Zwischen Kiel und Erfurt fehlt Duisburg ein Tor
Nach zwei Spielen ohne Sieg will der MSV Duisburg am Sonntag gegen Rot-Weiß Erfurt wieder einen Dreier mit nach Hause bringen. Wenn die Zebras um 14 Uhr zum ersten Mal im Steigerwaldstadion gegen den Ball kicken, werden die Konkurrenten bereits vorgelegt haben – eine Situation, die dem MSV aus seinem letzten Drittligajahr noch bekannt sein dürfte, aber keinesfalls hinderlich in den Köpfen der Spieler war. Ganz im Gegenteil.
Diesmal torlos gegen Kiel
Den klaren Anspruch, in diesem Jahr über dem Strich zum Aufstieg zu stehen, hat der MSV Duisburg auch nach zwei torlosen Spielen gegen Wiesbaden und Kiel nicht verloren. Die (Überraschungs-)Konkurrenten aus Lotte und Osnabrück haben die kleine Verschnaufspause der Zebras genutzt, sind an den Duisburgern in der Tabelle vorbeigezogen, aber noch lange nicht außer Sichtweite. Am Samstag dürfen die beiden Mannschaften, die sich ein gemeinsames Autobahnkreuz teilen, gegenüber dem MSV vorlegen und können auf insgesamt fünf Punkte davonziehen. Erst einen Tag später können Abwehrchef Branimir Bajic und seine blau-weißen Kollegen zum Gegenschlag ausholen, was dem Kapitän der Zebras durchaus noch vertraut sein dürfte. Im spannenden Finale der Drittliga-Saison 2014/15 mussten die Zebras fünfmal in den letzten acht Spielen zuschauen, wie der direkte Konkurrent aus Kiel in der Tabelle Woche für Woche vorlegen durfte. Die Mannschaft von der Wedau, von der heute immerhin noch elf Kicker übrig geblieben sind, hielt dem Druck stand und stieg letztendlich auf – auch, weil man Kiel am vorletzten Spieltag mit einem 3:1-Sieg schlug. Die Wiederholung dieser Partie am letzten Dienstag bot dagegen keine Tore, die Teams trennten sich gar mit einem 0:0-Unentschieden. Für den MSV Duisburg bedeutet das Ergebnis, dass sie auch im vierten Spiel im eigenen Stadion ohne Gegentor blieben, was zumindest den ersten Platz in der Heimtabelle garantiert. Jetzt sind die Meidericher gefragt, auch mal nachzulegen – und zwar auswärts.
Bilanz gegen Erfurt makellos
Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Nachmittag haben die Meidericher bereits in ihrer eigenen Vereinshistorie geschaffen – in acht Partien gegen RWE haben die Zebras noch nie verloren, entschieden sogar sieben Partien für sich. Insgesamt erzielte der MSV Duisburg bereits 18 Tore gegen Erfurt, denen sich am Sonntag weitere hinzufügen könnten, denn die Thüringer befinden sich augenscheinlich immer noch in der Findungsphase in dieser Saison. Mit Platzierungen zwischen 18 und 6 wandern die Erfurter ein breites Spektrum zwischen Top- und Flop-Auftritten ab. Bei den Zebras wird – wie immer in dieser Spielzeit – die Stürmersituation entscheidend für einen Erfolg und das damit einhergehende Festsetzen in der Spitzengruppe sein. Der von vielen Fans geforderte Kingsley Onuegbu konnte seinen zweiten Startelfeinsatz gegen Kiel nicht nutzen, genauso ineffektiv stellte sich bislang Stanislav Iljutcenko an. Bei beiden Stürmern ist die Qualität vorhanden, haben sie doch zusammen bereits 44 Tore über je drei Spielzeiten hinweg in der Dritten Liga erzielt. Die Frage ist also nicht, ob der Knoten bei den beiden wuchtigen Stürmern platzen kann, sondern nur wann es endlich soweit ist. Solange werden sich die Fans noch gedulden müssen, zumal es immer noch eine andere goldene Faustregel gibt – der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr gewinnt Meisterschaften. Und bei einer Bilanz von nur sechs Gegentoren in acht Spielen nimmt die Viererkette um Kapitän Branimir Bajic ebenfalls den Spitzenplatz im Liga-Tableau ein.