Zwischenfazit Erfurt: Solider Start, letzte Spiele machen Mut

Nach zwölf Spieltagen belegt Rot-Weiß Erfurt mit 14 gesammelten Punkten den zwölften Platz in der Tabelle der Dritten Liga. Wie ist der Saisonstart der Elf von Christian Preußer zu bewerten und wozu ist die neuformierte Mannschaft im Laufe der Saison noch fähig? Ein Zwischenfazit.

Es hätte besser laufen können, aber auch deutlich schlimmer – so der Tenor im rot-weißen Fanlager. Das Team wurde stark verjüngt, zudem haben gleich einige Regionalliga-Spieler den Durchbruch in die Startelf geschafft. Dass damit nicht gleich der Sprung in die Spitzenregionen der Tabelle gelingt, dürfte ohnehin klar gewesen sein. Nun sind zwölf Spieltage absolviert und RWE hat sich im soliden Mittelfeld einsortiert. Zum Relegationsrang Richtung zweite Bundesliga sind die Thüringer sechs Punkte entfernt, dagegen weisen sie einen Vorsprung von fünf Punkten auf die Abstiegsränge auf. Kurzum: Rot-Weiß Erfurt ist im grauen Mittelfeld angekommen, das aber gleichzeitig eine sichere Basis für die kommenden Wochen darstellt. Dementsprechend sind nicht wenige Anhänger gar nicht mal so unzufrieden mit dem unverhofft ruhigen und sachlichen Start in die Saison.

Schwache Ostduelle, viele Punkte hergeschenkt

Festzuhalten ist, dass das Umfeld seit der Abwendung der berühmten wie berüchtigten Mission 2016 deutlich gelassener auf Niederlagen reagiert. Der Teufel wird nicht mehr sogleich an die Wand gemalt und die Spieler erhalten die nötige Zeit, sich in der Klasse, die für viele Akteure Neuland darstellt, zu beweisen. Mit Sicherheit hätte sich RWE über drei bis fünf Punkte mehr nicht beschwert – Gelegenheiten, diese zu holen, gab es schließlich reichlich. Allein in Magdeburg und Dresden zu Beginn der Saison sowie gegen Erzgebirge Aue daheim wurden in letzter Sekunde einige Punkte verschenkt. Überhaupt lechzt die Fangemeinde rund um den Steigerwald nach Erfolgen gegen die Rivalen aus benachbarten Bundesländern: Alle drei Erfolge wurden zuhause gegen die ungeliebten Zweitvertretungen eingefahren, während die großen Ostduelle zumeist ohne einen Punkterfolg endeten. Erst am 12. Spieltag ergatterte Rot-Weiß einen Punkt gegen den Chemnitzer FC, verspielte dabei aber eine 1:0-Führung. Nicht das einzige Mal, dass die Erfurter auf diese Art und Weise Punkte verschenkten. Auch in Magdeburg sowie gegen Preußen Münster wurde eine Führung noch hergegeben, auch dort ließ die Preußer-Truppe wertvolle Punkte verstreichen.

Torwartwechsel zahlt sich bisher aus

Kadertechnisch hat sich im Laufe der noch jungen Spielzeit im Lager der Thüringer bereits einiges geändert. Für viele überraschend kam beispielsweise der plötzliche Torwartwechsel, anstatt des etablierten Philipp Klewin stand plötzlich Eric Domaschke zwischen den Pfosten. Aber die mutige Entscheidung zahlte sich bisher aus: Sieben Punkte holte RWE mit Domaschke im Tor, der 29-Jährige lieferte dabei noch keine einzige schlechte Leistung ab. Neben Sebastian Tyrala hat sich der junge Ioannis Nikolaou im defensiven Mittelfeld seinen Platz in der Startelf erarbeitet. Mit Pablo Pigl, Sebastian Szimayer und Tugay Uzan haben sich drei weitere Regionalliga-Kicker immer mal wieder in der Startelf wiedergefunden – speziell bei Erst- und Letztgenanntem fehlt aber noch der Beweis konstant guter Leistungen.

Kammlott phasenweise treffsicher

Zu guter Letzt hat sich auch der von Roda Kerkrade als Last Minute-Transfer nach Erfurt gewechselte Marc Höcher im Kader etabliert und mit bereits zwei direkt verwandelten Freistößen geglänzt. Vorne erwischte Carsten Kammlott derweil einen zufriedenstellenden Start (fünf Treffer), traf aber in den letzten sechs Partien nur noch ein Mal das Tor. Auffällig ist zudem: Insgesamt sieben Neuzugänge standen beim jüngsten Auswärtsspiel in Chemnitz in der Startelf – ein deutlicher Beweis für den Umbruch, den RWE vollzogen hat. Findet diese Mannschaft weiter zu sich und landete auswärts bald die erhofften Erfolge, sollte ein Platz in der oberen Tabellenhälfte möglich sein.

   

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