha per Flugeinlage entschärfen. Gewohnt in der Schlussminute setzte Wehen den Deckel auf die Partie. Ein Abschluss von Andrist traf auf der Linie den im Abseits stehenden Schäffler. Schiedsrichterin Hussein gab den Treffer jedoch nach längeren Diskussionen und lautstarken Protesten von RWE. Kurz darauf war das Spiel beendet. In der Tabelle liegt Wiesbaden nach dem vierten Sieg in Folge als Dritter vorerst nur noch einen Punkt hinter Paderborn und Magdeburg.

Köln 1:3 Großaspach: Eiskalte Aspacher behalten drei Punkte

Aufstiegskandidat Fortuna Köln erwischte gegen die SG Sonnenhof einen denkbar schlechten Start. Einen zu kurzen Abschlag von Boss erarbeitete sich Taxiarchis Fountas und lupfte den Ball postwendend aus 15 Metern zum 1:0 ins Tor (3.). Fortuna probierte schnell zu antworten, fand jedoch keinen Weg durch die SGS-Abwehr. Während die Koschinat-Elf klar das spielbestimmende Team stellte, leistete sie sich immer wieder grobe Schnitzer in der Defensive, sodass Großaspach mehrmals vielversprechende Möglichkeiten geboten wurden. Erst nach 27 Minuten wurde es richtig gefährlich für die Gäste. Ein Schuss von Ernst aus 15 Metern brachte aber auch nicht den Ausgleich, sondern landete in den Armen des Aspacher Keepers. Immer mehr drückte Köln die Aspacher in die eigenen Hälfte und wurde kurz darauf auch belohnt. Scheu tankte sich auf rechts durch und spielte einen scharfen Pass in die Box, wo Maik Kegel goldrichtig stand und einschieben konnte (31.). Das Oberwasser blieb der Fortuna auch nach dem Ausgleich erhalten. Ein Freistoß aus dem Halbfeld landete bei Brandenburger, der aber im stark reagierenden Broll per Kopf seinen Meister fand. Ein bisschen aus dem Nichts gingen die Gäste kurz vor der Pause wieder in Führung. Claude Gyau wurde im Strafraum sträflich alleine gelassen und nutzte diese Gelegenheit eiskalt zum sicheren Abschluss ins rechte Eck und somit zur 2:1-Pausenführung.

Nach dem Seitenwechsel antworteten die Kölner sofort mit wütenden Angriffen, wurden aber vor dem Tor kaum wirklich zwingend. Das Spielgeschehen verlagerte sich immer mehr ins Mittelfeld und ließ somit keine Aufreger zu. Lediglich ein Distanzschuss von Gyau nach einer Stunde kam in die Nähe des Kölner Tores. Auch schien es so, dass Fortuna immer mehr die Kraft und Ideen fehlten, um unter widrigen Wetterbedingungen für echte Gefahr zu sorgen. Gefahr entfachte das Heimteam eher nach Standards. Eine Ecke von rechts landete bei Menz, der per Seitfallzieher an Broll scheiterte (80.). Trotz aller Bemühungen war es am Ende die SGS, die mit dem 3:1 durch Hägele in der Nachspielzeit das Spiel endgültig für sich entschied. Während der Dorfklub den ersten Sieg in der Rückrunde feierte, riss bei Fortuna Köln die Serie von fünf Siege in Folgen.

Halle 1:0 Lotte: HFC endgültig ohne Sorgen

Im direkten Duell gegen den Abstieg mutierten die ersten Spielminuten zu einer Art Lotterie, da der Platz mit einer Schneeschicht bedeckt war. Erst nach zehn Minuten fand die Heimelf ein wenig besser auf dem Untergrund zu ihrem Spiel. Zenga legte vor dem Strafraum auf Gjasula ab, dessen Schuss konnte Buchholz gerade noch parieren (10.). Halle steigerte indes weiter den Druck und wurde sieben Minuten später belohnt. Nach einer Ecke von Lindenhahn stieg Gjasula im Zentrum nach oben und köpfte platziert zum 1:0 ein. Von den Gästen kam weiterhin zu wenig, sodass die Schmitt-Elf nach knapp einer halben Stunde beinahe nachgelegt hätte.. Einen Pass von Fetsch auf Lindenhahn versuchte dieser aus zehn Metern ins lange Eck zu schlenzen, verfehlte dieses jedoch haarscharf. Nur drei Minuten später versuchte es der Mittlelfeldmann per Kopf, doch wieder war der beste Lotter im Tor zur Stelle. Erst in der 45. Minute bot sich den Sportfreunden aus dem Nichts die Chance zum Ausgleich. Einen Flanke von Pires-Rodrigues nickte Straith hauchzart am langen Pfosten vorbei.

Die Chance schien den Gästen Auftrieb gegeben zu haben. Bereits fünf Minuten nach der Pause hätte Rosinger schon am Ausgleich schnuppern können, doch Schnitzler parierte. Halle nahm den Kampf sofort wieder an und hielt die Gäste aus Westfalen vom eigenen Tor fern. Bis auf kernige Zweikämpfe und gelbe Karten wurden aber keine großen Aufreger geboten. Erst eine Viertelstunde vor dem Schluss sollte sich wieder etwas im Strafraum tun. Über Umwege gelangte der Ball auf den Flügel zu Landgraf, der die Kugel sofort in die Box flankte. Lindenhahn grätschte in den Ball, scheiterte jedoch an Buchholz. Von Lotte kam insgesamt zu wenig, sodass der HFC den knappen Arbeitssieg letztlich mit erstaunlich wenig Mühe über die Zeit bringen konnte und nun komfortable 13 Punkte vor den Abstiegsplätzen liegt. Lotte muss nach der dritten Niederlage in Folge indes weiter zittern.

   

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