0:0 der schwächeren Sorte: Viele Karten bei Aachen-Hannover II
Am späten Samstagnachmittag trennten sich Aachen und die Reserve von Hannover 96 mit 0:0 voneinander. Durch das torlose Unentschieden in einem zähen und in der zweiten Halbzeit vergleichsweise harten Spiel verbleibt die Alemannia auf Rang neun, während die Niedersachsen die Reserve des VfB Stuttgart überholen und auf Platz 17 klettern.
Schwache erste Halbzeit ohne Highlights
Nach zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage (davon vier Remis) nahm Trainer Heiner Backhaus bei den Hausherren zwei Änderungen vor. El-Faouzi und Töpken starteten für Scepanik und Heinz. Auf der anderen Seite wechselte Daniel Stendel dreimal. Wechsel begann für Stahl im Tor, dazu ersetzten Meier und Engelbreth Chakroun und Wallner. Hannover ging mit zwei Pleiten in Serie in die Partie.
Es dauerte nur wenige Sekunden, da schnellte der Puls der Zuschauer das erste Mal in die Höhe. Strujic bekam die Kugel im Strafraum und knallte sie aus zwölf Metern knapp über das linke Kreuzeck. Die Gäste brauchten ein bisschen, bis sie im Tivoli angekommen waren. Erst nach 14 Minuten konnte Hannover durch Stepantsev den ersten Abschluss vorweisen. Aachen war in der Folge zwar spielbestimmend, tat sich aber bei den eigenen Offensivbemühungen schwer, sodass sich ein schwer anzusehendes Spiel entwickelte.
Nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld fiel Töpken der Ball aus dem Nichts vor die Füße. Frei vor Wechsel stehend, war er so überrascht, dass er sich das Spielgerät vom Torwart stehlen ließ (26.). Gaudino versuchte sich kurz darauf mal aus der Distanz – sein ungefährlicher Schuss landete aber in den Armen von Wechsel (30.). Es blieb Stückwerk bei den Hausherren, während die erschreckend schwachen Hannoveraner offensiv nicht stattfanden und sich scheinbar schon in der ersten Halbzeit mit dem möglichen Punktgewinn arrangierten. Kurz vor der Halbzeit brachen sie dann aber doch einmal in den Aachener Strafraum durch. Am Ende zog Kalem aus zwölf Metern volley ab und sah seinen Versuch knapp neben das Tor rauschen (43.).
Zehn gelbe Karten in zweiter Halbzeit
Heiner Backhaus nahm bei seiner Mannschaft in der Halbzeit eine personelle Veränderung vor. Scepanik kam für den enttäuschenden Töpken. Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts wurde die Gangart seitens der Gäste etwas härter. Engelbreth und Meier holten sich nach harten Einsätzen gegen Yarbrough und El-Faouzi verdientermaßen Gelb ab (50./53.). Zum Leidwesen der Zuschauer war die Anfangsphase der zweiten Hälfte ähnlich ereignisarm, wie die gesamte erste Halbzeit. Strafraumaktionen waren auf beiden Seiten weiterhin Mangelware.
Doch plötzlich kam die fast nicht mehr erwartete Bewegung in die Partie. Erst setzte Hanraths einen Kopfball nach einer Ecke knapp über das Tor (65.), dann brachte Matsuda die Kugel flach und scharf in den Aachener Strafraum und sorgte so für Konfusion, die sich jedoch nach ein paar Sekunden entspannte (67.). Bei Hannover war Mitte der zweiten Hälfte zumindest der Wille erkennbar, ein Tor zu erzielen. Bei den Schwarz-Gelben brauchte es die Einwechselung von Bakhat für Gaudino (71.), um einen fußballerischen Quantensprung zu machen. So entwickelte sich doch noch ein richtiges Fußballspiel, das mehrere Aktionen in Strafraumnähe zu bieten hatte. Engelbreth köpfte beispielsweise einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld über das Tor (74.). Strujic versuchte es auf der anderen Seite mal aus der Distanz, stellte Wechsel damit aber vor keinerlei Schwierigkeiten (78.).
Mit den Gelben Karten für Walbrecht (80.), Marino (84.), Bahn (88.), Arkenberg (90.), Wechsel (90.+2) und Heinz (90.+4) waren es insgesamt zehn an der Zahl, die Schiedsrichter Wienefeld an die Akteure verteilte. Zuvor hatten noch Brandt (71.) und Rumpf (73.) zugeschlagen. In der vierminütigen Nachspielzeit geschah nichts mehr, sodass es schließlich beim Remis blieb. Für die Alemannia, die nun seit sieben Spielen ungeschlagen ist, geht es kommende Woche zum Zweitplatzierten nach Sandhausen. Hannover II (seit drei Partien ohne Sieg) hat dann Ingolstadt zu Gast.