Winterfazit Rot-Weiß Erfurt: "Wir haben noch Luft nach oben"

Nach 22 gespielten Partien belegt der FC Rot-Weiß Erfurt mit 34 Punkten Rang acht der Tabelle. Aus den letzten drei Partien gegen Borussia Dortmund II (0:0), den F.C. Hansa Rostock (4:1) und den VfB Stuttgart II (2:2) holten die Thüringer fünf Zähler. Zumindest ein kleiner Erfolg, nachdem zuvor zwei von drei Spielen (ein Unentschieden) verloren wurden. Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die Hinrunde der Rot-Weißen genauer an.

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Das lief gut

Die Heimspiele

In zehn Heimspielen holten die Erfurter im Schnitt 2,5 Punkte, was dem absoluten Topwert der Liga entspricht. Auch wenn die Darbietung nicht immer gestimmt hat, zumindest die Punkte blieben größtenteils in Erfurt. Insgesamt liegen die Blumenstädter in dieser Statistik auf Rang drei, was dem Fakt geschuldet ist, dass Arminia Bielefeld und die Stuttgarter Kickers bereits zwei Heimspiele mehr absolviert haben. Nach der Auftaktniederlage gegen Dortmund II (1:2) gab es sieben Siege in Folge. Die Serie wurde durch ein 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers beendet. Zuletzt setze sich das Team von Trainer Walter Kogler mit 4:1 gegen den F.C. Hansa Rostock durch.

Die Offensive

Mit 33 Toren stellt das Team vom Steigerwald die fünftbeste Offensive der Liga. Lediglich Bielefeld, Osnabrück, Wiesbaden und die Stuttgarter Kickers sind in dieser Kategorie besser. Zudem ist man nicht so leicht auszurechnen. Bereits elf Spieler traten als Torschützen in Erscheinung. Dass die Mannschaft nicht von einem Spieler abhängig ist, zeigt zudem, dass mit Kevin Möhwald (sieben Tore), Carsten Kammlott (sechs), Andreas Wiegel und Simon Brandstetter (beide fünf) schon vier Akteure mehrfach erfolgreich waren.

Das lief nicht gut 

Die Auswärtsspiele

So gut es vor heimischem Publikum läuft, so schlecht ist die Bilanz bisher in fremden Stadien. Zwölf Mal musste der zweimalige DDR-Meister bislang auswärts antreten, lediglich neun Punkte konnten geholt werden. Nur beim Halleschen FC (2:1) war das Team siegreich. Zudem gab es sechs Unentschieden und fünf Niederlagen. Das Torverhältnis von 12:22 spricht für die stellenweise nicht erklärbare Harmlosigkeit der Thüringer. Der Heimstärke ist es zu verdanken, dass die Thüringer derzeit im Rennen um den Relegationsplatz mitspielen können. Auf der anderen Seite würde RWE bei einer Leistungssteigerung bei Auswärtsspielen zu den Top-Kandidaten auf die ersten drei Plätze gehören.

Die Defensive

30 Mal musste Torwart Philipp Klewin bislang hinter sich greifen. Mehr Gegentore bekam abgesehen vom VfL Osnabrück (32) keine andere Mannschaft, die auf den ersten 13 Plätzen der Tabelle steht. Selbst die abstiegsbedrohte Mannschaft aus Dortmund kassierte weniger Gegentore (bei einem Spiel weniger). Erst sechs Mal beendeten die Rot-Weißen eine Partie ohne Gegentor.

Spielermeinung: Das sagt Kevin Möhwald

"Im Großen und Ganzen war die Vorrunde okay, aber wir haben natürlich noch Luft nach oben. Wichtig war, uns eine ordentliche Ausgangslage für die restlichen Spieltage zu schaffen. Natürlich war der späte Gegentreffer zum 2:2-Ausgleich im letzten Spiel gegen die U23 des VfB Stuttgart in der Hinsicht ärgerlich, aber auch der wirft uns nicht um.

Wichtig wird sein, dass wir in der Rückrunde noch konstanter werden und das wir vor allem auswärts auch kontinuierlicher Punkten. Aber ich denke, im Großen und Ganzen waren die 22 Spiele ordentlich und wir haben uns eine Ausgangslage geschaffen, die so schlecht für die restlichen 16 Partien nicht ist. Jetzt werden wir in der Winterpause hart arbeiten, um in der Restrunde das Bestmögliche zu erreichen."

Bewertung der Neuzugänge

Als wirkliche Verstärkung haben sich bislang Sebastian Tyrala (drei Tore, drei Vorlagen) und Christoph Menz (drei Vorlagen) herausgestellt. Andreas Wiegel wurde nach Ausleihe fest verpflichtet und wird hier daher nicht berücksichtigt, wenngleich er eine gute Saison spielt (fünf Tore, vier Vorlagen). Luft nach oben haben noch Okan Aydin, Haris Bukva und der im Oktober verpflichtete Steve Gohouri. Bisher enttäuscht haben Juri Judt und Christian Falk. Kaum zu Einsätzen kamen bislang Sascha Eichmeier und Amer Kadric.

Bester Spieler: Kevin Möhwald

Der 21-Jährige präsentiert sich in dieser Saison so torgefährlich wie noch nie. Nach 21 Spielen kann der gebürtige Erfurter bereits sieben Tore und zwei Vorlagen nachweisen und ist damit der offensivstärkste Akteur des Teams. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, zu halten ist er für RWE nicht mehr.

Die größte Enttäuschung: Christian Falk 

”Christian ist ein großer, torgefährlicher Spieler, der weiß wo der Ball am Ende hin muss”, sagte RWE-Sportvorstand Alfred Hörtnagl bei der Vorstellung des Angreifers. Bislang konnte der 27-Jährige dies nicht unter Beweis stellen. Nach 16 Einsätzen (537 Minuten) gelang lediglich eine Torvorlage. Ansonsten wirkt der Österreicher trotz 1,94 Meter Körpergröße oftmals unterlegen und wie ein Fremdkörper im Spiel der Erfurter.

Fazit  


Zu Hause top, auswärts flop – so lässt sich die bisherige Saison von RWE zusammenfassen. All das, was vor heimischem Publikum oftmals gelang und an den Tag gelegt wurde (Wille, Einsatz und auch das nötige Glück), fehlte in fremdem Stadien. Dass die Qualität im Kader vorhanden ist, um oben mitzuspielen, bewies das Team – wenn auch nicht oft. Der Glaube an die eigene Stärke ist vorhanden.

Ausblick

Mit einer guten Winter-Vorbereitung und mehr Konstanz im neuen Jahr könnte der Sprung auf Rang drei gelingen. Doch glauben mag man es nicht. Zwar können Ausfälle besser kompensiert werden, als in der abgelaufenen Saison. Dennoch haben andere Mannschaften bewiesen, auch bei schwierigen Vorzeichen Partien gewinnen zu können – bei Erfurt waren Misserfolge meist vorprogrammiert. Am Ende wird es bei Erfurt für einen einstelligen Tabellenplatz reichen. Dies ist jedoch kein Problem, da der Aufstieg erst für die kommende Saison geplant ist.

   

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